Aalener Nachrichten

Party in Warteschle­ife

SSV Ulm will gegen den TSV Essingen den WFV-Pokal verteidige­n – der Trainer warnt

- Von Benjamin Post

ULM - Was an diesem Samstag in Ulm los ist, weiß Holger Bachthaler (44) nicht. Er ist beim SSV Ulm 1846 Fußball auch nicht als Partyplane­r eingestell­t, sondern als Trainer. Einen Partyplane­r haben die Spatzen auch nicht, zumindest nicht offiziell. Aber irgendwer wird schon planen, wenn eine Party steigen soll irgendwann am Abend in der Münstersta­dt.

Doch Halt! Bachthaler, Trainer statt Partyplane­r, warnt: „Wir sind alle gut beraten, erst einmal Fußball zu spielen.“Der Coach des Regionalli­gisten steht mit seiner Mannschaft nicht vor irgendeine­m Spiel, sondern dem WFV-Pokal-Finale in Stuttgart. Heißt also so viel wie: Ulm, der Rekordpoka­lsieger in Württember­g will seinen Titel verteidige­n, der TSV Essingen will die Sensation schaffen bei seinem Höhepunkt der Vereinsges­chichte.

Bachthaler weiß, dass er nicht drumherum reden muss, im Gespräch mit der „Schwäbisch­en Zeitung“. Er sagt klar, was Sache ist vor dem Duell Regionalli­gist gegen Verbandsli­gist. „Es liegt an uns, wir müssen Samstag ab 14.15 Uhr liefern.“Die Lieferung des SSV wird allerdings keine einfache. Klar, da sind die Rollen verteilt, doch diese Essinger sind auch kein normaler Verbandsli­gist.

Kein normaler Verbandsli­gist

Der Sechstligi­st ist gespickt mit ExProfis, darunter einstige ZweitligaS­pieler wie Fabian Weiß (27), Stani Bergheim (34) und Marc Gallego (33).

„Wir wissen um die individuel­le Qualität bei Essingen. Sie haben mehr Zweitliga-Erfahrung als wir bei uns“, merkt Bachthaler an, der die Essinger natürlich inspiziert hat. Essingen, das drei Spieltage vor Schluss noch Oberliga-Hoffnungen (Tabellenvi­erter) hat und kann eine fulminante Pokalsaiso­n krönen – und den Einzug in den DFB-Pokal schaffen, der den Ulmer so besondere Momente 2018 lieferte mit den Spielen gegen Eintracht Frankfurt und Fortuna Düsseldorf. „Essingen wird die gleiche Zielsetzun­g haben wie wir“, ist sich der Spatzen-Coach bewusst.

Und deshalb sind die Voraussetz­ungen für seine Mannschaft auch trotz Saisonende als Sechster keine anderen als die der Essinger: „Wir gehen hochmotivi­ert ins Spiel.“Im GAZI-Stadion auf der Waldau in Stuttgart-Degerloch werden zwei seiner Akteure nicht dabei.

Der Ex-Aalener Steffen Kienle fehlt nach seinem Kreuzbandr­iss, Florian Krebs mit Rückenprob­lemen. Bei einer etwaigen Feier dürften sie nicht fehlen. Am Sonntag steht auf jeden Fall die Mannschaft­sfahrt an. Vielleicht nach einer langen Pokalnacht – oder ein bisschen bedröppelt.

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FOTO: IMAGO IMAGES Trainer Holger Bachthaler blickt auf Essingen.

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