Niemanden im Regen stehen lassen
Rindelbacher Ortschaftsrat will Prognose zur Kindergarten-Bedarfsentwicklung hören
ELLWANGEN-PFAHLHEIM (an) - Vor zwei Wochen ist die bauliche Endabnahme des neu erschlossenen Baugebietes „Pfahl II“in Pfahlheim erfolgt. In Fast-Rekordzeit ist die wichtige und vor allem dringend nötige Erschließungsmaßnahme über die Bühne gegangen.
ELLWANGEN-RINDELBACH - Nach intensiver Diskussion hat der Rindelbacher Ortschaftsrat den Tagesordnungspunkt zu einem weiteren Gruppenraum für die Kita Rindelbach auf die nächste Sitzung vertagt. Bernd Beckler, der Leiter des Amts für Bildung und Soziales, soll dann zum weiteren Bedarf an Kindergartenplätzen Stellung nehmen.
Die voll belegte Kindertagesstätte Rindelbach wird derzeit um zwei neue Gruppen mit je zehn Krippenplätzen erweitert. Für das Projekt wurde das benachbarte Haus Frankenreiter in der Moselstraße gekauft, das momentan umgebaut wird und mit der Kita verbunden werden soll. Im Zuge der Bauarbeiten will die Verwaltung nun gleich einen dritten Gruppenraum anbauen.
Die Bauplätze im Rindelbacher Baugebiet Wannenfeld sind begehrt. Das hat auch Auswirkungen auf die Belegung der Kindertagesstätte. Es gibt eine sehr lange Warteliste, ein weiter steigender Bedarf an Betreuungsplätzen ist programmiert.
Elisabeth Balk, Leiterin des Stadtbauamts, plädierte auch mit Blick auf die Kapazität der Heizung und die Haustechnik dafür, den dritten Gruppenraum gleich jetzt mit zu verwirklichen, das sei sinnvoll. Denn die zu erwartenden Kosten für eine spätere Ausführung würden um voraussichtlich rund 30 Prozent höher liegen als jetzt im Zusammenhang mit der derzeitigen Baumaßnahme der Kinderkrippe.
Kritik an „Salamitaktik“
Ortschaftsrat Dirk-Michael Wagner (CDU) kritisierte die schon in der Vergangenheit erfolgte „Salamitaktik“bei der Erweiterung der Kindertagesstätte Rindelbach, die kostspieligen Baumaßnahmen und die laufenden Kostensteigerungen.
Er forderte einen sparsamen Umgang mit den Finanzmitteln. Der Ortschaftsrat müsse sich mit dem Projekt Kita in regelmäßigen Abständen beschäftigen, monierte er. Wagner fragte sich, ob das irgendwann mal aufhöre: „Die dritte Gruppe setzt dem Ganzen noch den Hut auf! Wir müssen aufpassen, dass wir uns nicht lächerlich machen.“
Der Ortschaftsrat wollte die Bedarfsentwicklung an Betreuungsplätzen in den nächsten Jahren wissen und dazu den Leiter des Amts für Bildung und Soziales, Bernd Beckler, hören. „Grundsätzlich sollten wir die Sicherheit haben, dass das, was uns die Verwaltung vorlegt, vernünftig ausgearbeitet ist“, echauffierte sich Wagner. Georg Mai (CDU) pflichtete ihm bei. Scheibchenweise komme immer etwas Neues dazu, sagte er. In einem halben Jahr würde man dann die vierte Gruppe planen. Kritik an aus ihrer Sicht fehlender Information seitens der Stadtverwaltung kam auch von Birgit Wolf (CDU). Auch Ortsvorsteherin Johanna Fuchs will Beckler hören.
„Sind wir doch gottfroh, dass so viele Kinder kommen!“, meinte Claudia Wagner (Bündnis 90/Die Grünen) und lobte die „vorsichtige Planung“: „Ich möchte eine Lanze für die Stadtverwaltung brechen. Wir haben uns vor längerer Zeit entschieden, diese Kita zu erweitern.“Sie sprach sich dafür aus, den dritten Gruppenraum „lieber jetzt gleich“zu verwirklichen, und war als Einzige gegen eine Vertagung des Punktes.
Der Ortschaftsrat beschloss außerdem bei zwei Enthaltungen die Vergabe von Bauarbeiten für rund 250 000 Euro für die Außenanlagen der Kita. Baubeginn soll Mitte bis Ende Oktober sein.