Der AAccelerator macht Dampf
Zur Eröffnung im ehemaligen IHK-Gebäude wird der sprichwörtliche rote Teppich ausgerollt
AALEN - Den sprichwörtlichen roten Teppich haben Stadt, Landkreis und Hochschule am Montag der Wirtschaftsministerin des Landes, Nicole Hoffmeister-Kraut, ausgerollt. Oberbürgermeister Thilo Rentschler, Landrat Klaus Pavel und Rektor Gerhard Schneider haben die CDU-Politikerin darauf über die innovative Ostalb geführt. Sie stellten der Ministerin die Hochschule und das Innovationszentrum vor, führten sie durch das neue IHK-Bildungszentrum und feierten gemeinsam die Eröffnung des AAccelerators. Hier sollen künftig Start-ups den Nährboden für eine erfolgreiche Entwicklung finden.
Ein bisschen schwebt der Geist des Silicon Valley durch das alte IHK-Gebäude. Junge Leute können hier tüfteln, sich mit anderen Gründern austauschen oder Experten zu Rate ziehen. Das Projekt angetrieben hat die Stadt Aalen mit ihrem Wirtschaftsförderer Wolfgang Weiß. Denn der AAccelerator soll der Gründerkultur auf der Ostalb einen weiteren Impuls verleihen und helfen, die Digitalisierung zu beschleunigen. Unterstützung kommt vom Kreis. Nachdem die IHK in nächster Nähe ein neues Bildungszentrum gebaut hat, griff der Ostalbkreis zu, erwarb die Immobilie und leistet so seinen Beitrag zur Ansiedlung des AAccelerators in Aalen.
Ein Olympia-Stützpunkt für die Gründerszene
Der AAccelerator ist ein Baustein innerhalb des auf zwei Jahre angesetzten Verbundprojekts „Start-up Region Ostwürttemberg, das vom Wirtschaftsministerium mit rund 300 000 Euro gefördert wird. „Wir wollen die Innovation in der Fläche weiter voranbringen“, begründete Ministerin Hoffmeister-Kraut die Finanzspritze. Einen Beitrag zu diesem Vorhaben kann nach Meinung der Politikerin der AAccelerator leisten. Ihn beschrieb sie als eine Art Olympia-Stützpunkt. Die Gründer, die hier tätig seien, werden von erfahrenen Experten gecoacht. HoffmeisterKraut verwies in diesem Zusammenhang auf den Landeswettbewerb „gründungsfreundliche Kommune“. 82 Kommunen hätten daran teilgenommen. Ziel sei, so alle Innovationspotenziale auszuschöpfen und den Transformationsprozess zu fördern. Die Region Ostwürttemberg wurde übrigens im Rahmen dieses Wettbewerbs vergangenes Jahr ausgezeichnet.
Ein „Beschleuniger“innovativer Ideen
Die Ministerin sprach von den Herausforderungen der vierten industriellen Revolution, die die Kernbranchen in Baden-Württemberg beträfe. Als Stichworte nannte sie künstliche Intelligenz und autonomes Fahren. „Wir sind in der Grundlagenforschung führend, aber nicht in der Anwendung“, gab sie zu bedenken. „Da müssen wir besser werden“, sagte sie und hofft auch hier auf die innovative Kraft des AAccelerators. Eine Hoffnung, die HoffmeisterKraut mit OB Rentschler teilt, der in der Einrichtung einen „Beschleuniger“innovativer Ideen sieht. Auf den Punkt brachte Landrat Pavel, was der AAccelerator bewirken soll: „Dieses Haus soll Talente ermuntern, Patente auf den Markt zu bringen.“
Hochschulrektor Gerhard Schneider nannte den AAccelerator ein Experiment. Die Räume, um Ideen einen Platz zu geben, seien jetzt da. Nun komme es auf die Kreativität an und darauf, dass sich viele Menschen in dem Gebäude engagierten. Und der Hochschulprofessor machte ebenfalls deutlich, dass er hoffe, dass sich diese Einrichtung weiterentwickelt und in ein oder zwei Jahren völlig anders aussieht.