Pflegeberufe stehen im Mittelpunkt
Am Samstag, 24. November, ist von 9 bis 13 Uhr Studien- und Ausbildungsmesse in Ellwangen
ELLWANGEN - Wer heute eine Ausbildung macht, hat die glänzendsten Aussichten. Davon ist Landrat Klaus Pavel überzeugt. Zusammen mit der Stadt und der Agentur für Arbeit organisiert der Landkreis die Ausbildungsund Studienmesse in Ellwangen. Am Samstag, 24. November, können sich Jugendliche von 9 bis 13 Uhr im Schulzentrum in der Berliner Straße bei 141 Firmen und Einrichtungen über 200 Berufe und noch mehr Studiengänge informieren.
Die schiere Zahl sagt es schon: Den Überblick zu behalten, ist eine Herausforderung. Weshalb Pavel, OB Karl Hilsenbek und Elmar Zillert von der Agentur für Arbeit den Jugendlichen und ihren Eltern ans Herz legen, sich schon vorab zu überlegen, welche Stände sie gerne besuchen möchten. Bei allen 141 vorbeizuschauen, ist bei vier Stunden Zeit ein Ding der Unmöglichkeit.
Mit 141 Firmen stellt die Messe einen neuen Rekord auf. Jedes Jahr hat die Zahl der Firmen zugenommen, die in drei Schulen, im Kreisberufsschulzentrum, im Hariolf-Gymnasium und in der Eugen-Bolz-Realschule, ihr Angebot vorstellen. Oft sind die Chefs selbst am Stand oder Auszubildende, die ihren Altersgenossen sicher am ehesten klar machen können, was in der Ausbildung von ihnen erwartet wird. Sich gut zu informieren, ist schon deshalb wichtig, weil die Zahl der Ausbildungsabbrecher mit 18 Prozent hoch ist. Noch dramatischer ist sie bei den Studierenden, wo jeder Dritte das Handtuch wirft.
Ein Schwerpunkt sind die Pflegeberufe
Schwerpunktthemen in Ellwangen sind zum einen der Dual Degree und die Pflegeberufe. Beim Dual Degree machen die Jugendlichen parallel zur Ausbildung ein Studium und haben nach vier Jahren beides: den Bachelor und eine abgeschlossene Ausbildung. In den Pflegeberufen fehlt der Nachwuchs, vor allem im Bereich der Altenpflege, weshalb der Landkreis im Dezember hier eine Kampagne starten will, wie Pavel ankündigt. Zuvor soll schon auf der Ausbildungsmesse für Berufe in diesem Bereich geworben werden.
Dazu gibt es ganz praktische Tipps zur Bewerbungsmappe, die man vor Ort checken lassen kann, und zu Online-Bewerbungen. Wer noch kein Foto hat, kann am Samstag eines machen lassen.
Jugendliche, die eine Ausbildung machen möchten, haben gute Karten. Es gibt weit mehr Stellen als Bewerber. Ein guter Einstieg sind Praktika, bei denen Jugendliche und Firmen am leichtesten herausfinden können, ob sie zusammenpassen und was im Beruf gefordert wird. Welche Firmen Praktika anbieten, wo wer auf dem Schulgelände zu finden ist, solche Informationen finden sich in der Broschüre Start it. Weil sich seit dem Druck aber doch das eine oder andere geändert hat, werden am Eingang die aktuellen Messepläne verteilt.
Die Messe sei auch eine gute Gelegenheit für Flüchtlinge, den Markt kennenzulernen, sind Zillert, Pavel und OB überzeugt. Künftig werde die Region die Nase vorn haben, die über ausreichend Fachkräfte verfügt. Und davon fehlen immer mehr. Weshalb Zillert außer den Jugendlichen und den Flüchtlingen auch die Erwachsenen als Zielgruppe ausgemacht hat. Immerhin jeder siebte hat keinen Berufsabschluss.
Bei den Flüchtlingen sei es immerhin gelungen, dieses Jahr 180 in Arbeit oder Ausbildung zu vermitteln, sagt Pavel stolz. Das sind jetzt schon mehr als im ganzen Jahr 2017. Da waren es 150 Flüchtlinge. Derzeit dürfen Flüchtlinge, die eine Ausbildung machen, danach noch zwei Jahre bleiben (3- plus 2-Prinzip). Was Firmen eine gewisse Sicherheit gibt, aber keine sehr große. Weshalb Zillert eine Stichtagsregelung begrüßen würde. Das heißt, Flüchtlinge, die arbeiten und integriert sind, sollen bleiben dürfen. OB und Pavel nicken.