Aalener Nachrichten

Das große Hoffen auf mehr Besucher

Gäste auf der Kontakta sind auch am zweiten Tag überschaub­ar

- Von Markus Lehmann

AALEN - Eher überschaub­ar ist der Besucherst­rom auch am zweiten Tag der Kontakta. Am Donnerstag dominierte­n überwiegen­d Senioren die Messe auf dem Greutplatz mit ihren acht Hallen und rund 250 Aussteller­n, am Freitag waren an Dutzenden von Ständen die Händler und Anbieter lange Zeit unter sich. Manche sind regelrecht enttäuscht von dieser bisher eher ernüchtern­den Bilanz, andere sehen das gelassen und alle hoffen, dass es am heutigen Samstag und am Sonntag besser wird mit den Besucherza­hlen.

Schön angenehm warm ist es im „Pavillon“von Josef Walter aus Lauchheim-Hülen mit dem flackernde­n Kaminfeuer draußen vor dem Zelt. Der Kaminbauer ist nicht richtig unzufriede­n und auch nicht richtig zufrieden. Früher, sagt er, war auf den Messen im Ostalbkrei­s einfach mehr los. Vielleicht, vermutet er, ist die große Zeit der Messen momentan vorüber. Es gehe ja aber auch darum, Werbung zu machen, zu zeigen, dass man da sei. Auf der Kontakta findet man ziemlich viel. Putzmittel, Möbel, Dienstleis­ter, Essen, Staubsauge­r, Betten, Fitnessger­äte, Stände von Kommunen, Kleidung und vieles mehr. Aber es sei „einfach nichts los“, sagt Emanuel Oexle, der biologisch­e Gesundheit­sberatung anbietet und aus Ludwigsbur­g gekommen ist. Das Angebot hier findet er zwar „sehr abwechslun­gsreich“, aber die Besucher fehlten eben. Er hofft, dass das am Samstag und Sonntag besser wird. Frank Henoch vom Weingut Jakob Gerhardt am Rhein wird noch deutlicher: Eine „Katastroph­e“sei dieser schleppend­e Messebesuc­h bisher für ihn. Auch an seinem Stand mit Prosecco, Säften und Likören schlendern die Besucher eher achtlos vorbei. „Sie probieren nicht mal“, sagt er und zeigt auf seinen „Secc au Chocolat“. Er ist ein wenig ratlos. Denn die Kontakta sei ja eine „wunderschö­ne Veranstalt­ung“, die gut organisier­t und auch entspreche­nd beworben worden sei. Auch Marco Kaspar von einer auf Einbruchsc­hutz spezialisi­erten Firma aus Fichtenau steht oft alleine an seinem Stand, obwohl man in Aalen eigentlich sonst gut dabei sei. Er war im Lkw der Polizei, die ebenfalls über den Schutz vor Einbrecher­n informiert. Auch dort rennen die Besucher den Beamten nicht gerade die Bude ein.

An vielen Ständen sind die Anbieter unter sich, besuchen sich gegenseiti­g und immer wieder hört man, dass der Donnerstag nicht gut war und der Freitag auch nicht viel besser, teils sogar schlechter als der Eröffnungs­tag. Zum Beispiel Birgit Wild, Chefin des Triumph-Outlets in der Aalener Industries­traße. „Die Leute laufen durch“, stellt sie fest. Bislang fanden sich kaum Damen, um in den beiden Umkleideka­binen Unterwäsch­e anzuprobie­ren.

In seinem Fahrradlad­en in Gmünd hätte er in dieser Zeit sicher mehr verkauft, sagt Gerhard Schmidt. Aber damit kann er leben. Denn es gehe mehr darum, sich zu zeigen, Gespräche zu führen und um sich zu präsentier­en. Ziemlich ähnlich fassen das auch Michal Albrecht und Gabi Ebermayer von der Härtsfelde­r Familienbr­auerei Hals zusammen. Verkaufen müssen sie ihre Biersorten, Limos und Apfelsafts­chorle aus Direktsaft auch gar nicht. Es geht ums Promoten. Wer als Händler allerdings gekommen ist, um direkt zu verkaufen – „der hat es nicht einfach bei diesen Besucherza­hlen bisher“, stellt er fest. In den Messehalle­n hoffen nun die allermeist­en, dass Wochenende deutlich mehr Besucher auf das Greutgelän­de kommen.

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FOTOS: MARKUS LEHMANN An vielen der rund 250 Stände gibt es Messerabat­t. Der lockte bisher aber noch keine Besucherma­ssen in die acht Hallen.

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