Bodenturnen mit dem Cello
Comedy-Duo „Duel“kann bei seinem Auftritt in der Aalener Stadthalle nicht immer überzeugen
AALEN - Im Rahmen des Aalener Kleinkunst-Treffs ist das französische Comedy Duo „Duel“am Donnerstag in der Stadthalle aufgetreten. Das Publikumsinteresse war groß, es blieben nur wenige Plätze im Saal frei.
Duel, das sind der Cellist Laurent Cirade aus Paris und seine neue Bühnenpartnerin, die Pianistin Nathalie Miravette. Es war ein zuweilen überraschender und ambivalenter Abend, denn der Grat zwischen witzig und albern, zwischen Humor und Peinlichkeit ist bekanntlich schmal und die Gefahr, auf der „falschen“Seite hinunterzufallen, ist groß. Und das passierte den beiden französischen Comedians – leider – allzu oft.
Die erste Überraschung gab es gleich nach einer halben Stunde, da ging nämlich im Saal das Licht an und es war Pause. Und der zweite Teil des Abends dauerte nicht viel länger. Man konnte es verschmerzen. Die ganze Show unter dem Titel „Opus 3“– in der Vorankündigung als das „allerstärkste“Programm von Duel beschrieben – spielte sich non verbal ab. Es wurde also nicht gesprochen, aber es wurde immer wieder mal unartikuliert Laut gegeben (Cirade) oder gequietscht (Miravette) und ab und an ertönte auch eine Stimme oder das Geräusch marschierender Stiefel aus dem Off. Instrumental ging es im Schweinsgalopp einmal quer durch den musikalischen Gemüsegarten, von den Beatles bis zu Beethoven; mehr oder weniger passend zu den gespielten Szenen.
Neu, aber nicht sehr witzig
Wobei durchaus auch mal ein origineller oder witziger Einfall dabei war. Beim Cello quasi eine Darmspiegelung durchzuführen, um herauszufinden warum es so seltsam klingt und das Ergebnis auf der Bühnenleinwand zu visualisieren, darauf muss man erst mal kommen. Das arme Instrument zu zertrümmern oder mit ihm zu Boden zu gehen, das haben andere allerdings auch schon gemacht. Zu zweit gleichzeitig drei Instrumente zu spielen, nämlich Cello, Didgeridoo und Klavier, das war zwar neu, aber nicht besonders witzig.
Peinlicher Liebestraum
Eher peinlich war dagegen der simulierte Orgasmus von Nathalie Miravette bei Franz Liszts Liebestraum Walzer. Dabei riss es zwar die Pianistin vom Hocker, aber das Publikum nicht unbedingt von den Sitzen. Beim Geräusch marschierender Stiefel aus dem Lautsprecher schredderten Laurent Cirade und Nathalie Miravette eilig ihre zuvor gespielten Noten. Das wäre nun nicht unbedingt nötig gewesen, ganz so schlecht war ihre Show dann auch wieder nicht…. Höflicher Beifall am Schluss.