Kontinuität und Neues für die Saison 2019/20
Wer das Neue sucht im Premierenreigen der Saison 2019/2020 an der Stuttgarter Staatsoper, muss genauer hinschauen. Auf den ersten Blick ist bei den
sechs Neuproduktionen kein Stück zu entdecken, das nicht entweder längst Teil des Kernrepertoires ist oder zumindest in letzter Zeit am Eckensee oder in näherer Umgebung präsentiert wurde. Zwei Werke sind zudem ursprünglich nicht für die Bühne entstanden.
Ende Oktober dirigiert Generalmusikdirektor Cornelius Meister Verdis „Don Carlos“in der französischen Originalfassung „mit selten gespielten Szenen“. Regie führt Lotte de Beer. Im Dezember folgt Mozarts „Figaro“, im Februar Mussorgskys „Boris“, dessen Urfassung durch Prolog und Epilog von Sergej Newski ergänzt wird. Inszeniert wird diese „neue Sicht“des Stuttgarter Kompositionspreisträgers von Paul-Georg Dittrich, dem Sohn des Komponisten PaulHeinz Dittrich. Im März kommt Hans Zenders Bearbeitung von Schuberts „Winterreise“als Stück über die Einsamkeit des modernen Individuums auf die Bühne. Es folgt eine szenische Version von Vivaldis „Judith“. Mascagnis „Cavalleria rusticana“wird schließlich im Juni mit Salvatore Sciarrinos Schwetzinger Auftragswerk „Luci miei traditrici“von 1998 gekoppelt.
Neben diesem Neuprogramm darf sich das Stuttgarter Publikum auf zahlreiche Wiederaufnahmen freuen. (wmg)