Maulbronner Kammerchor begeistert in Bopfingen
Der Lions-Club Ostalb-Ipf hat zum alljährlichen Benefizkonzert in die Stadtkirche eingeladen
BOPFINGEN - Einen „musikalischen Leckerbissen“hat Gerhard Mahler, Präsident des Lions-Club Ostalb-Ipf, in seinem Vorwort zum alljährlichen Benefizkonzert versprochen. Zum dritten Mal wurde hierfür der Maulbronner Kammerchor gewonnen.
Und er hatte nicht zu viel versprochen. Was die Sänger unter dem Dirigat von Benjamin Hartmann den Besuchern darboten, kann nur mit „Klangwelten aus einer höheren Dimension“umschrieben werden. Ihm sei das Talent vor noch nicht allzu langer Zeit in die Wiege gelegt worden, spielte Gerhard Mahler auf das noch jugendliche Alter dieses innovativen Ausnahmedirigenten an.
Dank ständig wechselnder Choraufstellungen spielte er gekonnt mit der Akustik der Stadtkirche und setzte so die Stimmen seiner Sänger nahezu perfekt ein. Diese musikalische Rochade endete in einer Dreiteilung des Chores, durch die „Es ist ein Ros entsprungen“mit einem ungewöhnlichen dreidimensionalen Raumtoneffekt intoniert wurde.
Damit nicht genug. Kaum merklich, aber dennoch präsent löste das moderne Arrangement von Jan Sanderström die zuerst gesungene Renaissanceversion ab. Ein Stilmittel, das Benjamin Hartmann bei „Pastores quidnam vidistis“von Clemens non Papa und dessen modernem Pendant „Quem vidistis pastores dicite“von Francis Poulenc ebenfalls einsetzte. Beim von Hans Rudolf Zöbeley arrangierten „Maria durch den Dornwald ging“sowie dem von David Illcocks arrangierten „Hark! The herald angels sing“prüfte Hartmann das gesangliche Talent des Publikums und schaffte durch dieses gemeinschaftliche Singen, untermalt von kräftigen Orgelklängen, ein besonderes Gemeinschaftsgefühl.
Bestens ausgebildet setzten die Sänger beinahe spielerisch selbst schwerste Chorliteratur um. Klare Höhen oder beruhigender Bass formten sich zu einem harmonisch runden Klangbild. Während die Sänger bei „The Lamb“von John Tavener ihre Stimmen bedächtig, fast schon übervorsichtig einsetzten, jubilierte der Sopran bei „Hail, gladdening light“in einer unnachahmlich fordernden Weise.
Bei „Übers Gebirg Maria geht“haben sich die Stimmen in einer Wellenbewegung in der Führung abgewechselt und so ein beeindruckendes Stimmgebilde erzeugt. Mit ihrer Art der geistlichen A-cappella-Chormusik mit fast schon meditativem Charakter entführten die Sänger des Maulbronner Kammerchores die Besucher des Konzertes in eine Oase der Ruhe und der Reflexion. Passend dazu die Gedanken zur Adventszeit von P. Albert Knebel, Konventualprior der Abtei Neresheim. Mit eigenwilligen Arrangements sorgte Organist Thomas Meyer für äußerst stimmige musikalische Kontrastpunkte.