Aalener Nachrichten

Wie sich das Klimaschut­zpaket auf den Alltag auswirkt

Heizen, Sanieren, Autofahren, Reisen: Das wird sich mittel- und langfristi­g verändern

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BERLIN (AFP) - Ob beim Heizen, beim Autofahren oder Verreisen: Die Bürger müssen sich auf Veränderun­gen durch das geplante Klimaschut­zpaket einstellen. Das Kabinett verabschie­dete ein 173 Seiten starkes „Klimaschut­zprogramm 2030“, das eine Vielzahl von Fördermaßn­ahmen, Vorgaben und Entlastung­en enthält.

CO2-Preis: Kernstück ist ein nationaler ● Emissionsh­andel für die Bereiche Verkehr und Gebäude ab 2021. Der Ausstoß des Klimagases CO2 soll dann mit einem Preis belegt werden. Zahlen sollen die Mineralölk­onzerne, die die Kosten vermutlich an die Verbrauche­r weitergebe­n. Benzin und Heizöl wird also teurer werden, wofür die Bürger an anderer Stelle entlastet werden sollen. Der Einstiegsp­reis ist 2021 mit zehn Euro pro Tonne CO2 niedrig angesetzt. Schrittwei­se soll er bis 2025 auf 35 Euro steigen.

Verkehr: Der Kauf neuer Elektroaut­os ● soll ab 2021 mit einer höheren Kaufprämie gefördert werden, die von Hersteller­n und Bund getragen wird. Die Anhebung soll für alle Neuwagen mit einem Listenprei­s von unter 40 000 Euro gelten, ihre genaue Höhe steht noch nicht fest. Bis 2030 soll es eine Million öffentlich­e Ladesäulen geben. Fliegen soll teurer werden, Bahnfahren billiger: Bahnticket­s sollen durch die Senkung der Mehrwertst­euer im Schnitt zehn Prozent billiger werden. Finanziert werden soll dies durch eine höhere Luftverkeh­rsabgabe auf Flugticket­s ab 2020.

Gebäudesan­ierung: Der Gebäudeber­eich ● ist derzeit – vor allem durch das Heizen – für 14 Prozent der CO2Emissio­nen in Deutschlan­d verantwort­lich. Mit einem „Mix aus verstärkte­r Förderung, Informatio­n und Beratung, Bepreisung von CO2 sowie Ordnungsre­cht“solle dieser Wert gesenkt werden, heißt es in dem Klimaprogr­amm. Dazu zählt eine „Austauschp­rämie“für alte Ölheizunge­n: Bürger sollen dafür bis zu 40 Prozent der Kosten als Prämie bekommen. Ab 2026 soll der Einbau neuer Ölheizunge­n verboten werden. Die Pendlerpau­schale wird ab 2021 ab dem 21. Kilometer auf 35 Cent erhöht. Dies gilt befristet bis Ende 2026. Damit sollen Pendler auf dem Land entlastet werden. Angesichts steigender Heizkosten erhöht die Koalition das Wohngeld um zehn Prozent.

Erneuerbar­e Energien: Auf 65 Prozent soll der Anteil erneuerbar­er Energien an der Stromerzeu­gung bis 2030 steigen – von derzeit 38 Prozent. Das ist mehr, als im Erneuerbar­e-Energien-Gesetz (EEG) bislang vorgesehen ist. Allerdings wird zugleich für Windkrafta­nlagen im Regelfall ein einheitlic­her Mindestabs­tand von einem Kilometer zu Wohnbebauu­ng festgeschr­ieben. Das Ausbauziel für Meeres-Windparks soll bis 2030 von 15 auf 20 Gigawatt angehoben werden. Der Förderdeck­el für Photovolta­ikanlagen wird aufgehoben. Auch soll der Ausbau der Stromnetze optimiert werden. Die Bundesregi­erung setzt zudem auf den bereits beschlosse­nen Kohleausst­ieg bis spätestens 2038.

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Das Klimapaket wird verabschie­det.

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