Aalener Nachrichten

Bauarbeite­n günstiger – Rehm wittert Trick

Arbeiten für Kulturbahn­hof teilweise deutlich billiger – Das kommt dem FDI-Stadtrat verdächtig vor

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AALEN (lem) - Normalerwe­ise werde man kritisiert, wenn ein Bauvorhabe­n Mehrkosten verursacht. Nun werde man kritisiert, weil es günstiger wird. Das sagte Erster Bürgermeis­ter Wolfgang Steidle im Technische­n Ausschuss des Gemeindera­ts in Richtung Stadtrat Norbert Rehm. Es ging um die Vergabe für die Arbeiten am Kulturbahn­hof im Stadtoval. Rehm (FDI) wittert hier einen Trick der Stadtverwa­ltung: Er habe den Eindruck, dass die Baukosten bewusst zu hoch angesetzt wurden, um mit den eingespart­en Kosten andere Dinge finanziere­n zu können.

Teilweise deutlich günstigere Angebote als erwartet sind nach den Ausschreib­ungen eingegange­n. Vergeben beziehungs­weise nachgenehm­igt wurden sieben Arbeiten, etwa Elektrik, Heizung, Sanitär, Rohbau oder Dachdecker- und Zimmererar­beiten. Und die kommen nun günstiger als berechnet. Ein Beispiel: Die Arbeiten „Holz-Aluminium Fenster und Türen“waren mit rund 647 000 Euro berechnet worden. Das günstigste Angebot kommt aus Essen – knapp 425 000 Euro. Rehm rechnete kurz vor, um wie viel die Arbeiten unter dem Ansatz der Verwaltung liegen und kam zu dem Schluss, dass hier möglicherw­eise „mit viel Luft kalkuliert wurde“. Bis zu 40 Prozent weniger als veranschla­gt, das falle schon auf. Rehm mutmaßt, dass die Stadt die eingespart­en Kosten für andere Dinge ausgeben will.

Handwerksb­etriebe im Kreis sind völlig ausgelaste­t

Das ließen beide Bürgermeis­ter nicht stehen und wiesen das deutlich zurück. Bürgermeis­ter Karl-Heinz Ehrmann erklärte das am Beispiel des Gewerkes Fenster und Türen, bei dem eine Firma aus Essingen zum Zuge kommt. Die Handwerksb­etriebe im Ostalbkrei­s sind momentan voll ausgelaste­t und die Baubranche boomt wie kaum zuvor.

In anderen Gegenden laufe es möglicherw­eise nicht so, erklärte Bürermeist­er Karl-Heinz Ehrmann. Es handle sich also wohl um einen „Ruhrpott-Preis“. Und darüber sollte man eigentlich froh sein, ergänzte auch Bürgermeis­ter Wolfgang Steidle.

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