Flurbereinigung in Kirchheim macht große Fortschritte
Bürgermeister Willi Feige und der Gemeinderat informieren sich über den aktuellen Sachstand
KIRCHHEIM - Der Gemeinderat Kirchheim wurde in seiner jüngsten Sitzung über den aktuellen Stand der Flurneuordnung informiert. Außerdem eröffnete die Verwaltung, dass Jagstheim doch zügiger ans schnelle Internet angeschlossen wird.
Die ursprüngliche Flurneuordnung in Kirchheim ist bereits 1997 angeordnet worden und umfasst ein Gebiet von 694 Hektar, verteilt auf 169 Grundstücksbesitzer. Der vorgreifende Gewässer- und Wegeplan, im Zuge der Flurneuordnung, wurde am 29. November 2016 genehmigt. Die Genehmigung zur Umsetzung der Baumaßnahmen erfolgte im darauffolgenden Jahr. „Mit dem Wegebau ist im nördlichen Gebiet der Flurbereinigung 2017/2018 begonnen worden. 2018 setzten wir die Maßnahmen dann im südlichen Bereich weiter und wollen damit 2019 komplett fertig sein“, berichtet die leitende Ingenieurin, Brigitte Winkler, vom Amt für Flurneuordnung im Landratsamt Ostalbkreis.
Die Flurbereinigung in Kirchheim am Ries ist mit Gesamtkosten von 3,9 Millionen Euro veranschlagt worden. Davon trägt das Land Baden-Württemberg drei Millionen Euro. 330 000 Euro zahlt die Gemeinde Kirchheim als freiwilligen Beitrag, 570 000 Euro kommen von den Teilnehmern der Flurbereinigung und anderen Beteiligten. „Seit Beginn der Baumaßnahmen ist im Wegebau viel geschehen. 11,6 Kilometer des gesamten Wegenetzes sollen neu gebaut werden, 15,1 Kilometer werden auf alter Trasse ausgebaut. Die restlichen 30,2 Kilometer bleiben unverändert“, so Winkler.
Schaftriebweg soll entstehen
Auch die Landschaftspflege spielt bei einer Flurneuordnung eine wichtige Rolle. Hier soll ein durchgehender Schaftriebweg entstehen, der der natürlichen Schafbeweidung der Heideflächen entgegenkommt. Besondere Beachtung findet auch der Goldbach, ein interessantes Gewässer und Heimat der seltenen Bachmuschel und dem Steinkrebs. Darüber hinaus sollen Ruhebänke und Infotafeln aufgestellt und die Schaftränke am Blasienberg soll vergrößert und optisch ansprechender gestaltet werden.
Im Zeitraum der laufenden Wegebaumaßnahmen sind noch weitere Ausbauwünsche der Teilnehmer an der Flurbereinigung hinzugekommen. So wünscht sich die Teilnehmergemeinschaft beispielsweise eine Asphaltierung des Weges zur Kläranlage oder den kompletten Neuausbau der Gemeindeverbindungsstraße zwischen dem Heerhof und Kirchheim.
Ob diese Wünsche auch tatsächlich erfüllt werden können, hängt aber auch von der Entscheidung der Oberen Flurneuordnungsbehörde in Stuttgart ab. Die bewilligt die zusätzlich benötigten Gelder – oder eben auch nicht. Insgesamt sind alle Beteiligten an der Flurneuordnung in Kirchheim zufrieden mit dem Projektfortschritt. „Sollte wirklich alles so reibungslos laufen wie bis jetzt, hoffen wir in 2023 eine vorläufige Besitzeinweisung für alle Beteiligten vornehmen zu können“, so Winkler.
Der Breitbandausbau in Jagstheim scheint in den Augen der Einwohner des kleinen Kirchheimer Weilers, vonseiten der Verwaltung bislang stiefmütterlich behandelt zu werden. Der Gemeinderat hat zwar Finanzierungsmittel im Haushalt 2019/2020 in Höhe von 350 000 Euro eingestellt, war aber bei der Suche nach einem geeigneten Planungsbüro bislang wenig erfolgreich. Jetzt aber kommt doch Bewegung in die Sache. Neben einem offiziellen Zuschussbescheid vom Land in Höhe von 148 000 Euro, war auch die Suche nach einem Planungsbüro erfolgreich.
Breitbandausbau in Jagstheim
Mit der Vergabe der Planung an die EnBW ODR mit einem Auftragsvolumen über 48 000 Euro macht die Gemeinde nun einen wichtigen Schritt in Richtung Realisierung des Breitbandausbaus in Jagstheim. Allerdings wird es noch eine Weile dauern, bis die Planung vervollständigt und vor allem die Kosten der Eigenbeteiligung der Einwohner von Jagstheim am Breitbandausbau kalkuliert sind. Einen genauen Termin, bis wann der Weiler an das schnelle Internet angeschlossen wird, nannte die Verwaltung noch nicht.