Bei den Schülern hat Renschler die Nase vorn
Podiumsdiskussion mit den drei OB-Kandidaten am HG –Internet-Probeabstimmung bringt klares Ergebnis
ELLWANGEN - Die drei OB-Kandidaten Sabine Heidrich, Matthias Renschler und Michael Dambacher sind am Montagvormittag erneut bei einer Podiumsdiskussion angetreten. Dieses Mal war ihr Publikum, das es zu überzeugen galt, ausgesprochen jung. Die drei Anwärter auf den Chefsessel im Ellwanger Rathaus präsentierten sich und ihr Programm vor Schülern in der Aula des Hariolf-Gymnasiums. Eine abschließende Internet-Probeabstimmung zeigte, wer die Jugendlichen dabei am meisten überzeugen konnte: Matthias Renschler. Er erhielt 53 Prozent der abgegebenen Stimmen.
Eröffnet wurde die Podiumsdiskussion am Montag von Schulleiter Martin Ries, der die Schüler in der voll besetzten HG-Aula nicht nur aufforderte, am kommenden Sonntag von ihrem Stimmrecht Gebrauch zu machen – in Baden-Württemberg wurde auf kommunaler Ebene das Wahlalter im Jahr 2014 von 18 auf 16 Jahre abgesenkt –, sondern sich auch aktiv in die Podiumsdiskussion mit den Kandidaten einzubringen.
Und damit dieses aktive Mitmischen den Schülern nicht allzu schwer fiel, sollten sich alle auf Geheiß von Adrian Schilde von der Landeszentrale für Politische Bildung eine App aufs eigene Handy laden, über die die Schüler während der laufenden Debatte Fragen an die drei Kandidaten richten konnten. Eine Möglichkeit, von der im Nachgang dann allerdings nur recht zaghaft Gebrauch gemacht wurde.
Machte aber gar nichts. Denn da war ja auch noch Marcel Fuchs. Der 18-jährige Abiturient vom HG moderierte die Podiumsdiskussion erstaunlich souverän und mithilfe eines klassischen analogen Instruments – einer Sanduhr – auch sehr flott und bearbeitete mit den drei Kandidaten dabei die zentralen Themenblöcke (wie Landesgartenschau, LEA, Konversion, ÖPNV), die auch schon bei den vorangegangenen Podiumsdiskussionen den größten Raum eingenommen haben.
Wie ist es um die Zukunft der Ellwanger Gymnasien bestellt?
Ein weiteres wichtiges Thema für die Schüler war die Belebung der Innenstadt. Hier kam via App die ganz konkrete Frage, wie in Ellwangen künftig wieder ein großes Bekleidungsgeschäft angesiedelt werden könne.
Während Renschler sich hier durchaus optimistisch zeigte, und auf Gespräche mit entsprechenden Unternehmen und Hauseigentümern in der Innenstadt setzen will, machten Heidrich und Dambacher deutlich, dass es aus ihrer Sicht nicht so einfach werden wird, ein großes Textilunternehmen nach Ellwangen zu locken. Dafür müssten zunächst einmal entsprechende Flächen her und es müsste das Einzelhandelskonzept der Stadt Ellwangen überarbeitet werden, das den Verkauf von sogenannten innenstadtrelevanten Sortimenten an der Peripherie der Innenstadt derzeit nicht zulässt.
Eine weitere Frage, die den Schülern auf den Nägeln brannte und die via App das Podium erreichte: Wie ist es bei sinkenden Schülerzahlen um die Zukunft der Gymnasien in der Stadt bestellt?
Sabine Heidrich betonte, dass alle Schulen heute eine „klare Profilierung“bräuchten, um sich im Wettbewerb behaupten zu können. Hier seien die Ellwanger Gymnasien aber bereits sehr gut aufgestellt. Dieser Einschätzung schloss sich Michael Dambacher an. Aus seiner Sicht wäre es gar eine „Sünde“, würde man die beiden großen Ellwanger Gymnasien HG und PG zusammenlegen. Auch Matthias Renschler war voll des Lobes für die gut ausgestatteten Ellwanger Gymnasien. Gleichwohl stehe über allem immer die Frage der Finanzierung und Wirtschaftlichkeit. Das gelte aber keineswegs nur für die Gymnasien, sondern für alle städtischen Schulen.
Abstimmung via App
Zum großen Finale durften die Schüler dann via App abstimmen. 97 Schüler beteiligten sich bei dieser Testwahl und votierten vor allem für Matthias Renschler, der mit 53 Prozent die absolute Mehrheit erhielt und sich sichtlich darüber freute. Knapp dahinter, auf Platz zwei, lief Michael Dambacher ein. Abgeschlagen auf Platz drei landete Sabine Heidrich, die sich über das schwache Ergebnis durchaus enttäuscht zeigte, sich dann aber wieder kämpferisch gab. Sie wolle und könne die Stadt Ellwangen in die Zukunft führen. „Vielleicht kann ich Sie davon bis zum Sonntag ja doch noch überzeugen.“Michael Dambacher empfand seinen zweiten Platz als „ausbaufähig und motivierend“.
Schulleiter Martin Ries war es abschließend ein großes Anliegen, darauf hinzuweisen, dass man dieses Ergebnis auf keinen Fall überbewerten dürfe. Zumal von den gut 150 anwesenden Schülern nur 97 mitgemacht hätten.