Die Wechselsaison beginnt
Gegen Ende des Jahres Autoversicherungen vergleichen
Zum Jahresende steht die Wechselsaison bei der Autoversicherung an. Die Kunden können ihre alten Verträge bis Ende November kündigen und sich einen günstigeren Anbieter suchen. Das lohnt sich nach Einschätzung des Verbraucherportals Finanztip noch immer, vor allem für diejenigen, die noch nie eine Alternative zu ihrer Versicherung gesucht haben. Dazu gehört etwa jeder vierte Autofahrer.
„Wenn man noch nie gewechselt hat, sind ein paar Hundert Euro drin“, sagt Finanztip-Chef Hermann Tenhagen. Jedes Jahr untersucht das Portal im September die gängigen Angebote. In diesem Jahr bietet laut Finanztip das Vergleichsportal Verivox die besten Chancen, den günstigsten Tarif für Haftpflicht- und Kaskoversicherungen zu finden. Allerdings sollten sich Kunden nicht nur auf ein Portal verlassen, sondern auch Angebote bei anderen Plattformen und Direktversicherern abfragen.
„Wir gehen davon aus, dass die Preise sinken werden“, sagt Versicherungsexpertin Kathrin Gotthold. Zwei Faktoren tragen zu günstigeren Tarifen bei: Zum einen erwartet Finanztip einen härteren Wettbewerb in der Branche. Dazu könnte zum Beispiel das neue Angebot des Autoclubs ADAC beitragen. Zum anderen kommen die Details des gewählten Tarifs hinzu. Denn die Höhe der Prämie wird von vielen Faktoren beeinflusst.
Tarifmerkmale anpassen
Eine Modellrechnung von Finanztip zeigt, wie sich die Auswahl der Tarifmerkmale im Extremfall auf den Preis auswirken können: Ein 46-jähriger Autobesitzer, dessen Kind im Alter von 22 Jahren das Fahrzeug mitnutzt und der jährlich rund 20 000 Kilometer fährt, monatlich zahlt und keine Selbstbeteiligung vereinbart hat, muss bei einem großen Versicherungsunternehmen 1777,32 Euro im Jahr bezahlen. Zahlt er jährlich statt jeden Monat, reduziert sich die Prämie bereits um sieben Prozent. Eine Selbstbeteiligung spart weitere 23 Prozent. So geht es weiter. Die Werkstattbindung, eine halbierte Fahrleistung und dem Sohn das Auto nicht mehr zu überlassen, senkt die Prämie. Am Ende stehen noch 309,74 Euro an Kosten.
Ein Preismerkmal lässt sich nur schwerlich beeinflussen: das Alter. Denn mit jedem Lebensjahr steigt die Höhe der Prämien. Der 65-Jährige muss laut Finanztip im Durchschnitt zwölf Prozent mehr für die Police bezahlen als ein 55-Jähriger, ein 75-Jähriger schon fast 60 Prozent.
Seit Kurzem bieten einige Versicherungen auch so genannte „Payas-you-drive-Tarife“, was übersetzt bedeutet, dass sich die Prämie nach dem tatsächlichen Fahrverhalten richtet. Wer wenig und vorsichtig fährt, bezahlt weniger.
„In unserer Untersuchung waren einige Tarife bei 2000 gefahrenen Jahreskilometern teilweise deutlich günstiger als herkömmliche Tarife“, sagt Gotthold, „bei 5000 Kilometern war der Preisvorteil aber meist schon dahin.“Tenhagen hält die Angebote daher für weitgehend nutzlos. Wer nur 2000 Kilometer im Jahr fahre, sei mit Carsharing-Angeboten besser dran, rät er.