Schuldspruch für „El Chapo“
Mexikanischer Drogenboss muss für den Rest seines Lebens ins Gefängnis
schmuggeln und sie mit Sand befüllen lassen, damit das zu leichte Gewicht beim Import nicht auffällt.
Umgerechnet rund 12,3 Milliarden Euro verdiente Guzmán in seinen bald 30 Jahren im Drogenbusiness laut Staatsanwaltschaft. Richter Brian Cogan muss das Strafmaß offiziell noch verkünden. Aber der Schuldspruch für Guzmáns „Beteiligung an einer kriminellen Vereinigung“schreibt lebenslange Haft vor, einen Antrag auf vorzeitige Entlassung kann er nicht stellen. Ein Gefängnisausbruch, wie er Guzmán 2001 und erneut 2015 in Mexiko gelang, würde in den USA an ein Wunder grenzen.
In Volksliedern besungen
In Mexiko, wo Guzmán in Volksliedern als Held besungen wird, tobt der Drogenkrieg auch ohne „El Chapo“weiter. Die Kartelle Juarez, Los Zetas und Jalisco Nueva Generación beherrschen weite Gebiete des Landes. Schmiergelder an mexikanische Drogenfahnder, schlecht bezahlte Polizisten und selbst hochrangige Politiker helfen ihnen, Drogendeals im großen Stil abzuwickeln. Guzmán, hieß es im Prozess, habe den früheren Präsidenten Enrique Peña Nieto mit 88 Millionen Euro bestochen, um sich vor Strafverfolgern zu schützen.
Im Sinaloa-Kartell ist nach Guzmáns Festnahme im Januar 2016 bereits ein Nachfolger aufgerückt. Er heißt Ismael „El Mayo“Zambada und hat anders als Guzmán noch nie das Innere einer Gefängniszelle gesehen. Hinweise, die zu seiner Festnahme führen, belohnen die USA mit umgerechnet bis zu 4,4 Millionen Euro.