In die Hochschulstadt wird kräftig investiert
Gemeinderatsausschuss besucht künftigen Waldcampus
AALEN - Zu einer „Preview“im Rohrwang hat sich der Kultur, -Bildungsund Finanzausschuss am künftigen Waldcampus der Hochschule Aalen getroffen, die sich forschungsstärkste Hochschule Deutschlands nennen darf. Es wurde und wird kräftig investiert, vor allem vom Land, erfuhren die Stadträte beim Vor-Ort-Termin vor dem Parkhaus und im Rohbau der künftigen „ZiMATE- und „ZTN“-Gebäude“. Aalens Oberbürgermeister Thilo Rentschler nannte bei der Stippvisite vor dem künftigen Zentrum für Datenanalyse beeindruckende Summen. In den vergangenen zwei, drei Jahren und in naher Zukunft werden etwa 100 Millionen Euro in den Hochschul- und Forschungsstandort Aalen investiert.
Die Hochschule will sich unter anderem auf künstliche Intelligenz spezialisieren. Geplant sind auch regionale Stiftungsprofessuren. Die Hochschule, so der OB, habe einen „Lauf “, an dem sich die Stadt gern beteilige. Auf dem Areal zwischen dem Campus Beethovenstraße und dem Campus Burren entsteht in den kommenden Jahren der verbindende Waldcampus mit einer größeren Mensa. Die sei wichtig, sagte der OB: Weil ein leerer Bauch nicht gern studiert.
An dem Campus ist allein das Land mit etwa 30 Millionen beteiligt, über die Stadt sollen eine Kita und 80 weitere Wohneinheiten entstehen. Waldcampus, so Rentschler, bedeute aber nicht, dass der Wald „plattgemacht“ werde und nur noch als Reminiszenz auftauche. Es werde zwar in den Wald eingegriffen, aber behutsam, nach einer kompletten Analyse und mit Ausgleichsmaßnahmen.
Beim Besuch auf dem Campus teilte Rentschler auch mit, dass die Stadt Aalen rund 512 000 Euro von der Stiftung Naturschutzfonds beim Umweltministerium bekommt. Diese Mittel sind für städtische Maßnahmen zum Artenschutz bestimmt, die der Gemeinderat im April 2018 beschlossen hat. Die Stadt hatte sich mit diesem Konzept um Fördermittel der Stiftung beworben, um die geplanten Maßnahmen gegen das Artensterben zügig auf den Weg bringen zu können. Unter anderen soll mit dem Anlegen von Grünstreifen eine Vernetzung bestehender und neuer Biotope einhergehen.
Geldmittel gegen Artensterben
„Mit diesen Geldern können wir im großen Umfang Maßnahmen zum Schutz unserer heimischen Flora und Fauna und gegen das Artenstreben zielstrebig und zügig umsetzen“, sagte OB Rentschler. Der Fördertopf der Stiftung Naturschutzfonds speist sich aus Zahlungen von Unternehmen, die als Ausgleich für den Bau von Windkraftanlagen im Raum Aalen Ersatzgelder entrichten müssen. Die Stiftung fördert damit Naturschutzmaßnahmen in ganz BadenWürttemberg. Weil die Stadt Aalen durch den Bau von Windkraftanlagen betroffen ist, wurde der Fördersatz für die geschilderten Maßnahmen von der Stiftung auf 90 Prozent festgelegt.