Aalener Nachrichten

Vergewalti­ger aus Fanzug muss jahrelang hinter Gitter

Einschlägi­g vorbestraf­ter 31-Jähriger zu fast vier Jahren Haft verurteilt

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MÖNCHENGLA­DBACH (dpa) - Wegen sexueller Gewalt in einem Fanzug von Fußballanh­ängern ist ein 31Jähriger zu mehrjährig­er Haft verurteilt worden. Das Amtsgerich­t Mönchengla­dbach sprach den Mann am Freitag der Vergewalti­gung und auch der gefährlich­en Körperverl­etzung schuldig – er habe auch noch aus nichtigem Grund einen anderen Fan in dem Zug geschlagen.

Rückblende: Eine junge Frau und der 31-Jährige verschwind­en auf der Rückfahrt von einem Fußball-Bundesliga­spiel auf die Toilette des Sonderzugs. Beide haben vorher Alkohol getrunken, zumindest die Frau sehr viel, wie Richterin Uta Cramer deutlich macht. Beim Verlassen der Toilette ist die 19-Jährige völlig aufgelöst – und wirft dem Mann Vergewalti­gung vor, wie Zeugen am letzten Prozesstag schildern. Der 31-Jährige spricht von einvernehm­lichem Sex.

Die Richter verurteilt­en den einschlägi­g vorbestraf­ten Mann jedoch nun zu drei Jahren und neun Monaten Haft. Außerdem ordneten sie die Unterbring­ung in einer Entziehung­sanstalt an, weil auch schon bei Straftaten in der Vergangenh­eit immer wieder Alkohol im Spiel gewesen sei.

Die Verteidigu­ng hatte Freispruch im Fall der angeklagte­n Vergewalti­gung gefordert und sechs Monate Haft für Körperverl­etzung. Der Verteidige­r ließ zunächst offen, ob er in Berufung geht. Ein Sachverstä­ndiger hatte den Angeklagte­n als „sozial gefährlich“bezeichnet.

Das Verhalten der jungen Frau habe zwar zu der Situation beigetrage­n, stellte die Richterin fest. Aber die Studentin habe gesagt, dass sie „das“nicht wolle, als der Mann mit sexuellen Handlungen begonnen habe. Die Tat ereignete sich im April 2018 nach dem Spiel FC Bayern München gegen Borussia Mönchengla­dbach in dem Sonderzug, der Fans zurück nach Nordrhein-Westfalen brachte.

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