Lieber nicht zu sicher fühlen
UEFA droht Clubs bei Verstößen gegen das Financial Fair Play mit nachträglichen Verfahren
NYON (SID) - Die Drohung der UEFA war unmissverständlich, der Adressat sofort entziffert – auch ohne explizite Kennzeichnung. Wenn neue Erkenntnisse darauf hindeuten, dass bei bereits abgeschlossenen Fällen gegen das Financial Fair Play (FFP) verstoßen wurde, „dann können diese wieder geöffnet werden“, teilte die Europäische Fußball-Union mit. Fraglich bleibt, ob die Warnung die in Verruf geratenen „Scheich-Clubs“Manchester City und Paris St. Germain beeindruckt.
Zumindest der Wunsch, dass die Drohgebärde ernst genommen wird, ist der UEFA allerdings anzumerken. Deshalb gilt sie auch für die FFPChecks in den derzeit laufenden Prüfungszyklen. „Wenn neue Informationen bekannt werden, die für diese Bewertung von Bedeutung sein könnten“, heißt es, „wird die UEFA diese nutzen, um die Zahlen infrage zu stellen und den betreffenden Verein um Erklärung, Klarstellung oder Widerlegung bitten“. Die UEFA wies ausdrücklich darauf hin, dass die Warnung „universell für alle Vereine“gelte, „die eine UEFA-Lizenz beantragen und an europäischen Vereinswettbewerben teilnehmen“. Sie erscheint aber in einer Zeit, in der vor allem die beiden „ScheichClubs“aus England und Frankreich mal wieder am Pranger stehen.
Die 2011 installierten Regularien sollen Vereine dazu zwingen, finanziell solide zu handeln und weniger Defizite zu erwirtschaften. Die Unterstützung von Sponsoren sollen zudem marktüblich sein, insgesamt darf nicht unbegrenzt mehr Geld ausgegeben als eingenommen werden. Ob es allerdings tatsächlich für mehr Fairness im europäischen Spitzenfußball sorgt, ist nicht zuletzt wegen der Football-Leaks-Enthüllungen fraglich. Zu offensichtlich konnten Clubs wie PSG und City die Regelungen umgehen. Vor allem Ex-UEFA-Generalsekretär Gianni Infantino, mittlerweile Präsident beim Weltverband FIFA, geriet in Bedrängnis. Der Schweizer soll 2014 noch als UEFA-General milde Strafen für die FFP-Verstöße von Manchester und Paris durchgesetzt haben. Er bestreitet ein Fehlverhalten. Sollte die UEFA tatsächlich alte Fälle neu aufrollen, könnte aber auch Infantino in Erklärungsnot geraten. FCH wochenlang ohne Glatzel: Zweitligist muss erneut auf seinen besten Angreifer Robert Glatzel verzichten. Der 24-Jährige zog sich im Training einen Muskelfaserriss im rechten Oberschenkel zu. Wann er wieder ins Training einsteigen könne sei unklar. Glatzel, der in dieser Saison bereits sieben Tore geschossen hat, hatte erst am Samstag beim 1:1 gegen den FC St. Pauli sein Comeback gegeben. Zuvor war er ebenfalls mit einem Muskelfaserriss wochenlang ausgefallen. Wegen der Länderspielpause hat Heidenheim seine nächste Partie am 25. November gegen den SC Paderborn. Higuaín für zwei Spiele gesperrt: Nach seinem Ausraster im Spiel gegen seinen ExClub Juventus Turin (0:2) ist der Mailänder Stürmerstar Gonzalo Higuaín in der Serie A für zwei Spiele gesperrt worden. Der argentinische Spieler des AC Mailand habe beim dem Match gegen seinen Ex-Club die Fassung verloren und sich „bedrohlich“verhalten, urteilte ein Sportgericht. Juventus hatte das Spiel nach Toren von Mario Mandzukic und Cristiano Ronaldo gewonnen. Higuaín hatte zunächst einen Handelfmeter verschossen. In der hitzigen Schlussphase sah der Argentinier dann die Rote Karte, weil er sich mit dem Schiedsrichter angelegt hatte. Higuaín musste Juventus diese Saison nach dem teuren Ronaldo-Transfer verlassen. Sender bestätigt Ribéry-Angriff: Der TVSender beIN Sports France hat eine Auseinandersetzung zwischen seinem Experten Patrick Guillou und dem früheren französischen Fußball-Nationalspieler Franck Ribéry von Bayern München offiziell bestätigt. Ribéry habe Patrick Guillou beleidigt und ihn körperlich angegriffen, teilte der Sender mit. Zuvor hatte die „Bild“von drei Ohrfeigen berichtet, die Ribéry nach dem BundesligaTopspiel bei Borussia Dortmund dem früheren Profi Guillou in einen Streit verabreicht haben soll. FCB-Sportdirektor Hasan Salihamidzic hatte zuvor bereits eine „Auseinandersetzung“bestätigt.