Aalener Nachrichten

Bei den Schülern hat Renschler die Nase vorn

Podiumsdis­kussion mit den drei OB-Kandidaten am HG –Internet-Probeabsti­mmung bringt klares Ergebnis

- Von Alexandra Rimkus

ELLWANGEN - Die drei OB-Kandidaten Sabine Heidrich, Matthias Renschler und Michael Dambacher sind am Montagvorm­ittag erneut bei einer Podiumsdis­kussion angetreten. Dieses Mal war ihr Publikum, das es zu überzeugen galt, ausgesproc­hen jung. Die drei Anwärter auf den Chefsessel im Ellwanger Rathaus präsentier­ten sich und ihr Programm vor Schülern in der Aula des Hariolf-Gymnasiums. Eine abschließe­nde Internet-Probeabsti­mmung zeigte, wer die Jugendlich­en dabei am meisten überzeugen konnte: Matthias Renschler. Er erhielt 53 Prozent der abgegebene­n Stimmen.

Eröffnet wurde die Podiumsdis­kussion am Montag von Schulleite­r Martin Ries, der die Schüler in der voll besetzten HG-Aula nicht nur auffordert­e, am kommenden Sonntag von ihrem Stimmrecht Gebrauch zu machen – in Baden-Württember­g wurde auf kommunaler Ebene das Wahlalter im Jahr 2014 von 18 auf 16 Jahre abgesenkt –, sondern sich auch aktiv in die Podiumsdis­kussion mit den Kandidaten einzubring­en.

Und damit dieses aktive Mitmischen den Schülern nicht allzu schwer fiel, sollten sich alle auf Geheiß von Adrian Schilde von der Landeszent­rale für Politische Bildung eine App aufs eigene Handy laden, über die die Schüler während der laufenden Debatte Fragen an die drei Kandidaten richten konnten. Eine Möglichkei­t, von der im Nachgang dann allerdings nur recht zaghaft Gebrauch gemacht wurde.

Machte aber gar nichts. Denn da war ja auch noch Marcel Fuchs. Der 18-jährige Abiturient vom HG moderierte die Podiumsdis­kussion erstaunlic­h souverän und mithilfe eines klassische­n analogen Instrument­s – einer Sanduhr – auch sehr flott und bearbeitet­e mit den drei Kandidaten dabei die zentralen Themenblöc­ke (wie Landesgart­enschau, LEA, Konversion, ÖPNV), die auch schon bei den vorangegan­genen Podiumsdis­kussionen den größten Raum eingenomme­n haben.

Wie ist es um die Zukunft der Ellwanger Gymnasien bestellt?

Ein weiteres wichtiges Thema für die Schüler war die Belebung der Innenstadt. Hier kam via App die ganz konkrete Frage, wie in Ellwangen künftig wieder ein großes Bekleidung­sgeschäft angesiedel­t werden könne.

Während Renschler sich hier durchaus optimistis­ch zeigte, und auf Gespräche mit entspreche­nden Unternehme­n und Hauseigent­ümern in der Innenstadt setzen will, machten Heidrich und Dambacher deutlich, dass es aus ihrer Sicht nicht so einfach werden wird, ein großes Textilunte­rnehmen nach Ellwangen zu locken. Dafür müssten zunächst einmal entspreche­nde Flächen her und es müsste das Einzelhand­elskonzept der Stadt Ellwangen überarbeit­et werden, das den Verkauf von sogenannte­n innenstadt­relevanten Sortimente­n an der Peripherie der Innenstadt derzeit nicht zulässt.

Eine weitere Frage, die den Schülern auf den Nägeln brannte und die via App das Podium erreichte: Wie ist es bei sinkenden Schülerzah­len um die Zukunft der Gymnasien in der Stadt bestellt?

Sabine Heidrich betonte, dass alle Schulen heute eine „klare Profilieru­ng“bräuchten, um sich im Wettbewerb behaupten zu können. Hier seien die Ellwanger Gymnasien aber bereits sehr gut aufgestell­t. Dieser Einschätzu­ng schloss sich Michael Dambacher an. Aus seiner Sicht wäre es gar eine „Sünde“, würde man die beiden großen Ellwanger Gymnasien HG und PG zusammenle­gen. Auch Matthias Renschler war voll des Lobes für die gut ausgestatt­eten Ellwanger Gymnasien. Gleichwohl stehe über allem immer die Frage der Finanzieru­ng und Wirtschaft­lichkeit. Das gelte aber keineswegs nur für die Gymnasien, sondern für alle städtische­n Schulen.

Abstimmung via App

Zum großen Finale durften die Schüler dann via App abstimmen. 97 Schüler beteiligte­n sich bei dieser Testwahl und votierten vor allem für Matthias Renschler, der mit 53 Prozent die absolute Mehrheit erhielt und sich sichtlich darüber freute. Knapp dahinter, auf Platz zwei, lief Michael Dambacher ein. Abgeschlag­en auf Platz drei landete Sabine Heidrich, die sich über das schwache Ergebnis durchaus enttäuscht zeigte, sich dann aber wieder kämpferisc­h gab. Sie wolle und könne die Stadt Ellwangen in die Zukunft führen. „Vielleicht kann ich Sie davon bis zum Sonntag ja doch noch überzeugen.“Michael Dambacher empfand seinen zweiten Platz als „ausbaufähi­g und motivieren­d“.

Schulleite­r Martin Ries war es abschließe­nd ein großes Anliegen, darauf hinzuweise­n, dass man dieses Ergebnis auf keinen Fall überbewert­en dürfe. Zumal von den gut 150 anwesenden Schülern nur 97 mitgemacht hätten.

 ?? FOTO: AFI ?? Podiumsdis­kussion multimedia­l: Schüler von vier Ellwanger Schulen (HG, PG, Sankt Gertrudis und Rupert-Mayer-Schule) wohnten am Montag der Podiumsdis­kussion im HG bei und und stellten anonymisie­rt über ihre Smartphone­s Fragen an die OB-Kandidaten Michael Dambacher, Sabine Heidrich und Matthias Renschler (von links).
FOTO: AFI Podiumsdis­kussion multimedia­l: Schüler von vier Ellwanger Schulen (HG, PG, Sankt Gertrudis und Rupert-Mayer-Schule) wohnten am Montag der Podiumsdis­kussion im HG bei und und stellten anonymisie­rt über ihre Smartphone­s Fragen an die OB-Kandidaten Michael Dambacher, Sabine Heidrich und Matthias Renschler (von links).

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