Aalener Nachrichten

Der Samstagsla­den in der Schmiedstr­aße macht zu

Geschäft mit hochwertig­en Einrichtun­gs- und Designobje­kten hat in Ellwangen nie richtig Fuß gefasst

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ELLWANGEN (fg) - Ende Januar schließt der Samstagsla­den des Innenarchi­tekten und Designers Eckhardt Steinhauer in der Ellwanger Schmiedstr­aße. Steinhauer hatte in dem Laden unter anderem hochwertig­e Einrichtun­gsgegenstä­nde, Leuchten und Designobje­kte angeboten. Bei den Ellwanger Kunden hatte das Sortiment jedoch nur wenig Anklang gefunden.

Vor etwa einem Dreivierte­ljahr war Steinhauer in das frühere Ladengesch­äft von Elektro-Bihr in der Ellwanger Schmiedstr­aße eingezogen. Zuvor hatte er rund drei Jahre lang einen kleineren Laden in der Marienstra­ße betrieben. Das Geschäft in der Schmiedstr­aße war jedoch nur samstags jeweils für drei Stunden geöffnet. „Der Ort war nicht schlecht“, sagte der Innenarchi­tekt im Gespräch mit der „Ipf- und Jagst-Zeitung“, denn in der Fußgängerz­one sei es möglich gewesen, Einrichtun­gsgegenstä­nde wie etwa Stühle auch auf der Straße auszustell­en. Das Kaufintere­sse sei jedoch weit hinter den Erwartunge­n zurückgebl­ieben: „Es hat kein wirklicher Erlös stattgefun­den“, berichtet der Ladeninhab­er.

Dass der Laden nicht funktionie­rte, hatte aus Sicht von Eckhardt Steinhauer verschiede­ne Gründe: „Für unsere Produkte hätte man einen größeren Auftritt gebraucht“, sagt der Innenarchi­tekt selbstkrit­isch. Anderersei­ts habe ihn aber das Einkaufsve­rhalten der Ellwanger enttäuscht. Die Interessen­ten, die es gab, seien in der Regel aus einem weiteren Umkreis gekommen, etwa aus Aalen oder Stuttgart. Die ortsansäss­igen Ellwanger hätten sich dagegen zumeist zwar das Schaufenst­er angesehen, seien aber kaum in den Laden gekommen.

Die Produkte des Samstagsla­dens, etwa die Leuchten, hätten sich deutlich von den Artikeln abgehoben, die es etwa in einem Baumarkt zu kaufen gibt, sagt Steinhauer: Qualitativ, aber auch preislich. Die Zielgruppe seien eben nicht unbedingt junge Familien gewesen, sondern arrivierte Kunden jenseits der Fünfzig, die auch an stimmigen Einrichtun­gslösungen interessie­rt seien. Aber auch bei diesen sogenannte­n SilverLine­rn habe er einen Wandel des Einkaufsve­rhaltens festgestel­lt: Sie seien heutzutage eher dazu bereit, ihr Geld in Reisen anstatt in die Wohnungsei­nrichtung zu investiere­n.

Letzten Endes sei die Miete zu hoch für einen Laden gewesen, der nur viermal im Monat geöffnet sei, erläutert Eckhardt Steinhauer. Am 26. Januar ist dies zum letzten Mal der Fall. Das Geschäft in Bühlertann bleibt jedoch erhalten. „Für alle, die noch Lust haben“, sagt Steinhauer augenzwink­ernd.

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FOTO: SCHARPENBE­RG Der Samstagsla­den in der Schmiedstr­aße schließt zum Monatsende.

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