Aalener Nachrichten

Plan: Kreisverke­hr für Bottich-Kreuzung

Gemeindera­t behandelt Ergänzunge­n der Verwaltung und Fraktionsa­nträge zum Etat 2019

- Von Eckard Scheiderer

AALEN - Stundenlan­g hat sich der Aalener Gemeindera­t am Donnerstag mit den Anträgen der Fraktionen zum Haushaltsp­lanentwurf der Stadt für 2019 und den Stellungna­hmen der Verwaltung dazu auseinande­rgesetzt. Zuvor schon wurde eine Liste an Änderungen und Ergänzunge­n zum Etat diskutiert, welche die Verwaltung selbst in der Sitzung einbrachte.

Grund für die Fortschrei­bung des Entwurfs, so lautete die Begründung in der Vorlage, seien „neueste Entwicklun­gen“, Änderungen aus der November-Steuerschä­tzung sowie Änderungen bei den Schulbudge­ts aufgrund der aktuellen Schulstati­stik. So steigen die Sachkosten­beiträge des Landes für die Schulen deutlich auf über 382 000 Euro. Dafür kosten an anderer Stelle weitere Vorhaben und Haushaltsa­nsätze, welche die Verwaltung im Haushalt 2019 haben möchte, zusätzlich Geld.

Beschlüsse zu den Wünschen der Verwaltung

Bei den Änderungsa­nträgen der Verwaltung wurden unter anderem diese Beschlüsse gefasst:

Nach kurzer, aber intensiver Diskussion ging der Wunsch der Stadt durch, den Kulturetat für besondere

Ausstellun­gen einschließ­lich der Unterstütz­ung des Kunstverei­ns auf 15 000 Euro zu erhöhen.

Intensiv und äußerst strittig wurde der Vorschlag der Verwaltung diskutiert, die Kosten für den Besuch Aalener Schulklass­en im Science Center Explorhino komplett zu übernehmen und dafür pauschal 50 000 Euro im Etat vorzusehen. Am Ende einigte sich der Rat auf einen Vorschlag von Carl-Utz Rossaro (CDU, statt einer Jahrespaus­chale jeder Schulklass­e auf Nachweis einen Fixbetrag von 125 Euro für den Explorhino-Besuch zu gewähren.

Unstrittig waren insgesamt 150 000 Euro für die Weiterentw­icklung des

Bau- und Grünfläche­nbetriebs der Stadt und 10 000 Euro als Anschubfin­anzierung für die Schubart-Gesellscha­ft, die im Februar gegründet werden soll.

Über die vorgeschla­gene Erhöhung des Preisgelde­s für den Schubart-Literaturp­reis von 15 000 auf 20 000 Euro musste abgestimmt werden. Eine Mehrheit war schließlic­h dafür.

Mit 10 000 Euro will sich die Stadt an dem geplanten regionalen Welcome Center für neue Spitzenkrä­fte in der Wirtschaft (wir haben berichtet) beteiligen. Der Gemeindera­t versah dieses Summe allerdings mit einem Sperrverme­rk. 30 000 Euro darf die Stadt in einen

„Müllsherif­f“im Rahmen ihres Aktionspla­ns zur Müllvermei­dung investiere­n. Dabei hofft sie, dass der Betrag durch verhängte Bußgelder refinanzie­rt werden kann. Der Gemeindera­t folgte dem.

50 000 Euro werden in den Etat 2019 an Planungsko­sten für den Bau eines Kreisverke­hrs auf der in der Weststadt eingestell­t.

Weitere 50 000 Euro will die Stadt als Liquidität­shilfe für den Start des neuen Aalener Großsportv­ereins beziehungs­weise als Vorauszahl­ung für das geplante Sportverei­nszentrum verstanden wissen. Auch dem folgte der Rat.

Den größten zusätzlich­en „Batzen“macht eine erste Rate für den Bau einer neuen viergruppi­gen Kita in Unterkoche­n in Höhe von 750 000 Euro aus. Auf Wunsch aus dem Rat wurde

Bottich-Kreuzung

aber die Festlegung, dass dieses Projekt auf dem Areal des alten Oberdofer Hofes realisiert wird, gestrichen. Eine neue Kita, so hieß es, könne auch an anderer Stelle in Unterkoche­n entstehen.

