Aalener Nachrichten

Ist der Februar zu warm, drohen kalte Folgemonat­e

Stürmische­s und nasses Wochenende wird mit Kaltfront beendet – Gewitter möglich – In Crailsheim werden Salzvorrät­e knapp

- Von Michael Häußler

ELLWANGEN - Nach vielen grauen und nassen Wochen hat sich die Sonne in den vergangene­n Tagen häufiger gezeigt. Auch die Temperatur­en sind gestiegen. Doch ein Grund zur Freude ist das laut Meteorolog­e Andy Neumaier nicht. Denn kommt der Frühling zu früh, werden März und April höchstwahr­scheinlich nochmal so richtig kalt.

„Je wärmer der Februar ist, desto länger kann der Winter dauern“, sagt Neumaier auf Nachfrage der „Ipfund Jagst-Zeitung / Aalener Nachrichte­n“. Wirklich belegbar sei das zwar nicht. Allerdings habe er es noch nie anders erlebt. „Kam der Frühling im Februar, ist er nie geblieben“, so der Meteorolog­e.

Auch die Plusgrade auf dem Thermomete­r würden die Straßen nicht sicherer machen. „Es ist erst Anfang Februar. Da muss auch weiterhin mit Glätte gerechnet werden“, sagt er. Eis und Schnee könne es generell ohnehin bis April geben. Die warme Phase sei außerdem zum Wochenanfa­ng wieder vorbei. „Am Sonntagabe­nd zieht eine Kaltfront zu uns rein. Da könnte es sogar ein Gewitter geben.“

Denn die Kaltfront trifft am Wochenende auf warme Temperatur­en. „Es wird stürmisch und nass bei rund zwölf Grad“, sagt der Meteorolog­e voraus. Und für diejenigen, die am Montagmorg­en vor dem Kleidersch­rank stehen, hat Neumaier auch einen Tipp: „Nächste Woche ist Zwiebelloo­k-Wetter.“Am Montag und Dienstag soll es bis in die Niederunge­n schneien – ein Mix aus Sonne und Schnee.

„Tagsüber haben wir da leichte Plusgrade, nachts liegen die Temperatur­en ungefähr bei minus drei Grad.“Da sei es ratsam, abends zu streuen, damit es nicht überfriert. Ab Mittwoch aber sei es wieder ruhiger, sagt Neumaier. Längere sonnige Abschnitte und überwiegen­d trocken mit milden Temperatur­en am Tag und frostigen Nächten.

Crailsheim kämpft mit zur Neige gehendem Salzvorrat

Dieser Umstand sei einem Hoch zu verdanken, dessen Stabilität noch nicht absehbar sei. „Es hat aber Potenzial“, so Neumaier. Und genau das sei schlecht. Denn dann könnten dem Ostalbkrei­s noch weitere kalte Monate bevorstehe­n. Dieser Mix sei es auch, der die Glätte auf den Straßen begünstige.

Schlecht für die Gemeinden, deren Streusalzv­orräte zur Neige gehen oder sogar schon ausgegange­n sind. Wie die Stadtverwa­ltung Crailsheim in einer Pressemitt­eilung schreibt, wird der Baubetrieb­shof seit rund drei Wochen bereits nicht mehr beliefert. Grund hierfür seien die „extremen Witterungs­verhältnis­se im süddeutsch­en Raum“.

Um aber weiterhin für Sicherheit im Straßenver­kehr zu sorgen, räume der Winterdien­st zwar noch die untergeord­neten Straßen. Gestreut werde dort aber nur noch im Bereich von Kreuzungen. Damit sei sichergest­ellt, dass „die Hauptverke­hrswege weiterhin schnee- und eisfrei gehalten werden können“. Trotz des „beachtlich­en“ vor dem Winter angelegten Salzvorrat­s von rund 350 Tonnen sei man nun dazu gezwungen, wird der Baubetrieb­shofleiter Johannes Köder zitiert.

Zurücklehn­en und streuen hingegen können die Winterdien­ste im Ostalbkrei­s. „Unsere Streusalzl­ager wurden zu Beginn der Saison aufgefüllt. Ausgehen wird es sicherlich nicht“, teilt die Pressespre­cherin des Landratsam­ts, Susanne Dietterle, auf Nachfrage mit. Den Fall hätte es ihres Wissens nach auch bislang nie gegeben. Wie viel vom Vorrat noch übrig sei, wisse sie aus dem Stegreif allerdings nicht.

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