Das Lebensende gestalten
Die christlichen Kirchen Deutschlands legen eine Neufassung der „Christlichen Patientenvorsorge“vor
AALEN (an) - Niemand denkt gerne über das eigene Lebensende nach. Und doch ist es gut, das zu tun. Wünsche, wie etwa zu Hause sterben zu können, am Lebensende nicht allein zu sein oder schwere Schmerzen aushalten zu müssen, werden im Formular der Christlichen Patientenvorsorge geklärt. Seit einiger Zeit gibt es in Aalen und Schwäbisch Gmünd entsprechende Gesprächsangebote.
Jetzt haben die christlichen Kirchen eine Neufassung der Christlichen Patientenvorsorge vorgelegt. „Ein Gewinn“, sagt Caritas-Mitarbeiterin Natalie Pfeffer. Bei ihr laufen die Fäden für die Orientierungsgespräche zusammen.
Die in der Broschüre enthaltenen Formulare wie Vorsorgevollmacht, Betreuungsverfügung, Patientenverfügung und Behandlungswünsche wurden überarbeitet und rechtlich auf den neuesten Stand gebracht. Die Handreichung – vorgelegt von der Deutschen Bischofskonferenz, der Evangelischen Kirche und der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen – ist der Leitfaden beim persönlichen Gespräch. „Wir können verbindlich festhalten, wie man sich das Lebensende und den Umgang mit einer lebensbedrohlichen Erkrankung vorstellt“, erläutert Pfeffer. Dabei berücksichtigt die Christliche Patientenvorsorge die theologisch-ethischen Aspekte eines christlichen Umgangs mit dem Ende des irdischen Lebens und erläutert die wichtigsten juristischen Gesichtspunkte. Neu ist, dass die Vorsorgevollmacht erweitert wurde. So gibt es nicht nur eine einzige Vorsorgevollmacht, sondern die Möglichkeit, sie auf verschiedene Personen aufzuteilen, etwa für Gesundheits- und Aufenthaltsangelegenheiten, für die Totensorge, Organspende und Bestattung sowie für die übrigen Angelegenheiten, insbesondere die geschäftlichen und vermögensrechtlichen Dinge.
„Jetzt ist die Handreichung wesentlich besser für uns und wir müssen nicht mehr auf die Vorlagen des Bundesjustizministeriums verweisen“, führt die Caritas-Mitarbeiterin aus. Außerdem betont sie, dass die früheren Auflagen, die bereits ausgefüllt und unterschrieben wurden, ihre Gültigkeit rechtlich behielten. Nähere und Anmeldung für Gesprächstermine bei Natalie Pfeffer, E-Mail pfeffer@caritas-ost-wuerttemberg.de, Telefon 07361 / 59046.