Aalener Nachrichten

Schüler löchern Landtagspr­äsidentin

Muhterem Aras ist zu Gast in der Uhland-Realschule – Sie fordert junge Menschen auf, sich politisch zu engagieren

- Von Edwin Hügler

AALEN - Fragen zu politische­n Themen, aber auch zum Leben einer Politikeri­n hatten die Schülerinn­en und Schüler der neunten Klassen der Uhland-Realschule Aalen beim Besuch von Landtagspr­äsidentin Muhterem Aras (Grüne). Diese nutzte die Gelegenhei­t zu einem Appell an die Jugendlich­en, sich politisch zu engagieren.

Schulleite­r Gerd Steinke freute sich Aras in Aalen begrüßen zu können. Der Besuch sei ein wichtiger Beitrag zur politische­n Bildung, die an der Schule eine große Rolle spielte.

Die 53-jährige Landtagspr­äsidentin stellte sich zunächst vor: Sie ist im Alter von zwölf Jahren von der Türkei nach Deutschlan­d gekommen, hat auf dem zweiten Bildungswe­g das Abitur gemacht und war als Steuerbera­terin berufstäti­g. „Ich war zwölf Jahre lang im Gemeindera­t von Stuttgart und habe dort meine Liebe zur Politik entdeckt“, sagte Aras.

Politik macht ihr einfach Spaß

Seit drei Jahren ist sie Landtagspr­äsidentin. Zu ihren Hauptaufga­ben gehören ihren eignen Angaben zufolge die Leitung von Plenarsitz­ungen, die Tätigkeit als Chefin der Landtagsve­rwaltung mit 200 Mitarbeite­rn und sie ist parteiüber­greifende Repräsenta­ntin des Landtages.

Die Fragen der Schüler drehten sich zunächst um persönlich­e Dinge. So erfuhr man, dass Aras eine 60 bis 70 Stunden-Woche hat, mit Hilfe ihres Mannes ihre Familie mit zwei Kindern ganz gut „managt“und das ihr Politik einfach Spaß macht.

Die beste Verfassung der Welt

Auf die Frage, ob sie schon einmal daran gedacht habe, in die Türkei zurückzuge­hen, antwortete Aras mit einem klaren Nein. Sie sei Alevitin, die in der Türkei unterdrück­t würden. Deutschlan­d sei ein wunderbare­s freiheitli­ches Land, in dem sie sich sehr wohlfühle. In diesem Zusammenha­ng bezeichnet­e sie das Grundgeset­z als beste Verfassung der Welt.

Eine weitere Frage befasste sich mit der Elektromob­ilität. Hier hat die deutsche Autoindust­rie nach Ansicht von Aras „etwas gepennt“. Aufgabe der Politik sei es eine entspreche­nde Infrastruk­tur mit Elektrolad­estationen zu schaffen. An diesem Thema sei man dran.

Wählen zu gehen, ist wichtig

In der Frage der unterschie­dlichen Ausstattun­g der Schulen, verwies Aras auf die Zuständigk­eit von Städten und Gemeinden. Das Land gebe zwar Zuschüsse pro Schule und Schüler, über die Verteilung der Finanzmitt­el würden jedoch die Kommunen entscheide­n.

Abschließe­nd appelliert­e die Landtagspr­äsidentin an die jungen Leute, sich politisch zu engagieren und zur Kommunalwa­hl am kommenden Sonntag zu gehen, soweit sie bereits wahlberech­tigt seien. Sie bezeichnet­e diese Wahlen als „Graswurzel­demokratie“.

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FOTO: EDWIN HÜGLER Beim Besuch der Landtagspr­äsidentin Muhterem Aras stellten die Schülerinn­en und Schüler der Uhland-Realschule am Montagmorg­en zahlreiche Fragen.

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