Siemens prüft Geschäftsbeziehungen zu Huawei
MÜNCHEN (dpa) - Wegen der USSanktionen gegen Huawei überprüft auch Siemens seine Geschäftsbeziehungen zum chinesischen Mobilfunkhersteller. Ein Konzernsprecher bestätigte am Freitag einen Bericht der „FAZ“. Die USA hatten Huawei vergangene Woche auf eine schwarze Liste von Unternehmen gesetzt, deren Beziehungen zu US-Partnern strengen Kontrollen unterliegen. Trump begründete seine Schritte mit Sicherheitsbedenken gegen Technik aus China. DITZINGEN/OBERKOCHEN/VELDHOVEN - Die Schleusentür fällt ins Schloss. Vor dem Besucher tut sich ein Gang auf. Links und rechts strömt aus unzähligen Düsen reinste Luft. Mit der werden die Schutzanzüge der Gäste laut hörbar abgeblasen. Ein Ventilator saugt die mit Staubpartikeln kontaminierte Luft ab. Die Prozedur dauert nur ein paar Sekunden, ehe eine zweite Tür aufgeht und den Blick auf die Reinraumwerkhallen des niederländischen Chipausrüsters ASML in Veldhoven freigibt. Dort stehen in hermetisch abgeriegelten Boxen monströse Maschinen, so groß wie ein Stadtbus. Glänzender Edelstahl, ein unüberschaubares Gewirr aus Leitungen, Schläuchen, Kabeln, Ventilen, 100 000 Einzelteile, 120 Millionen Euro teuer – oder kurz: der NXE:3400B.
Auf den im Fachjargon Scanner genannten Geräten werden Computerchips produziert, und der NXE:3400B repräsentiert den größten Technologiesprung der Branche seit Jahren. Das Geheimnis dahinter lässt sich auf drei Buchstaben eindampfen: EUV – extrem-ultraviolettes Licht. Mit diesem Licht lassen sich Chips von unvorstellbar winzigen Strukturen bauen. Gerade einmal sieben Nanometer breit sind die Leiterbahnen auf den Siliziumscheibchen, die mit der NXE:3400B bearbeitet werden – umgerechnet sind das sieben millionstel Millimeter. Mit dabei: schwäbische Hochtechnologie – Kohlendioxidlaser vom Ditzinger Familienunternehmen Trumpf und Hightech-Optiken von Carl Zeiss aus Oberkochen.
Es ist die Geschichte einer einzigartigen Kooperation der drei Partner, die Europa zum Hotspot der globalen Chipausrüsterindustrie gemacht hat und die dafür sorgt, dass das Moor’sche Gesetz der Halbleiterbranche fortgeschrieben wird. Dieses Gesetz, benannt nach dem IntelMitgründer Gordon Moore, besagt, dass sich die Anzahl der Komponenten auf einem Computerchip (vor allem Transistoren) und damit die Zahl möglicher Rechenoperationen pro Sekunde alle zwei Jahre verdoppelt,