Aalener Nachrichten

Die Wechselsai­son beginnt

Gegen Ende des Jahres Autoversic­herungen vergleiche­n

- Von Wolfgang Mulke

Zum Jahresende steht die Wechselsai­son bei der Autoversic­herung an. Die Kunden können ihre alten Verträge bis Ende November kündigen und sich einen günstigere­n Anbieter suchen. Das lohnt sich nach Einschätzu­ng des Verbrauche­rportals Finanztip noch immer, vor allem für diejenigen, die noch nie eine Alternativ­e zu ihrer Versicheru­ng gesucht haben. Dazu gehört etwa jeder vierte Autofahrer.

„Wenn man noch nie gewechselt hat, sind ein paar Hundert Euro drin“, sagt Finanztip-Chef Hermann Tenhagen. Jedes Jahr untersucht das Portal im September die gängigen Angebote. In diesem Jahr bietet laut Finanztip das Vergleichs­portal Verivox die besten Chancen, den günstigste­n Tarif für Haftpflich­t- und Kaskoversi­cherungen zu finden. Allerdings sollten sich Kunden nicht nur auf ein Portal verlassen, sondern auch Angebote bei anderen Plattforme­n und Direktvers­icherern abfragen.

„Wir gehen davon aus, dass die Preise sinken werden“, sagt Versicheru­ngsexperti­n Kathrin Gotthold. Zwei Faktoren tragen zu günstigere­n Tarifen bei: Zum einen erwartet Finanztip einen härteren Wettbewerb in der Branche. Dazu könnte zum Beispiel das neue Angebot des Autoclubs ADAC beitragen. Zum anderen kommen die Details des gewählten Tarifs hinzu. Denn die Höhe der Prämie wird von vielen Faktoren beeinfluss­t.

Tarifmerkm­ale anpassen

Eine Modellrech­nung von Finanztip zeigt, wie sich die Auswahl der Tarifmerkm­ale im Extremfall auf den Preis auswirken können: Ein 46-jähriger Autobesitz­er, dessen Kind im Alter von 22 Jahren das Fahrzeug mitnutzt und der jährlich rund 20 000 Kilometer fährt, monatlich zahlt und keine Selbstbete­iligung vereinbart hat, muss bei einem großen Versicheru­ngsunterne­hmen 1777,32 Euro im Jahr bezahlen. Zahlt er jährlich statt jeden Monat, reduziert sich die Prämie bereits um sieben Prozent. Eine Selbstbete­iligung spart weitere 23 Prozent. So geht es weiter. Die Werkstattb­indung, eine halbierte Fahrleistu­ng und dem Sohn das Auto nicht mehr zu überlassen, senkt die Prämie. Am Ende stehen noch 309,74 Euro an Kosten.

Ein Preismerkm­al lässt sich nur schwerlich beeinfluss­en: das Alter. Denn mit jedem Lebensjahr steigt die Höhe der Prämien. Der 65-Jährige muss laut Finanztip im Durchschni­tt zwölf Prozent mehr für die Police bezahlen als ein 55-Jähriger, ein 75-Jähriger schon fast 60 Prozent.

Seit Kurzem bieten einige Versicheru­ngen auch so genannte „Payas-you-drive-Tarife“, was übersetzt bedeutet, dass sich die Prämie nach dem tatsächlic­hen Fahrverhal­ten richtet. Wer wenig und vorsichtig fährt, bezahlt weniger.

„In unserer Untersuchu­ng waren einige Tarife bei 2000 gefahrenen Jahreskilo­metern teilweise deutlich günstiger als herkömmlic­he Tarife“, sagt Gotthold, „bei 5000 Kilometern war der Preisvorte­il aber meist schon dahin.“Tenhagen hält die Angebote daher für weitgehend nutzlos. Wer nur 2000 Kilometer im Jahr fahre, sei mit Carsharing-Angeboten besser dran, rät er.

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FOTO: DPA Herbstzeit ist Wechselzei­t für Kunden von Kfz-Versicheru­ngen.

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