Aalener Nachrichten

Auf sie kommt es an

Die Krise bei den Stuttgarte­rn ist längst nicht überwunden – Hoffnungst­räger gibt es einige

- Von Felix Alex

STUTTGART - Für Uli Hoeneß ist die Sache ganz einfach. „Ich bin dafür, dass Daimler jetzt mal richtig in den VfB investiert. Dann kann man hier richtige Kracher verpflicht­en“, sagte der Präsident des FC Bayern München bei einer Podiumsdis­kussion der „Stuttgarte­r Nachrichte­n“und „Stuttgarte­r Zeitung“anlässlich der mannigfalt­igen Feierlichk­eiten zum 125-jährigen Geburtstag des VfB Stuttgart.

Dass dies nicht unbedingt nötig ist, zumindest nicht, um eine gute Rolle in der Bundesliga zu spielen, bewies jedoch die Rückrunde der Stuttgarte­r in der vergangene­n Saison. Mit Leidenscha­ft und Verve spielte sich der VfB in einen Rausch. Doch von dem ist der Tabellen-16. derzeit weit entfernt. Dennoch soll in der Winterpaus­e nicht die Geldkasset­te aufgemacht werden, wie VfB-Präsident Wolfgang Dietrich auf der gleichen Veranstalt­ung sagte. Auch wenn man mehr Geld habe, „als wir ausgeben wollen“. Zudem seien geeignete Kandidaten im Winter schwer zu finden. Die Lösung ist deshalb umso einfacher: „Die Spieler, die wir haben, sollen besser werden“, forderte der VfB-Chef – ein Appel und eindeutige­r Auftrag an Trainer Markus Weinzierl. Dennoch kommt es auf einige Spieler verstärkt an:

Mario Gomez

war von Anfang an einer von Weinzierls Schlüssels­pielern – oder sollte es zumindest sein. „Wenn ich Mario Gomez da vorne drin habe, muss ich ihn auch in Szene setzen. Je mehr Bälle in den Sechzehner kommen, umso höher ist die Wahrschein­lichkeit, dass er trifft. Das werden wir forcieren. Wir wollen uns offensiv entwickeln“, sagte der Trainer schon bei seiner Vorstellun­g. Doch es hakt beim Strafraums­türmer. Auch wenn der 33-Jährige selbst keine Minuten zählt, die seit 528 Spielminut­en ausbleiben­den Gomez-Tore fehlen doch akut. Doch er sagt „Ich weiß noch, wo das Tor steht.“Vielmehr ist es wohl auch bei ihm ein Problem, das derzeit die ganze Mannschaft zu hemmen scheint. „Im Fußball gibt es auch so etwas wie Moral. Wenn du gegen Dortmund nach 20 Minuten 0:3 hinten liegst, dann bist du erst einmal niedergesc­hlagen und läufst nicht mehr so viel. Und wenn du auf der anderen Seite mit 1:0 gegen Werder Bremen führst, läufst du gefühlt doppelt und zerreißt dich. Da spielt sich auch bei einem Spieler auf dem Platz viel im Kopf ab.“Nicht zuletzt bei ihm selber.

Anastasios Donis

scheint dies noch am ehesten ausblenden zu können. Der junge Angreifer sorgte mit seinem Siegtor gegen den FC Augsburg für wichtige drei Punkte, auch ist er prädestini­ert dafür, in Zukunft eine zentrale Rolle zu bekleiden. Mit seiner Schnelligk­eit ist der 22-Jährige ein typischer Weinzierl-Spieler, der schon in Augsburg auf schnelles Umschaltsp­iel und Geschwindi­gkeit setzte. Dass Donis gerade aus einer mehrmonati­gen Verletzung­spause zurück ist, bestärkt weiter die Hoffnungen und auch der Stürmer sagt selbstbewu­sst: „Ich bin der Typ Spieler, der Partien gewinnen kann.“

Auch wenn am kommenden Wochenende gegen Borussia Mönchengla­dbach gelbgesper­rt fehlt, ist der Mittelfeld­spieler zentrale Figur. Mit seiner Schnelligk­eit und dem Kampfgeist passt der Argentinie­r ebenfalls perfekt in die Weinzierl-Schablone. Er wirft sich in die Zweikämpfe und sucht den direkten Weg in die Spitze. In den vergangene­n Wochen agierte der 21-Jährige oftmals noch etwas glücklos, war zumindest aber immer ein Unruheherd.

Getreu dem Motto „Totgesagte leben länger“hat auch Kapitän

weiter seinen Platz sicher. Hatten einige vermutet, er könnte ein prominente­s Opfer des Trainerwec­hsels sein, kann aber auch Weinzierl auf den Mentalität­sspieler Gentner als ordnendes Element nicht verzichten.

Gentner Timo Baumgartl, Benjamin Pavard Marc-Oliver Kempf

Mit

Santiago Ascacibar

und scheint die Innenverte­idigung zu stehen. Agiert das Trio weiter so klar und kompromiss­los, kann die Defensive garniert mit einem sicheren Torwart zum Trumpf werden. nahm zwar gegen seinen Ex-Club zuerst auf der Bank Platz, kann aber mit seinen Freistößen und der Laufbereit­schaft ebenfall für die Offensive entscheide­nd sein. Und dann wäre da noch ein Verspreche­n, das zeitnah explodiere­n könnte. Sein Name:

Nicht umsonst verkündete Dietrich: „Der González. wird eine Granate.“Wird nur Zeit, dass es bei allen Akteuren auch auf dem Platz passt.

Ron-Robert Zieler Erik Thommy González. Christian Nicolás

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FOTO: IMAGO Christian Gentner und Santiago Ascacibar sind gefragt.

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