Alles, was ein echtes Dorftheater braucht
Akteure des Liederkranzes Schwabsberg sorgen mit „Das begehrte Hochzeitsgeschenk“für Publikumserfolg
RAINAU-SCHWABSBERG - Das neueste Bühnenstück der Theatergruppe des Liederkranzes Schwabsberg mit dem Titel „Das begehrte Hochzeitsgeschenk“lässt die Lachmuskeln des Publikums nicht zur Ruhe kommen. Zwischendurch gibt es immer wieder Szenenapplaus für die schauspielerische Leistung der Darsteller. Das Ensemble der Theatergruppe wurde in Teilen verjüngt.
Der Erfolg eines Bühnenstücks steht oder fällt nicht zuletzt mit der schauspielerischen Leistung seiner Darsteller. Kurz gesagt, bei der Theatergruppe des Liederkranzes Schwabsberg hat diese Leistung von vorne bis hinten gestimmt. Ein herrlich überdrehtes Bühnenstück mit Laiendarstellern, die in ihrer Rolle quasi aufgegangen sind, und ein Publikum, welches sich köstlich amüsiert hat. Was kann man sich als Laientheater schöneres wünschen. Das diesjährige Lustspiel in drei Akten von Marianne Santl bringt genau die Voraussetzungen mit, die ein Dorftheater braucht.
Heiraten – oder doch nicht?
Zum Stück: Der attraktive Johnny, gespielt von Andreas Blumenschein, betreibt eine wirklich renovierungsbedürftige Frühstückspension. Zusammen mit seiner Haushälterin Hilde (Daniela Steckbauer) und seinem Onkel Gustav (Sebastian Kuhn) hält er die Pension am Laufen. Für eine Sanierung braucht er selbstverständlich Geld. Wenn er endlich heiraten würde, wäre das ja auch kein Problem, denn die reiche Tante Emma (Jutta Kalkschmid) aus Kanada hat ein sauberes Hochzeitsgeld versprochen. Eigentlich ist heiraten auch kein Problem für Johnny, aber nur seine Jugendliebe Uschi (Susanne Köder). Ausgerechnet die aber will nicht – oder doch? Hilde und Onkel Gustav wollen „das begehrte Hochzeitsgeschenk“ein wenig forcieren und schmieden zusammen mit Johnnys Freund Tom (Frank Hahn) raffinierte Pläne – die aber immer wieder in die Hose gehen. Und dann sind da noch der Bauunternehmer Max (Florian Diemer) und seine schüchterne Schwester Anna (Alexandra Kroboth), die Max gerne unter die Haube bringen möchte. Das verzwickte und humorvolle Spiel nimmt langsam, aber sicher Fahrt auf.
Ensemble wurde verjüngt
Auffallend am diesjährigen Theaterspiel des Liederkranz Schwabsberg ist, dass das Ensemble in großen Teilen verjüngt wurde. Die Bühnendarsteller haben ihre Charaktere feinsinnig überdreht, ohne sie dabei ins Lächerliche zu ziehen. Alexandra Kroboth als schüchterne Anna und Frank Hahn als tolpatschiger Freund Tom bekommen für ihre Darstellung häufig Szenenapplaus. Es ist der Theatergruppe gelungen, ihr Publikum gleich von Anfang an mitzunehmen. Auch hinter den Kulissen hat alles gepasst. Beate Schmid hatte die Regie, Souffleuse Rebekka Schaffer war der hilfreiche Notnagel bei Texthängern, für die Maske war Kathrin Rathgeb zuständig. Die Bühnengestaltung, Näh- und Malerarbeiten sowie die Technik lagen in den Händen von Familie Schaffer, Werner Steckbauer und Frank Kroboth.
Jubiläen in der Theatergruppe
Sei 20 Jahren spielt Daniela Steckbauer in der Theatergruppe. 2011 übernahm Steckbauer auch die Theaterleitung, bis heute hilft sie bei der Auswahl der Theaterstücke mit. Seit 25 Jahren wirkt Beate Schmid in der Theatergruppe mit und hat in zehn Stücken selbst mitgespielt. Seit 2015 ist Schmid für die Regie zuständig.