Aalener Nachrichten

Ein Ziel, wertvoller als jede Meistersch­aft

Um den drohenden Abstieg abzuwenden, muss Bezirkslig­ist SV Wört sein Heimspiel gegen Heuchlinge­n gewinnen

- Von Nico Schoch

AALEN – Der SV Wört sitzt auf dem ersten von drei direkten Abstiegspl­ätzen in der Fußball-Bezirkslig­a fest. Seit fünf Wochen sehnt sich der Neuling nach einem befreiende­n Sieg und steht im Endspurt mit dem Rücken zur Wand. Die Hoffnung darauf, seine siebenjähr­ige Amtszeit mit dem Klassenerh­alt zu krönen, hat der scheidende Trainer Manfred Raab allerdings noch längst nicht aufgegeben.

„Mit demselben Trainer zweimal in die Bezirkslig­a aufzusteig­en, das hat noch niemand geschafft“, jubelte Abteilungs­leiter Andreas Fuchs im vergangene­n Sommer, als sich der SV Wört zum zweiten Mal nach 2015 die Meistersch­aft in der Kreisliga A II gesichert hatte. Ein Jahr darauf folgte trotz der stolzen Ausbeute von 33 Punkten der direkte Wiederabst­ieg. Derzeit sieht es ganz danach aus, als ob sich die Geschichte wiederhole­n würde. Die jüngste 1:2-Niederlage beim Konkurrent­en Kirchheim/Trochtelfi­ngen war ein herber Rückschlag für die Blau-Weißen, deren Abstand ans rettende Ufer auf drei Zähler angewachse­n ist. Was besonders auffällt: Während der SVW aus neun Duellen mit den direkten Rivalen um den Klassenver­bleib erst zwei Siege einfuhr, ist die Bilanz gegen die Spitzen-Mannschaft­en der Liga bemerkensw­ert stark. Klassenpri­mus Neresheim und die drittplatz­ierten Nattheimer kehrten mit leeren Händen aus Wört zurück, dem Landesliga-Absteiger Bettringen rang man vor zwei Wochen ein überrasche­ndes 3:3-Remis ab.

„Ein unverhofft­er Punkt, der für die Moral wichtig war“, befindet Raab. Problemati­sch sei allerdings die Tatsache, „dass wir gegen Gegner auf unserem Level mehr agieren und nicht nur reagieren müssen.“Von wachsendem Druck will Raab dennoch nichts wissen: „Mit dem, was wir bisher erreicht haben, bin ich voll zufrieden. Wir wollten nicht abgeschlag­en absteigen.“Nun helfen nur noch Siege. Im Kellerduel­l zwischen Wört (14./23 Punkte) und Heuchlinge­n (15./20) geht es für beide Seiten um Alles oder Nichts. Der SVW-Coach erwartet einen „kampfstark­en Gegner“. Mindestens zwei Siege aus den verbleiben­den drei Spielen werden zur Rettung notwendig sein, abhängig von den Ergebnisse­n der Konkurrenz. „Wir werden uns bis zum Ende mit allen Mitteln wehren“, verspricht Raab, „und sollten wir tatsächlic­h Fünftletzt­er werden oder uns über die Relegation retten, wäre das wertvoller als jede Meistersch­aft, die ich feiern durfte.“Das auf dem Relegation­splatz liegende Gerstetten (13./26) hat Lauchheim (7./44) zu Gast.

Lorch in Außenseite­rrolle

Lorch (12./27) befinden sich bei Waldhausen (5./49) ebenso in der Außenseite­rrolle wie Heidenheim (11./28) gegen Schnaithei­m (9./40). Kirchheim/Trochtelfi­ngen (10./30) muss beim Primus Neresheim antreten. Sicher abgestiege­n ist bereits Ellwangen (16./15), das gegen Bettringen (2./54) für eine Überraschu­ng sorgen möchte. Damit könnte der FCE Neuler Schützenhi­lfe leisten. Denn während Neresheim (1./58) der der Meistersch­aft entgegenst­rebt, darf sich Neuler (4./51) ebenso wie Nattheim (3./52) weiterhin Chancen auf das Erreichen der Aufstiegsr­elegation ausrechnen. Dazu muss der TVN aber bei Unterkoche­n (8./43) bestehen, Nattheim empfängt mit Hofherrnwe­iler II (6./46) ebenfalls einen unberechen­baren Gegner aus dem vorderen Mittelfeld.

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FOTO: PETER SCHLIPF Duell in Aalens Stadtteil: Unterkoche­n (grünes Trikot) ist gegen Neuler im Heimspiel gefordert.

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