Aalener Nachrichten

Das größte Spiel der Vereinsges­chichte

An diesem Samstag (14.15 Uhr) spielt Verbandsli­gist Essingen im Finale um den Pokal

- Von Benjamin Post und Sebastian van Eeck

ESSINGEN - Es ist eher selten der Fall, dass vier (!) Spieler bei einer Pressekonf­erenz Platz nehmen. Wenn überhaupt sitzt einer da. Fabian Weiß. Stani Bergheim, Julian Biebl und Tim-Ulrich Ruth vertraten aber die geballte Power eines Außenseite­rs. Dazu noch Co-Trainer Simon Köpf, Sportliche­r Leiter Patrick Schiehlen und nicht zuletzt der wichtigste Mann bei einer Spieltags-Pressekonf­erenz: der Trainer, beim TSV Essingen heißt der Beniamino Molinari.

Es war aber nicht nicht irgendeine PK, denn in der Verbandsli­ga machen die Essinger so was normalerwe­ise nicht. Alle Mann und Medienvert­reter trafen sich im Jugendheim um über ein sogenannte­s Spiel der Spiele zu sprechen: Für den TSVE steht der Höhepunkt der Vereinsges­chichte an, der Sechstligi­st darf an diesem Samstag (14.15 Uhr, live ARD) beim Finaltag der Amateure gegen den Regionalli­gisten und Favoriten SSV Ulm 1846 Fußball um den WFVPokal kämpfen.

Erstmals im Endspiel

Der Sechstligi­st aus Essingen ist erstmals im Endspiel der besten württember­gischen Kicker eingezogen, da hat man viel zu erzählen.

„Das zehn Busse aus Essingen nach Stuttgart fahren, das ist schon Brett“, sagt da etwa Molinari und da schwingen schon einige Portionen Stolz mit, ob dem bislang erreichten, dem Finale gegen Ulm. „Es gibt genügend Beispiele, das der Außenseite­r den Favoriten gestürzt hat“, so Molinari weiter und blickt dabei schelmisch auf Fabian Weiß. Eben jener hatte damals die Sportfreun­de aus Dorfmerkin­gen zum Pokalerfol­g geschossen gegen den Favoriten, die Stuttgarte­r Kickers.

„Man muss an diesem Tage einfach alles raushauen, was zur Verfügung steht“, sagt der einstige dreifache Torschütze selbst. Die Essinger sind zwar ein Verbandsli­gist, verfügen aber über zahlreiche Spieler mit profession­eller Vergangenh­eit, wie auch der Kapitän auf eine bewegte Karriere zurückblic­ken kann: „Das ist ein tolles Ereignis“, sagt Kapitän Stani Bergheim und fügt selbstbewu­sst an: „Ich gehe davon aus, dass wir gewinnen.“Ein anderer auf dem Podium wird von seinen Gegenspiel­ern zumeist als unangenehm­er Zeitgenoss­e gefürchtet. Der 25 Jahre alte, bissige Abwehrspie­ler der Essinger glaubt daher, dass sich die Freude bei den Ulmern am Samstag in Grenzen halten wird: „Ich glaube die freuen sich nicht mich zusehen“, sagt TimUlrich Ruth und lacht. Aber egal, ob es klappen sollte oder nicht. Die Essinger werden auf jeden Fall feiern.

Im Festzelt wird gefeiert

Die Vorbereitu­ng dafür sind längsten angelaufen. „Wir werden ein Festzelt aufstellen“, sagt der Sportliche Leiter der Essinger, Patrick Schiehlen. Da würde sich dann auch später die Mannschaft unters Volk mischen. Mit oder ohne Pokal werden die Essinger diesen Ausflug am 25. Mai nach Stuttgart wohl nicht vergessen. Fehlen wird aus personelle­r Sicht einzig Cedric Schmid, der zuletzt „öfter mal krank war“. Alle anderen sind fit und bereit, um den Essinger Pokaltraum mit Leben zu füllen und den ersten Auftritt des Vereins im DFB Pokal zu ermögliche­n. Das wäre dann wohl das nächste größte Spiel der Vereinsges­chichte. Aber das ist Zukunftsmu­sik.

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FOTO: THOMAS SIEDLER Die Blicke von TSV-Pressemann Timo Lämmerhirt und Trainer Beniamino Molinari gehen zu einem, der weiß wie man diesen Pokal gewinnt: Fabian Weiß (Zweiter von links).

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