Ein Ziel, wertvoller als jede Meisterschaft
Um den drohenden Abstieg abzuwenden, muss Bezirksligist SV Wört sein Heimspiel gegen Heuchlingen gewinnen
AALEN – Der SV Wört sitzt auf dem ersten von drei direkten Abstiegsplätzen in der Fußball-Bezirksliga fest. Seit fünf Wochen sehnt sich der Neuling nach einem befreienden Sieg und steht im Endspurt mit dem Rücken zur Wand. Die Hoffnung darauf, seine siebenjährige Amtszeit mit dem Klassenerhalt zu krönen, hat der scheidende Trainer Manfred Raab allerdings noch längst nicht aufgegeben.
„Mit demselben Trainer zweimal in die Bezirksliga aufzusteigen, das hat noch niemand geschafft“, jubelte Abteilungsleiter Andreas Fuchs im vergangenen Sommer, als sich der SV Wört zum zweiten Mal nach 2015 die Meisterschaft in der Kreisliga A II gesichert hatte. Ein Jahr darauf folgte trotz der stolzen Ausbeute von 33 Punkten der direkte Wiederabstieg. Derzeit sieht es ganz danach aus, als ob sich die Geschichte wiederholen würde. Die jüngste 1:2-Niederlage beim Konkurrenten Kirchheim/Trochtelfingen war ein herber Rückschlag für die Blau-Weißen, deren Abstand ans rettende Ufer auf drei Zähler angewachsen ist. Was besonders auffällt: Während der SVW aus neun Duellen mit den direkten Rivalen um den Klassenverbleib erst zwei Siege einfuhr, ist die Bilanz gegen die Spitzen-Mannschaften der Liga bemerkenswert stark. Klassenprimus Neresheim und die drittplatzierten Nattheimer kehrten mit leeren Händen aus Wört zurück, dem Landesliga-Absteiger Bettringen rang man vor zwei Wochen ein überraschendes 3:3-Remis ab.
„Ein unverhoffter Punkt, der für die Moral wichtig war“, befindet Raab. Problematisch sei allerdings die Tatsache, „dass wir gegen Gegner auf unserem Level mehr agieren und nicht nur reagieren müssen.“Von wachsendem Druck will Raab dennoch nichts wissen: „Mit dem, was wir bisher erreicht haben, bin ich voll zufrieden. Wir wollten nicht abgeschlagen absteigen.“Nun helfen nur noch Siege. Im Kellerduell zwischen Wört (14./23 Punkte) und Heuchlingen (15./20) geht es für beide Seiten um Alles oder Nichts. Der SVW-Coach erwartet einen „kampfstarken Gegner“. Mindestens zwei Siege aus den verbleibenden drei Spielen werden zur Rettung notwendig sein, abhängig von den Ergebnissen der Konkurrenz. „Wir werden uns bis zum Ende mit allen Mitteln wehren“, verspricht Raab, „und sollten wir tatsächlich Fünftletzter werden oder uns über die Relegation retten, wäre das wertvoller als jede Meisterschaft, die ich feiern durfte.“Das auf dem Relegationsplatz liegende Gerstetten (13./26) hat Lauchheim (7./44) zu Gast.
Lorch in Außenseiterrolle
Lorch (12./27) befinden sich bei Waldhausen (5./49) ebenso in der Außenseiterrolle wie Heidenheim (11./28) gegen Schnaitheim (9./40). Kirchheim/Trochtelfingen (10./30) muss beim Primus Neresheim antreten. Sicher abgestiegen ist bereits Ellwangen (16./15), das gegen Bettringen (2./54) für eine Überraschung sorgen möchte. Damit könnte der FCE Neuler Schützenhilfe leisten. Denn während Neresheim (1./58) der der Meisterschaft entgegenstrebt, darf sich Neuler (4./51) ebenso wie Nattheim (3./52) weiterhin Chancen auf das Erreichen der Aufstiegsrelegation ausrechnen. Dazu muss der TVN aber bei Unterkochen (8./43) bestehen, Nattheim empfängt mit Hofherrnweiler II (6./46) ebenfalls einen unberechenbaren Gegner aus dem vorderen Mittelfeld.