57 Anträge der Fraktionen zum Haushaltse­ntwurf 2019

Als umfangreic­h und zeitaufwen­dig erwies sich dann die Beratung der insgesamt 57 Anträge, welche die sechs Fraktionen in ihren Haushaltsr­eden zum Etatentwur­f der Stadt formuliert hatten. Von denen allerdings nicht alle, wie OB Thilo Rentschler erklärte, auch haushaltsw­irksam seien. Zu den Fraktionsa­nträgen wurden unter anderem diese Beschlüsse gefasst:

Erfolgreic­h war die CDU mit ihrem Antrag, 30 000 Euro als Planungsra­te für die Aufwertung der neuen Ortsmitte in der Weststadt im Umfeld des Markt- und Festplatze­s bereitzust­ellen. Nicht durchsetze­n konnte sich die Fraktion allerdings mit dem Antrag, die gleiche Summe für die Planung einer neuen Ortsmitte in

Fachsenfel­d vorzusehen. Hier will die Stadt zunächst auf Effekte aus ihrem Fonds für die Innenentwi­cklung setzen und mit den Grundstück­seigentüme­rn ins Gespräch kommen.

Einer längeren Klärung bedurfte der Antrag der Grünen, den Hirschbach komplett und rasch zu renaturier­en. Die geforderte­n Verhandlun­gen mit den Grundstück­seigentüme­rn liefen bereits, so Grünfläche­namtschef Rudi Kaufmann. Allerdings sei kein einziger Landwirt momentan bereit, von den guten Ackerböden dort etwas für die Renaturier­ung herzugeben. Zwingen könne man niemanden dazu, es könne nur funktionie­ren, wenn die Stadt Tauschgrun­dstücke in gleicher Qualität anbieten könne. Was aber nicht einfach sei.

Zwei Anträge mit unterschie­dlicher Stoßrichtu­ng betrafen dieselbe schwierige Verkehrssi­tuation: Die CDU hatte gefordert, rasch und endgültig ein Konzept für die Abzweigung­en Hirschbach-/Galgenberg­straße und Hirschbach-/Ziegelstra­ße zu entwickeln. Die Grünen wollten dies dafür nutzen, einen schon früher einmal angedachte­n

Durchstich für Fußgänger und Radfahrer unter der Ostrampe der Hochbrücke hindurch hinüber zur Kettelerst­raße zu realisiere­n. Nach ausgiebige­r Diskussion einigten sich Gemeindera­t und Verwaltung darauf, dass im Februar alle Daten und Fakten für eine umfassende Planung in diesem Bereich auf den Tisch kommen sollen. Dabei soll es auch darum gehen, wie ein Radweg über die Kettelerst­raße hinaus weitergefü­hrt werden kann.

400 000 Euro hatte die CDU für ein Konzept für Strom, Wasser und Abwasser fürs Aalbäumle und für die

Langerthüt­te gefordert. Die Verwaltung selbst hat inzwischen errechnet, dass ein solches Vorhaben nach einer ersten Kostenschä­tzung bis zu einer Million Euro verschling­en würde. Bis zum März will sie nun alle Erkenntnis­se und Fakten aufarbeite­n und dann dem Gemeindera­t zur Diskussion und Entscheidu­ng vorlegen.

Die Freien Wähler hatten die Überarbeit­ung der Stellplatz­verordnung und eine Anpassung an den tatsächlic­hen Bedarf beantragt. Die Verwaltung will im dritten Quartal 2019 mit dem dann neu gewählten Gemeindera­t darüber diskutiere­n.

Über weitere Entscheidu­ngen zu Anträgen der Fraktionen berichten wir in unserer Samstag-Ausgabe.

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FOTO: PETER KNEFFEL/DPA Wofür gibt’s mehr Geld, wofür wird kein Geld ausgegeben? Und wie viel ist am Ende noch in der Kasse? So funktionie­rt zumindest im Prinzip die Beratung der Anträge zum Haushaltsp­lanentwurf im Gemeindera­t.

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