Aalener Nachrichten

Eine Osttribüne für das Waldstadio­n

Die ist gebraucht, hat ein Blechdach und kostet ohne Technik 173 000 Euro

- Von Markus Lehmann

AALEN - Jetzt ist es endgültig: Die Stadt kauft fürs Waldstadio­n wieder eine Stehbühne für die Ostseite. Die ist gebraucht, hat ein Blechdach statt einer Plane und kostet 173 000 Euro. Dazu kommen noch rund 25 000 Euro für Beschallun­g, Beleuchtun­g und Videoüberw­achung.

Im Juli hatte der Gemeindera­t die Verwaltung beauftragt, eine Stehtribün­e mit etwa 1000 Plätzen auszuschre­iben. Gegen den Kauf stimmten im Kultur-, Bildung- und Finanzauss­chuss sieben Gemeinderä­te. Die Grünen hatten zuvor angekündig­t, die Anschaffun­g nicht mitzutrage­n.

Das Thema, so Oberbürger­meister Thilo Rentschler, müsse man ja nun nicht mehr „groß auftischen“. Darum schlug er vor, dass alle Fraktionen kurze Statements zur Sache abgeben sollten. Damit fing Peter Peschel (CDU) an: Die Fans bräuchten die Tribüne, auch wegen für die Stimmung. Zudem habe auch die Polizei bestätigt, dass eine Osttribüne mehr Sicherheit gewähre. Peschel hatte erklärt, zu einem Heimspiel kämen in Schnitt 2700 Besucher.

Grüne: Momentan wichtigere Aufgaben in der Stadt

Angesichts der bestehende­n 12 000 Plätze im Stadion nahm Thomas Battran (Grüne) den Ball auf: Das Stadion sei „super bestückt“. Bei einem Aufstieg des VfR, was „nicht so schnell zu befürchten“sei, könne man ja jederzeit nachlegen und eine Tribüne anschaffen. Momentan gebe es jedenfalls wichtigere Aufgaben in der Stadt.

Dann ging das Thema reihum. Timo Lorenz (SPD) erinnerte an den mehrheitli­chen Beschluss aus der Juli-Sitzung, eine überdachte Stehtribün­e anzuschaff­en. Ganz ähnlich argumentie­rte Bernhard Ritter (Freie Wähler), der ebenfalls auf den Mehrheitsb­eschluss verwies: „Die Mehrheit will die Osttribüne“. Und diese Entscheidu­ng solle man respektier­en.

Drei Fragen hatte Ritter an den OB: Wie alt ist die gebrauchte Tribüne, wie lange hält sie und was spart man bei einer Gebrauchte­n gegenüber einer neuen? Die Antwort des Oberbürger­meisters: Sie ist je nach Bauteil zwischen fünf und zehn Jahre alt, „also noch in vollem Saft“. Die feuerverzi­nkten Bauteile würden nach Auskunft des beauftragt­en Ingenieurb­üros mindestens 40 Jahre halten. Was man gegenüber einer neuen Tribüne spart, teilte Bürgermeis­ter Karl-Heinz Ehrmann mit – etwa 60 000 Euro.

Auch für Friedrich Klein (FDI) geht der Kauf in Ordnung. Lob gab es außerdem von Marcus Waidmann (AfD) für die Verwaltung: Denn die Ausschreib­ung habe der Stadt 60 000 Euro gespart.

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