Eine Osttribüne für das Waldstadion
Die ist gebraucht, hat ein Blechdach und kostet ohne Technik 173 000 Euro
AALEN - Jetzt ist es endgültig: Die Stadt kauft fürs Waldstadion wieder eine Stehbühne für die Ostseite. Die ist gebraucht, hat ein Blechdach statt einer Plane und kostet 173 000 Euro. Dazu kommen noch rund 25 000 Euro für Beschallung, Beleuchtung und Videoüberwachung.
Im Juli hatte der Gemeinderat die Verwaltung beauftragt, eine Stehtribüne mit etwa 1000 Plätzen auszuschreiben. Gegen den Kauf stimmten im Kultur-, Bildung- und Finanzausschuss sieben Gemeinderäte. Die Grünen hatten zuvor angekündigt, die Anschaffung nicht mitzutragen.
Das Thema, so Oberbürgermeister Thilo Rentschler, müsse man ja nun nicht mehr „groß auftischen“. Darum schlug er vor, dass alle Fraktionen kurze Statements zur Sache abgeben sollten. Damit fing Peter Peschel (CDU) an: Die Fans bräuchten die Tribüne, auch wegen für die Stimmung. Zudem habe auch die Polizei bestätigt, dass eine Osttribüne mehr Sicherheit gewähre. Peschel hatte erklärt, zu einem Heimspiel kämen in Schnitt 2700 Besucher.
Grüne: Momentan wichtigere Aufgaben in der Stadt
Angesichts der bestehenden 12 000 Plätze im Stadion nahm Thomas Battran (Grüne) den Ball auf: Das Stadion sei „super bestückt“. Bei einem Aufstieg des VfR, was „nicht so schnell zu befürchten“sei, könne man ja jederzeit nachlegen und eine Tribüne anschaffen. Momentan gebe es jedenfalls wichtigere Aufgaben in der Stadt.
Dann ging das Thema reihum. Timo Lorenz (SPD) erinnerte an den mehrheitlichen Beschluss aus der Juli-Sitzung, eine überdachte Stehtribüne anzuschaffen. Ganz ähnlich argumentierte Bernhard Ritter (Freie Wähler), der ebenfalls auf den Mehrheitsbeschluss verwies: „Die Mehrheit will die Osttribüne“. Und diese Entscheidung solle man respektieren.
Drei Fragen hatte Ritter an den OB: Wie alt ist die gebrauchte Tribüne, wie lange hält sie und was spart man bei einer Gebrauchten gegenüber einer neuen? Die Antwort des Oberbürgermeisters: Sie ist je nach Bauteil zwischen fünf und zehn Jahre alt, „also noch in vollem Saft“. Die feuerverzinkten Bauteile würden nach Auskunft des beauftragten Ingenieurbüros mindestens 40 Jahre halten. Was man gegenüber einer neuen Tribüne spart, teilte Bürgermeister Karl-Heinz Ehrmann mit – etwa 60 000 Euro.
Auch für Friedrich Klein (FDI) geht der Kauf in Ordnung. Lob gab es außerdem von Marcus Waidmann (AfD) für die Verwaltung: Denn die Ausschreibung habe der Stadt 60 000 Euro gespart.