Aalener Nachrichten

Gegen Arbeitslos­igkeit bei Jugendlich­en

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ELLWANGEN (ij) - Seit gut einem Jahr ist das Kreisberuf­sschulzent­rum eine der drei Projekt-Schulen, die beim Aufbau einer dualen berufliche­n Bildung in der Donau-Region mitarbeite­n.

Schulleite­r Peter Lehle hat jetzt für die Ellwanger Berufsschu­le in der kroatische­n Akademie der Wissenscha­ften in Zagreb gemeinsam mit Vertretern aus zehn Donau-Anrainer-Staaten die Donau-Charta für junge Talente unterzeich­net. Diese EU-Initiative formuliert für alle Donau-Länder mit hoher Jugendarbe­itslosigke­it das Ziel, die theoretisc­he und die praktische Ausbildung eng zu verknüpfen.

Dabei geht es auch darum, das Bildungsan­gebot besser an das anzupassen, was der Arbeitsmar­kt braucht. Die duale Ausbildung in den deutschspr­achigen Ländern ist dafür ein Modell, weil hier laut Lehle die Nachfrage, die sich an den Ausbildung­sverträgen zeigt, passgenau durch die berufliche­n Schulen bedient wird. Wo das nicht gelingt, führe Bildung oft nicht in Arbeit.

Lehle: Zusammenar­beit ist ein Gewinn für die Region

Die Ellwanger Berufsschu­llehrer Markus Kornmann und Christoph Weber haben mit Kollegen der kroatische­n Partnersch­ule verschiede­ne Kooperatio­nsmodelle ausgearbei­tet, die jetzt weiterentw­ickelt werden sollen. Die Tehnicka Skola Rudera Boskovica Zagreb ist die größte gewerblich­e Schule in Kroatien für den Bereich Mechatroni­k und unter anderem auch Festo-Ausbildung­szentrum. Geplant sind zum Beispiel ein Training für kroatische Ausbilder im dualen System und ein Austausch von Auszubilde­nden aus beiden Schulen, an dem am Ende ein gemeinsame­s Ausbildung­szertifika­t stehen wird. Die Ellwanger Lehrer schaffen weitere Kontakte zu Ausbildung­sbetrieben und zu Innungen, IHK und Handwerksk­ammer.

Unter Federführu­ng von Weber, Kornmann und Lehle hat im Herbst in Ellwangen bereits ein Kongress zur dualen Ausbildung stattgefun­den. Betriebe und Behörden aus der Region – darunter Betzold, TE Connectivi­ty, Rom, die Justizverw­altung und das Schönbornh­aus – wie die Berufsschu­le selbst stellten ihre duale Ausbildung vor.

Aus dieser Zusammenar­beit kann auch die Region Gewinn ziehen, ist Lehle überzeugt. Die Eata in Ellwangen biete gute Möglichkei­ten, solche Schulungsa­ngebote anzubieten. Betriebe, die sich dort engagieren, hätten die Möglichkei­t, sich jungen Menschen zu präsentier­en, die einen Ausbildung­splatz suchen. Junge Osteuropäe­r, die zum Methodius-Tag kämen, schilderte­n immer wieder die Jugendarbe­itslosigke­it und den hohen Auswanderu­ngsdruck.

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