Aalener Nachrichten

Ober-Olympier Japans tritt zurück

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TOKIO (SID) - Lange hatte sich Tsunekazu Takeda gewehrt, vehement seine Unschuld beteuert, doch am Ende wurde wohl der Druck zu groß. Der Präsident des Japanische­n Olympische­n Komitees JOC wird nach den Korruption­svorwürfen gegen seine Person am 27. Juni abdanken. Zu erwarten war der Abschied des 71-Jährigen, hatten die Ermittlung­en gegen ihn die Vorbereitu­ngen auf die Sommerspie­le in Japans Hauptstadt in weniger als 500 Tagen zuletzt doch massiv überschatt­et. „Mit Blick auf die Zukunft des JOC ist es angemessen, die Dinge der nächsten Anführer-Generation zu überlassen, sodass jene Olympia ausrichten und eine neue Ära formen können“, sagte Takeda, der auch seine Mitgliedsc­haft im Internatio­nalen Olympische­n Komitee aufgibt. Für Takedas Nachfolge soll Yasuhiro Yamashita, Judo-Olympiasie­ger 1984 und JOC-Mitglied, im Gespräch sein.

Mitte Januar war bekannt geworden, dass gegen den ranghohen Sportfunkt­ionär in Frankreich wegen des Verdachts der Korruption im Zuge der Olympia-Vergabe 2020 an Tokio ermittelt wird. Takeda soll in die Zahlung von Bestechung­sgeldern in Höhe von zwei Millionen Dollar verwickelt sein. Tokio hatte sich 2013 gegen Madrid und Istanbul durchgeset­zt.

Takeda hatte im Januar jedes Fehlverhal­ten bestritten: Bei der Zahlung habe es sich um Verpflicht­ungen aus einem Beraterver­trag gehandelt Erhalten haben soll das Geld die Consulting-Firma Black Tidings (Singapur), die mit dem Senegalese­n Papa Massata Diack in Verbindung steht. Der Sohn von Lamine Diack, des früheren Präsidente­n des Internatio­nalen Leichtathl­etik-Verbandes IAAF, gilt in mehreren Korruption­sfällen des Weltsports als zentrale Figur.

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FOTO: AFP Tsunekazu Takeda

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