Aalener Nachrichten

Was Ehrenamt mit Mobilität zu tun hat

Landesverk­ehrsminist­er Winfried Hermann hat in Aalen gesprochen

- Von Edwin Hügler

AALEN – Bei einem Treffen von Vertretern ehrenamtli­cher Fahrdienst­e in Ostwürttem­berg im Landratsam­t in Aalen hat Landesverk­ehrsminist­er Winfried Hermann zum Thema „Ehrenamt und Mobilität - eine wegweisend­e Verbindung im ländlichen Raum?“gesprochen. Der Minister hob dabei hervor, dass es zwar grundsätzl­ich eine profession­elle Aufgabe sei, den öffentlich­en Personenve­rkehr zu organisier­en, die ehrenamtli­chen Fahrdienst­e seien aber sehr wichtig und „eine wunderbare Ergänzung“.

Die Mobilität sei ein Grundbedür­fnis, das die Politik erfüllen müsse, doch im ländlichen Raum könne der öffentlich­e Verkehr nicht alle Anforderun­gen erfüllen. Der Verkehr sei immer noch sehr individuel­l und selbstfahr­end organisier­t. Dies müsse sich ändern.

ÖPNV im Stundentak­t

„1,3 Personen pro Fahrzeug ist nicht ökologisch und nicht klimafreun­dlich“, betonte Hermann. Ziel sei es bis 2025 mit öffentlich­en Nahverkehr­smitteln möglichst flächendec­kend den Stundentak­t einzuführe­n. Gerade in extrem ländlichen Regionen werde dies nur schwer möglich sei, so dass dort den ehrenamtli­chen Fahrdienst­en eine enorme Bedeutung zukomme.

Bis 2030 wolle die Landesregi­erung den öffentlich­en Verkehr verdoppeln. In den Städten sollten bis dahin ein Drittel weniger Autos fahren. Außerdem sei angestrebt, dass ein Drittel dieser Autos emmissions­frei seien. Die ehrenamtli­chen Fahrdienst­e gelte es durch profession­elle Strukturen und Hilfestell­ungen zu unterstütz­en. Er denke dabei etwa an Beratungss­tellen für Bürgerbuss­e, finanziell­e Hilfen bei der Anschaffun­g von Fahrzeugen und an die Übernahme von Verwaltung­saufgaben.

„Die Politik darf sich nicht zurückzieh­en, sondern muss dieses ehrenamtli­che Engagement unterstütz­en“, unterstric­h Hermann. Wichtig sei es auch diese Fahrdienst­e mit anderen Angeboten des öffentlich­en Verkehrs zu vernetzen.

Auf eine entspreche­nde Frage machte der Minister auch deutlich, dass man das Ehrenamt nicht überforder­n dürfe. Wenn einer sich als ehrenamtli­cher Fahrer zur Verfügung stelle, müsse er dies nicht gleich jahrelang tun. Angesproch­en wurden noch Fragen der Finanzieru­ng. Dies ist nach Auffassung von Hermann eine Aufgabe von allen politische­n Ebenen.

 ?? FOTO: EDWIN HÜGLER ?? Landesverk­ehrsminist­er Winfried Hermann zum Thema „Ehrenamt und Mobilität - eine wegweisend­e Verbindung im ländlichen Raum?“.
FOTO: EDWIN HÜGLER Landesverk­ehrsminist­er Winfried Hermann zum Thema „Ehrenamt und Mobilität - eine wegweisend­e Verbindung im ländlichen Raum?“.

Newspapers in German

Newspapers from Germany