Stadt baut Internet-Elternportal auf
Eltern sollen sich künftig online über Kindergartenplätze infomieren können
ELLWANGEN - Ab dem kommenden Jahr können Eltern die Kindergartenplätze für ihre Kleinen im Internet aussuchen. Die Stadt hat sich entschieden, ein Programm namens „Little Bird“anzuschaffen, das die Anfragen der Eltern nach Betreuungsplätzen zentral abwickelt. Eltern sollen so schneller einen Überblick bekommen, welche Betreuungsformen es gibt und wie viele Plätze für die Kinder verfügbar sind.
Wer im kommenden Jahr einen Kindergartenplatz in Ellwangen sucht, könnte die Bekanntschaft mit „Little Bird“machen. Die internetbasierte Software wird von einem Berliner Unternehmen entwickelt. Sie soll Eltern dabei helfen, einen Betreuungsplatz für ihr Kind zu finden. „Wir wollen den Eltern damit schneller und transparenter Informationen geben, wo Plätze zur Verfügung stehen“, sagt Bernd Beckler, der Leiter des Amtes für Bildung und Soziales bei der Stadt Ellwangen.
Laut Beckler stehen in Ellwangen pro Jahr rund 1000 Kindergartenplätze zur Verfügung. Allerdings stehen unterschiedliche Träger hinter den Kindertagesstätten; so gibt es städtische und kirchliche Angebote. Auch die Lage und die Betreuungsart können sich unterscheiden. Für manche Eltern ist zum Beispiel die Nähe zum Wohnort das ausschlaggebende Kriterium. Anderen ist vielleicht wichtig, ihre Sprösslinge in einem Naturkindergarten unterzubringen.
Neues Programm entscheidet nicht über die Platzvergabe
All diese Varianten sind mit dem Online-Portal der Software wählbar. Die Eltern haben die Möglichkeit, zunächst ganz allgemein einen Betreuungsplatz anzufragen. Dazu müssen sie das Geburtsdatum des Kindes, den Wohnort und den gewünschten Betreuungsbeginn eingeben. Durch einen Mausklick lässt sich die Auswahl verfeinern. Dann können die Eltern zum Beispiel eingeben, ob sie ein bestimmtes Betreuungsangebot, einen speziellen Kindergartenträger oder eine religiöse Ausprägung wünschen. Im Rahmen einer Anfrage ist es außerdem möglich, bis zu drei Wunschkindergärten zu nennen.
Bernd Beckler, der Leiter des Amtes für Bildung und Soziales, legt großen Wert darauf, dass nicht das Computerprogramm über die Vergabe der Kindergartenplätze entscheidet. Viel mehr werde die Anfrage an die jeweiligen Kindergärten und Betreuungseinrichtungen weitergeleitet. Die dortigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter würden dann prüfen, ob eine Zusage möglich sei. Dann gebe es ein persönliches Gespräch mit den Eltern. Erst wenn alles passe, erfolge die Zusage. „Wir sind nicht Amazon“, sagt Beckler. „Wir haben noch Menschen im Betrieb.“Dass die Stadt auf eine internetbasierte Lösung setzt, ist für Beckler kein Widerspruch. Die heutige Elterngeneration sei mit dem Internet aufgewachsen und daran gewöhnt, zum Beispiel den Urlaub im Netz zu buchen. Deswegen erwarteten die Eltern heutzutage, das Internet für Anfragen nach Betreuungsmöglichkeiten zu nutzen.
Stadt investiert 60 000 Euro für die Software
Die Kosten für die Software liegen bei 60 000 Euro. „Eine gute Anschaffung“, meint Beckler und verweist auf positive Erfahrungen der Städte Aalen und Schwäbisch Gmünd mit dem Programm. Die Software könnte zudem künftig für die Anmeldungen zum Ferienprogramm eingesetzt werden. Für die Kindergartenanmeldungen soll der „kleine Vogel“bereits ab Februar kommenden Jahres bereit stehen. Wer sich will, wie das Elternportal aussehen wird, kann sich das Aalener Portal unter https://portal.little-bird.de/Suche/ Aalen ansehen.