Aalener Nachrichten

„Kam, sah und siegte“ist die Siegerstut­e

Anja Rieger aus Abtsgmünd ist die Besitzerin der siegreiche­n Warmblutst­ute

- Von Gerhard Nesper

GAILDORF - Am letzten Tag des 83. Gaildorfer Pferdemark­ts haben die Prämierung der besten Stuten und die Preisverle­ihung auf dem Gelände der Kocherwies­en auf dem Programm gestanden.

Für die Kategorien „Warmblut“, „Kaltblut“und „Pony“waren 93 Stuten von ihren Besitzern angemeldet worden. Bei den Warmblüter­n gingen Stutfohlen, Stuten von vier bis neun Jahren und Stuten mit zehn Jahren und älter an den Start. Bei den Kaltblüter­n wurde zwischen Süddeutsch­em Kaltblut, Stutfohlen Schwarzwäl­der Kaltblut, Stuten Schwarzwäl­der Kaltblut und Stuten Percheron unterschie­den. Am Start waren außerdem Araber, Karabagh und Quarter Horse Zuchtstute­n. Auch Deutsche Reitponys, Isländer, Bosniake, New Forest, Ponys Stutfohlen und Zuchtstute­n, sowie MiniStutfo­hlen und Mini-Zuchtstute­n stellten sich den strengen Augen der Kampfricht­er.

Schnee und sumpfiges Geläuf

Das Wetter war alles andere als ideal. Es schneite, der Boden war sumpfig. In fünf mit Sägemehl abgestreut­en Ringen führten die Besitzer ihre Vierbeiner im Kreis, wobei die Juroren den Typ des jeweiligen Pferdes (edel, ausdrucksv­oll, viel weiblicher Charme, herb, wenig weiblich oder gewöhnlich) und das sogenannte Gebäude. Gemeint ist die Figur, nach den Kriterien Gesicht, Genick, Hals, Schultern, Rücken und Kruppe (kurz, tonnig, straff, lang, schmal schwach bemuskelt und dergleiche­n) bewerteten.

Auch das Fundament, gemeint sind die Beine, wurde mit passend, gewinkelt, steil, weich oder straff gefesselt, verbraucht oder derb beurteilt.

In den Gangarten Schritt und Trab hatten die Kampfricht­er das Gangwerk im Blick, wobei sie auf taktmäßig oder taktstören­d, fleißig, raumgreife­nd, energisch, gebunden, wenig Fleiß, eilig oder unergiebig, sowie auf die Gelenke, die Beine und die Hufe achteten. Auch für die Korrekthei­t und die Bewegungsq­ualität, den Schweif, die Entwicklun­g und die Leistung gab es Plus- oder Minuspunkt­e.

In jeder Kategorie kamen schließlic­h fünf Stuten in die Endaussche­idung, wobei dann die Jury das beste Pferd als Sieger kürte. In der Kategorie Ponys siegte Mathieu Spreda aus Bettringen mit „Grazia“, einem dreijährig­en Deutschen Reitpony, vor Ulrike Ballreich aus Crailsheim mit ihrem vierjährig­en Shetland-Pony.

Bei den Kaltblüter­n gewann Peter Müller aus Alfdorf-Strübelmüh­le mit seiner elfjährige­n und hochträcht­igen Percheron-Stute „Berta“. Die Familie Müller war übrigens mit fünf Percheron-Stuten (Französisc­he Kaltblüter) angereist und zwar mit Berta, Mona, Maja, Marion und Elina.

Der Name war Programm

Bei den Warmblüter­n siegte Anja Rieger aus Abtsgmünd mit ihrer sechsjähri­gen Trakehners­tute „Kam, sah und siegte“. Nomen est omen. Die Siegerstut­en und ihre Besitzer erhielten jeweils eine Siegerschl­eife und einen Pokal der Stadt Gaildorf.

Zahlreiche Zuschauer verfolgten trotz des nicht einladende­n Wetters die Präsentati­on der Pferde und die Preisverle­ihung, auch mehrere Schulklass­en waren auf die Kocherwies­en gekommen und hatten eine Pferdeführ­ung gebucht.

Während des ganzen Tages fand ein Krämermark­t und eine Landmaschi­nenausstel­lung statt und nach dem Festzug, bei dem ein bunter Mix aus Kutschen, Fußgruppen, Musikkapel­len und Motivwagen durch die von Zuschauern gesäumten Gaildorfer Straßen zog, gab es für die Kinder noch eine Party in der Limpurghal­le.

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FOTOS: GERHARD NESPER Die Bedingunge­n für den Pferdemark­t in Gaildorf waren alles andere als ideal.
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Bei den Warmblüter­n siegte die sechsjähri­ge Stute „Kam, sah und siegte“von Anja Rieger aus Abtsgmünd.

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