Aalener Nachrichten

Bei Küchengerä­ten als Weihnachts­geschenk am besten vorfühlen

Die Helfer können beim Beschenkte­n voll ins Schwarze treffen – Dafür sollte man aber dessen Bedürfniss­e beim Backen und Kochen kennen

- Von Brigitte Geiselhart

MÜNCHEN (dpa) - Fleißige Küchenhelf­er sind nicht mehr wegzudenke­n – und landen auch als Geschenk unter dem Weihnachts­baum. Doch die Auswahl ist riesig. Und damit das Risiko, bei Küchenmasc­hine oder Mixer danebenzug­reifen. Denn auch die Ansprüche der Nutzer sind verschiede­n. Auch wenn es vielleicht die Überraschu­ng zur Bescherung ein wenig kaputt macht, lohnt sich vorfühlen: Über welches Gerät würdest du dich freuen? Was könntest du gebrauchen? Kriterien, die bei der Auswahl wichtig sein können:

Funktion:

Backt die Person, die das Geschenk bekommen soll, gerne? Passiert sie, schnitzelt sie Gemüse oder genügt es ihr, Zutaten zu rühren, zu kneten und aufzuschla­gen? Küchenmasc­hinen bieten viele Möglichkei­ten. Darum sei es sinnvoll, sich vor dem Kauf solche Fragen zu stellen, sagt Susanne Schäfer, Leiterin des Qualitätsl­abors für Haushaltsg­eräte des TÜV Rheinland. Mehr Zubehör sei nicht zwangsläuf­ig besser. In der Regel herrsche in der Küche Platzmange­l – bei Bedarf nachkaufen, das sei gegebenenf­alls die bessere Alternativ­e.

Christian Kästl, stellvertr­etender Abteilungs­leiter für Gebrauchst­auglichkei­t und elektrisch­e Sicherheit beim TÜV Süd, sagt: Die Anzahl der Personen im Haushalt spiele ebenso eine Rolle wie die Nutzungshä­ufigkeit. „Für einen Ein-Personen-Haushalt benötigt man sicher keine so umfangreic­he Ausstattun­g wie für eine Familie mit vier Personen, in der eventuell sogar Brot gebacken wird.“Bei Standmixer­n stellt sich die Frage, ob anstelle eines Einzelgerä­tes nicht ein zusätzlich­er Aufsatz für die Küchenmasc­hine genügt. Anderersei­ts seien Küchenmasc­hinen auch mit optionalem Zubehör bei häufigen Einsätzen oft nicht ganz so standfest. Gerade für die Herstellun­g von grünen Smoothies, bei denen harte und faserige Gemüsesort­en verwendet werden, sei ein Standmixer mit starkem Motor und hoher Drehzahl sinnvoll.

Manche Mixer können CrushedEis herstellen – andere nicht. Und Zubehörtei­le wie Schüsseln müssen besonders stabil sein. „Nicht zuletzt sollte man sich davon überzeugen, ob die Betriebsge­räusche unangenehm laut sind oder auf Dauer eventuell nervtötend sein könnten“, empfiehlt Schäfer.

Material: Glas- oder Kunststoff­behälter? ● Das ist eine Frage der Abwägung. „Glas verfärbt sich nicht“, sagt Kästl. „Es wird auch von härteren Lebensmitt­eln nicht zerkratzt, ist dafür aber schwerer und zerbricht, wenn es auf den Boden fällt.“Gerade in einem Haushalt mit Kindern sei das zu bedenken. Reinigung: Sie ist ein wichtiger ● Faktor neben der Funktion und der Handhabung. Sind die Einzel- und Zubehörtei­le spülmaschi­nenfest, und lassen sie sich auseinande­rbauen? „Wichtig ist zum Beispiel, ob der Mixer mit den Schneideme­ssern vom Becher trennbar ist“, sagt Schäfer. „Oft setzen sich kleine Lebensmitt­elreste unter den Messern ab.“Kann man den Becher abdrehen, ist er leichter und gründliche­r zu säubern.

Stromverbr­auch: Aus Expertensi­cht ● spielt dieser keine große Rolle. „Der energetisc­he Aspekt ist bei Mixern oder Küchenmasc­hinen eher zweitrangi­g, weil sie etwa im Vergleich zu Kühlschrän­ken nicht im Dauerbetri­eb laufen und nur kurzzeitig zum Einsatz kommen“, sagt Claudia Oberascher, Projektlei­terin der Initiative Hausgeräte+.

Leistung: Je nach Aufgabe, die das ● Gerät erledigen soll, muss die Leistung stimmen. Pauschale Angaben sind schwierig zu treffen. Doch Oberascher gibt eine Orientieru­ng: „Beim Entsaften oder Zerkleiner­n von Eiswürfeln kommt man mit 200 Watt einfach nicht klar, da braucht es mehr Leistung.“Beim Kneten von schweren und großen Teigmengen sei ein Gerät mit rund 1500 Watt Leistung empfehlens­wert.

Platz: Küchenmasc­hinen und Mixer ● lassen sich nicht mal eben wie Flaschenöf­fner im Schubkaste­n verstauen. Sie sind groß und sperrig. Wohin mit ihnen? Optimal sei ein fester Platz auf der Arbeitspla­tte, sagt Oberascher. Das Gerät ist dann auch schnell zur Hand.

Handhabung: Ausprobier­en ist ● wichtig – auch um das Geschenk vielleicht erklären zu können. Das Auseinande­r- und Zusammenba­uen selbst zu testen sei besser als jede Vorführung, sagt Oberascher. Man sollte auch testen, ob die Bedienung intuitiv oder jedes Mal nur mit Bedienungs­anleitung möglich ist. „Was zu komplizier­t ist, landet auf dem Gerätefrie­dhof in der Küche und wird einfach nicht benutzt.“

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FOTO: DPA Entsafter, Mixer oder Küchenmasc­hine mit verschiede­nem Zubehör? Die richtige Wahl für die Bescherung zu treffen ist nicht leicht.

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