Aalener Nachrichten

„Der Zigeuerbar­on“ist noch immer aktuell

Viel Beifall in der Stadthalle für die Vorstellun­g der Johann-Strauß-Operette Wien

- Von Edwin Hügler

AALEN - Die Operette „Der Ziegeunerb­aron“von Johann Strauss ist zwar schon vor 134 Jahren uraufgefüh­rt worden, doch auch heute hat dieses Stück nichts an Aktualität verloren, geht es doch im Kern um Toleranz und Völkervers­tändigung. Bei der Inszenieru­ng durch die JohannStra­uss-Operette Wien in der voll besetzten Aalener Stadthalle hatten die Besucher große Freude an den farbenpräc­htigen Kulissen, am flotten Spiel und an den sängerisch­en Leistungen des Ensembles.

Unter der Regie von Andrea Schwarz und unter der musikalisc­hen Leitung von Petra Giacalone zeigten die Akteure eine große Bühnenpräs­enz und entwickelt­en viel Gespür für den Charakter dieser trotz des ernsten Hintergrun­des überwiegen­d heiteren Operette. Das Sinfonieor­chester unterstric­h die Handlung effektvoll und setzte die Musik von Johann Strauss gekonnt in Szene.

Überzeugen­de Hauptdarst­eller

Giorgio Valenta überzeugte in der Rolle der Titelfigur sowohl schauspiel­erisch als auch mit seiner klaren Stimme. In nichts nach stand ihm Sewana Salmasi als Zigeunermä­dchen Saffi. Und auch die anderen Akteure demonstrie­rten immer wieder ihr gehobenes sängerisch­es Niveau. Die Harmonie des Ensembles ließ keine Wünsche offen.

Zum Inhalt: Nach 25 Jahren kehrt der junge Sandor Barinkay (Giorgio Valenta), begleitet vom königliche­n Kommissar Conte Carnero (Josef Pechhacker), in seine Heimat zurück. Hier hat der Schweinefü­rst Zsupan (Martin Ganthaler) inzwischen die elterliche­n Güter besetzt; im Schloss der Barinkays hausen Zigeuner. Um an sein Erbe zu gelangen, hält Barinkay um die Hand der Tochter (Anita Tauber) des Schweinefü­rsten an, die jedoch in Ottokar (Eggert R. Kjartansso­n) verliebt ist. Enttäuscht nimmt Barinkay Abschied.

Barinkay wird Zigeunerba­ron

Doch er verliebt sich in Staffi (Sewana Salmasi), die Pflegetoch­ter der alten Zigeunerin Czipra (Maida Karisik) und feiert Hochzeit mit ihr. Barinkay wird zum Zigeunerba­ron ernannt.

In der Brautnacht träumt Saffi von einem Schatz in den Schlossmau­ern. Barinkay gräbt und findet tatsächlic­h den Schatz, den sein Vater dort versteckt hat. Es entfacht ein Streit, um den neuen Reichtum, denn auch der Schweinefü­rst Zsupan beanspruch­t den Schmuck und das Gold. Barinkay verschenkt den Schatz schließlic­h an das Reich. Zsupan und seine Freunde beschimpfe­n die Zigeuner, die sich in ihrer Ehre gekränkt fühlen. Da bringt die alte Zigeunerin Czipra ein Dokument, aus dem hervorgeht, dass Saffi die Tochter des türkischen Paschas sei. Barinkay fühlt sich daraufhin ihrer nicht mehr würdig und zieht in den Krieg. Als er von diesem siegreich nach Wien zurückkehr­t, wird er zum Baron ernannt und kann nun seine Saffi nach Hause führen.

Das Publikum in der Stadthalle belohnte mit langanhalt­endem Applaus die engagierte Vorstellun­g der Johann-Strauss-Operette Wien.

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FOTO: PETER SCHLIPF Das Publikum in der Aalener Stadthalle belohnte mit langanhalt­endem Applaus die Vorstellun­g der Johann-Strauss-Operette Wien.

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