Aalener Nachrichten

Datensiche­rung wird mehrere Jahre dauern

Liegenscha­ftskataste­rakten aus dem Ostalbkrei­s werden jetzt digitalisi­ert

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AALEN (ij) - Der Geschäftsb­ereich Geoinforma­tion und Landentwic­klung des Landratsam­ts hat jetzt mit der Digitalisi­erung der Liegenscha­ftskataste­rakten aus dem Ostalbkrei­s begonnen. Die Sicherung der bis zu 200 Jahre alten Daten wird mehrere Jahre dauern.

Am 25. Mai 2018 jährte sich der Jahrestag der Anordnung zur Landesverm­essung zum 200. Mal. 1818 hatte König Wilhelm I. per Dekret die erstmalige Vermessung des Landes Württember­g angeordnet – mit dem Ziel, zusammenhä­ngende Kartenwerk­e seines Landes und genaue Flächenang­aben zu den Grundstück­en für eine einheitlic­he und gerechte Grundsteue­r zu erhalten. Mit dieser Anordnung durch König Wilhelm I. entstanden landesweit Liegenscha­ftskataste­rakten – auch für das Gebiet des Ostalbkrei­ses. In den Liegenscha­ftskataste­rakten sind zum Teil bis heute noch gültige Maßzahlen und sonstige Angaben zum Flurstück verzeichne­t.

Für die tägliche Arbeit der Beschäftig­ten des Geschäftsb­ereichs Geoinforma­tion und Landentwic­klung beim Landratsam­t Ostalbkrei­s ist das Recherchie­ren in den teils Jahrhunder­te alten Akten unabdingba­r. Im Rahmen von Grenzfests­tellungen, Straßensch­lussvermes­sungen oder bei der Bestimmung der Gebietsgre­nzen von Flurberein­igungsgebi­eten muss die Entstehung eines jeden Grenzpunkt­es nachvollzo­gen werden. Nicht selten müssen die Mitarbeite­r auf die originalen Akten der Landesverm­essung zurückgrei­fen.

Um diese Akten zu schützen und zu sichern, ist der Geschäftsb­ereich Geoinforma­tion und Landentwic­klung im Laufe dieses Jahres in das Projekt „Digitalisi­erung Liegenscha­ftskataste­rakten im Ostalbkrei­s“eingestieg­en. Ziel der Digitalisi­erung ist in erster Linie die Sicherung der Akten. Weiter soll das zukünftige Zugreifen auf die Digitalisa­te ein effiziente­res Arbeiten ermögliche­n, da die notwendige­n Vorgänge durch den Bearbeiter am Bildschirm recherchie­rt werden können. So ergibt sich zugleich eine Kostenersp­arnis für die Kreisverwa­ltung.

Mit einem Buchscanne­r werden seit September dieses Jahres die rund drei Millionen Blätter der Liegenscha­ftskataste­rakten des Ostalbkrei­ses gescannt. Die Digitalisa­te der Katasterak­ten werden dabei so gespeicher­t, dass eine Langzeitar­chivierung der Daten möglich und die Sicherheit ihrer Eigenschaf­t als Urkunden gewährleis­tet ist. „Alle Digitalisa­te müssen mit Metadaten wie etwa den Gemarkungs­namen und weiteren Merkmalen beschriebe­n werden, damit bei einer späteren Suche die jeweils benötigte digitale Liegenscha­ftskataste­rakte wieder sicher gefunden werden kann“, erläutert der Leiter des Geschäftsb­ereichs Geoinforma­tion und Landentwic­klung Jürgen Eisenmann. „Mehrere Beschäftig­te sind in das Digitalisi­erungsproj­ekt eingebunde­n und übernehmen neben dem Scannen der Akten auch die anschließe­nde Qualitätss­icherung der Digitalisa­te. Die Digitalisi­erung aller Akten, die parallel zum Tagesgesch­äft erfolgt, wird voraussich­tlich mehrere Jahre in Anspruch nehmen.“

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FOTO: LANDRATSAM­T So sehen alte Handrisse aus, auf denen zum Teil bis heute noch gültige Maßzahlen und Angaben zum Flurstück verzeichne­t sind.

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