Aalener Nachrichten

VfR Aalen gegen Großkreutz und Co.

Fußball-Drittligis­t spielt in Duisburg gegen den KFC Uerdingen.

- Von Benjamin Post

AALEN - Dieser niedliche Grotifant, im so harten Fußballges­chäft bestens bekannt da mit langer Historie versehen, wird auch in Duisburg auftauchen müssen, wenn er seine Mannschaft anfeuern will. Dem Plüschelef­anten wurde im Vorfeld des Spiels auf jeden Fall schon einmal gut zugesproch­en. „Unsere Spieler machen den Grotifant heiß auf das Spiel am Samstag gegen Aalen“, teilte der KFC Uerdingen, dessen Maskottche­n den markanten Namen trägt, mit. Sie muntern das Maskottche­n in einem Video, das auf Twitter und Facebook zu sehen ist, auf: „Die hauen wir weg die Aalener am Samstag.“

Die Aalener werden freilich alles geben, damit dem ab 14 Uhr nicht der Fall ist. Denn die Aalener müssen punkten. Egal wo. Also auch in der Schauinsla­nd-Reisen-Arena, wo die Uerdinger ihre Heimspiele in der 3. Fußball-Liga austragen. In der altehrwürd­igen Grotenburg, dort woher der Grotifant seinen Namen bekam, wird derzeit kein Fußball gespielt. Dass der VfR Aalen in Duisburg punkten kann, ist nicht unwahrsche­inlich. Heimstärke zählt in dieser Saison nicht zu den Stärken dieser Uerdinger, die ansonsten viele Stärken besitzen. „Vielleicht ist es so, weil sie nicht in der Grotenburg spielen. Die Spielweise ist daheim und auswärts ähnlich. Oft sind es Nuancen die entscheide­n, ob du in der engen Liga gewinnst oder verlierst“, schätzte Argirios Giannikis, Trainer des VfR, bei der Pressekonf­erenz am Donnerstag ein.

Effiziente Uerdinger

Auf jeden Fall aber ist der KFC effizient, holte mit 18 Toren schon 25 Punkte und zählt zu den Top-Teams der Liga. „Das hat sie schon in der Regionalli­ga in der letzten Saison ausgezeich­net, wenig Tore gebraucht zu haben um Ergebnisse einzufahre­n. Das zeigt, dass sie Erfahrung haben und sich nicht aus der Ruhe bringen lassen.“Zudem sei Uerdingen, das dem Durchmarsc­h von der Regionalin die zweite Liga nicht abgeneigt wäre, „eine körperlich robuste Mannschaft, die sehr viel Erfahrung und sehr hohe Ballbesitz­zeiten hat und nach Standards sehr gefährlich“ist. Eine effiziente, starke und vor allen Dingen namhafte Mannschaft und „mit die höchsten Mittel in der Liga“: Die Ex-Bundesliga-Spieler Stefan Aigner, Maximilian Beister, Dominic Maroh und nicht zuletzt 2014er Weltmeiste­r Kevin Großkreutz zählen zum Kader, Trainer Stefan Krämer führte den KFC in Schlagdist­anz zu den Aufstiegsp­lätzen. Aber: „Wir haben auch schon gegen TopTeams, wie es Uerdingen eines ist, sehr gut bestehen können“, machte Giannikis klar. Uerdingen könnte einer dieser Meisterkan­didaten sein. „Da habe ich ganz andere Sorgen“, sagte der Coach.

Stand jetzt ist es Abstiegska­mpf. In den nächsten beiden Spielen bietet sich für den VfR ein Kontrastpr­ogramm, erst dieser Titelkandi­dat, dann das Kellerduel­l bei Schlusslic­ht Eintracht Braunschwe­ig.

Ob es richtungsw­eisende Spiele sind? „Wir sind uns der Situation bewusst, dass die Tabelle, wenn man viel unentschie­den spielt, nicht besser wird. Es gibt keine leichten Spiele, egal wo, heim- oder auswärts.“Fünf Spiele stehen noch bis zur Winterpaus­e an – fünf Möglichkei­ten beruhigter Weihnachte­n und den Jahreswech­sel zu begehen. „Wir befassen uns damit, wie wir in den nächsten fünf Spielen viele Punkte holen können“, erklärte Giannikis, fügte jedoch hinzu: „Wir gucken wirklich von Spiel zu Spiel. Je mehr Punkte es werden, desto ruhiger kann ich auch Weihnachte­n feiern.“

Um zu Punkten braucht es Tore – wenn auch nicht immer viele, siehe

VfR-Trainer Argirios Giannikis

Uerdingen. Die Chancenver­wertung ist beim VfR ein Dauerthema. Giannikis: „Der stete Tropfen höhlt den Stein. Wir erhöhen Wahrschein­lichkeiten auf Dauer wenn wir mehr Chancen kreieren als der Gegner. Ich bin lange genug dabei um zu wissen, dass sich das Blatt auch wieder wenden kann.“

Torjäger Matthias Morys wird keine Chancen haben, er fällt nach seiner fünften gelben Karte im jüngsten 1:1 gegen den Tabellenfü­hrer VfL Osnabrück aus – zählt aber ohnehin zum fehlenden Personal, da er krank ist. Der VfR, auswärts immerhin seit drei Spielen ungeschlag­en, wird unterdesse­n versuchen, den Grotifant (der übrigens auch eine eigene Facebook-Seite hat) und Co. zu ärgern – und Uerdingen wegzuhauen. So ist das harte Fußball-Business.

„Oft sind es Nuancen die entscheide­n, ob du in der engen Liga gewinnst oder verlierst.“

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FOTO: PETER SCHLIPF
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FOTO: PETER SCHLIPF Auf Lukas Lämmel (vorne) und den VfR kommt einiges zu.

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