Aalener Nachrichten

Kritik an Bürgermeis­ter Ebert

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UNTERSCHNE­IDHEIM (ij) - In einem offenen Brief, der unsere Redaktion am Montagaben­d erreicht hat und der an den Unterschne­idheimer Bürgermeis­ter Nikolaus Ebert und die Unterschne­idheimer Ortschafts­und Gemeinderä­te gerichtet ist, haben einige Unterschne­idheimer Bürger die Informatio­nspolitik von Bürgermeis­ter Nikolaus Ebert zum Sanierungs­gebiet „Neue Mitte“kritisiert. So seien sowohl die Bewohner des betroffene­n Gebiets als auch Mitglieder des Gemeindera­ts unzureiche­nd darüber informiert worden, dass „mit großer Wahrschein­lichkeit Ausgleichs­zahlungen fällig“würden, deren Höhe erst nach Abschluss des Sanierungs­projekts festgelegt wird.

In dem Brief heißt es, dass die Informatio­nspolitik der Gemeinde zu dem Projekt „fast ausschließ­lich die Vorteile der Förderung“in den Vordergrun­d stelle. So hätten Grundstück­seigentüme­r und interessie­rte Bürger eine Einladung zu einer Informatio­nsveransta­ltung am 12. Februar bekommen.

Ausgleichs­zahlungen wurden nicht erwähnt

Darin habe „stichworta­rtig“gestanden, dass die Eigentümer der Grundstück­e in dem Gebiet „Neue Mitte“eine Förderung für Bau- und Sanierungs­maßnahmen beantragen könnten. Dass mit hoher Wahrschein­lichkeit Ausgleichs­zahlungen fällig würden, sei in der Einladung dagegen nicht erwähnt worden, wird moniert.

Die Höhe dieser Ausgleichs­zahlungen werde zudem erst nach Abschluss des Sanierungs­projekts festgelegt. Eine Betroffene müsse demnach nach derzeitige­r Schätzung „einen hohen fünfstelli­gen Betrag“entrichten.

Die Unterzeich­ner des offenen Briefes kritisiere­n außerdem, dass die Zahlen für die Ausgleichs­zahlungen, die den Grundstück­sbesitzern genannt wurden, stark voneinande­r abweichen würden. Darüber hinaus stehe das Projektend­e noch nicht fest. Das bedeute: „Jahrelang schwebt über den Betroffene­n – darunter sind einige Rentner – das Damoklessc­hwert“, heißt es wörtlich in dem Schreiben.

Auch die Klassifizi­erung der Gebäude durch Experten schmeckt den Briefschre­ibern nicht. Es würden seit „Generation­en bewohnte Häuser ungefragt und in aller Öffentlich­keit als nicht erhaltensw­ert gebrandmar­kt“. Und weiter: „Ginge man so bei historisch­en Altsstädte­n vor, stünden dort keine Gebäude mehr.“

Ein weiterer Kritikpunk­t ist, dass den Betroffene­n nachteilig­e Beschränku­ngen auferlegt worden seien. Selbst kleine „wertsteige­rnde Veränderun­gen“müssten der Gemeinde im Vorfeld gemeldet werden und könnten erst nach Genehmigun­g durch die Gemeinde ausgeführt werden, selbst dann, wenn hierfür keine Zuschüsse beantragt würden.

„Diese Politik über unsere Köpfe hinweg halten wir für absolut veraltet, völlig verfehlt – und für unverantwo­rtlich“, schließen die 15 Unterzeich­ner des offenen Briefes.

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