TSV-Volleyballer starten in Oberliga
Wie der Aufsteiger aus Ellwangen für die Saison aufgestellt ist.
ELLWANGEN - Für einen kurzen Zeitraum innerhalb der langen Vorbereitung nahm Jürgen Schwenk die Rolle des Demoskopen ein. Ein Volleyballtrainer als Meinungsforscher. Doch die Meinung seiner Spieler ist Schwenk wichtig und deshalb verteilte er Zettel: Umfrage für seine 13 Spieler, genannt die „Virngrund-Recken“. Sie sollten die Tabelle durchtippen, elf Mannschaften schlagen in der Oberliga auf, mittendrin der TSV Ellwangen.
Das Ergebnis ist interessant. Schwenks Spieler haben sechs verschiedene Meistertipps. Und Schwenk, nun wieder ganz Trainer, konstatiert: „Es ist unheimlich schwer einen Favoriten auszumachen.“Den TSV, für den sie ja selbst aufschlagen, sahen Schwenks Mannen auf Platz vier oder fünf. „Die Mannschaft geht mit breiter Brust in die Saison“, schlussfolgert der Coach daraus. Und stellt vorab aber auch fest, nach Umfrage und Gegneranalyse: „Die Oberliga ist sehr ausgeglichen.“
Dass die Ellwanger überhaupt mit dabei sind, wenn an diesem Samstag um 19.30 Uhr im Heimspiel gegen den TV Hausen der erste Aufschlag erfolgt, hängt mit einer günstigen Konstellation zusammen. Der Landesliga-Zweite scheiterte eigentlich in der Relegation, mit zwei Niederlagen – rückte als Dritter neben der TSG Tübingen und dem VfB Ulm aber doch auf, da es aus der Regionalliga Süd keinen Absteiger gab und der Meister der Landesliga Süd (TSB Ravensburg) auf den Aufstieg in die fünfte Liga verzichtete.
So gibt es gleich am ersten Spieltag ein Wiedersehen mit besagten Hausenern, die sich gut verstärkt haben. Und den Mitaufsteiger zählt Schwenk zu den Favoriten, neben den dritten Mannschaften des Bundesligisten Rottenburg und des Drittligisten Fellbach. In Ellwangen sind sie froh, dass ausgerechnet zum 40-jährigen Geburtstag der Abteilung die sofortige Rückkehr in die Oberliga gelungen ist. Nach dem eigentlichen Relegations-Aus am 13. April und der Nachricht dann doch in der fünften Liga starten zu dürfen, begann Ende Mai die harte Vorbereitung auf die kommende Spielzeit.
Athletik als Faktor
Wenn man sagt, dass die Spieler nun einigermaßen fit sind, wäre das fast schon untertrieben. Die Athletik, die freilich in der Oberliga noch einmal anders gefordert ist, könnte ein entscheidender Faktor für den TSV werden. Etliche Fitnesseinheiten später machen die Spieler einen fitten, athletischen Eindruck, eingespielt ist der Kader ohnehin. Es gab nur punktuelle Veränderungen. Simon Ziegler ging in die zweite Landesliga-Mannschaft, aus der Jugend kamen Lorenz Liss und Janos Schaller hoch, nach einjähriger Pause kehrte Markus Hoffmann in Schwenks Aufgebot zurück. Mit der Vorbereitung ist Schwenk „sehr zufrieden“, die TSVler belegten etwa bei einem Turnier in Ludwigsburg den fünften Platz und knöpften dabei auch einem Regionalligisten einen Satz ab. Zuletzt gewannen die Ellwanger einen Test gegen den Bayernligisten TSV Dinkelsbühl. Doch was zunächst zählt ist, wie der TSV mit der Hürde Hausen umgeht. „Ein starker Gegner“, wie Schwenk findet. Allerdings muss der in der Rundsporthalle antreten – und das könnte der Trumpf für die Ellwanger sein. „Zuhause sind wir nicht ohne“, erklärt der Coach. Unabhängig von einer möglichen Heimstärke sagt Schwenk aber auch: „Wir wollen jedes Spiel gewinnen.“Ein paar Siege braucht es, um dann doch ans erste Ziel zu gelangen.
Zurück zur Meinungsforschung: Die interne Umfrage hat ergeben, dass sich die Ellwanger auch in Zukunft in der Liga sehen. „Mit dem Abstieg wollen wir nichts zu tun haben“, unterstreicht Schwenk. Der TSV wolle sich „in der Oberliga etablieren, auch langfristig“. Seine Mannen wollen schließlich keine Fahrstuhlmannschaft werden, die gleich wieder absteigt. Ein Tipp könnte lauten: Der TSV landet im gesicherten Mittelfeld.