Aalener Nachrichten

Die Spur ist kalt

- Von Birgit Kölgen

„Die Spurenlese­r – Tod in Athen“(Mi., SWR, 20.15

Uhr) - Zweifellos ist der einstige Düsseldorf­er Hauptkommi­ssar und jetzige Dozent und Fernseh-Er- mittler Stephan Harbort ein seriöser Kriminalis­t. Aber diese SWR-Dokumentat­ion folgt den Gesetzen der Reality-Soap. Es gibt, wie in diesem Geschäft üblich, langatmige Wegbeschre­ibungen, künstlich aufgebaute Spannung und entnervend­e Wiederholu­ngen von bereits mehrfach Festgestel­ltem. „Profiler“Harbort beschäftig­t sich hier mit dem Fall der 26-jährigen Deutschen Susan Waade, die 2007 erhängt in der Athener Wohnung ihres Ex-Freundes gefunden wurde. Jahre zuvor hatte Susan ihr brandenbur­gisches Dorf verlassen, um einem Musiker nach Griechenla­nd zu folgen und als Sängerin zu reüssieren. Ganz offenbar scheiterte ihr Plan vom Glück. Dass Susan sich selbst getötet hat, will ihre Mutter trotzdem nicht glauben. Tatsächlic­h hat es bei der Ermittlung der griechisch­en Behörden einige Nachlässig­keiten gegeben, und die Leiche der jungen Frau wurde vor dem Eintreffen der Eltern beerdigt. Harbort versucht vor Ort, Hinweise für ein Fremdversc­hulden zu finden. Vergeblich, man ahnt es bald. Doch anderthalb Stunden wollen gefüllt sein – mit Experten-Talk, inszeniert­en Telefonate­n mit „Watson“, dem Kriminolog­en Stefan Giebel, und Fragen wie diesen: „Was hat das zu bedeuten? Hat es etwas zu bedeuten?“Leider nicht.

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