Industriedenkmal auf jeden Fall erhalten
Umwelt- und Stadtentwicklungsausschuss steht geschlossen hinter dem alten Backsteingebäude
AALEN - Das alte Dampfkesselhaus auf dem Union-Areal beim künftigen neuen Landratsamt soll unbedingt erhalten bleiben. Das ist der Konsens im Ausschuss für Umwelt, Stadtentwicklung und Technik. Das Gremium stuft das mindestens 130 Jahre alte Ziegelsteingebäude als auf jeden Fall erhaltenswert und als wichtiges Industriedenkmal ein. Die Stadtverwaltung kann sich auch schon grob vorstellen, was aus dem historischen Gebäude werden soll. Eine grobe Schätzung, was der Erhalt und die Sicherung kosten, gibt es nun auch.
Erster Bürgermeister ist begeistert von dem Bau
Unter dem Titel „Wasser, Eisenbahn und Industriekultur“sieht die Verwaltung auch das Dampfkesselhaus. Aalens Erster Bürgermeister Wolfgang Steidle ist richtig begeistert von dem Gebäude, das als „Landmarke“und „architektonisches Ausrufezeichen“auch für die Industriegeschichte zwischen Unterkochen und Wasseralfingen stehe. Und die Besonderheit des Industriegebäudes habe ja auch eine große Rolle beim Wettbewerbssieger für die Entwicklung des Union-Areals gespielt.
Später hatte auch Oberbürgermeister Thilo Rentschler erklärt, dass dieses Gebäude unbedingt erhalten werden müsse, es sei sogar ein „Geschenk des Himmels“. Dass der Ostalbkreis es nicht behalten will (wie mehrfach berichtet), dafür brachte er angesichts der Investitionen für das neue Landratsamt-Gebäude viel Verständnis auf. Jedenfalls sei jetzt wichtig, dass die Bagger nicht über das Dampfkesselhaus rollen.
Ein Ort für Veranstaltungen oder Hochzeiten
Steidle hat schon Ideen, was aus dem Bau werden könnte: Nach einer Sicherung der Bausubstanz (keine „Schickimicki-Sanierung“, sondern nur als Kaltraum und ohne Heizung) kann er sich hier einen Ort für Veranstaltungen, ein Café, Workshops, einen Raum für Hochzeiten oder ein Bistro vorstellen.
Eine ungefähre Kostenprognose gibt es nun auch: Für die Instandsetzung hat ein Ingenieur-Büro rund 660 000 Euro errechnet, inklusive des prägenden Kamins. Die Fördertöpfe vom Land, so Steidle, seien voll. Die gelte es nun abzurufen. Wenn der Ostalbkreis der Stadt das Gebäude überlässt, sind bis zu 85 Prozent Förderung drin.
In einem anderen Förderungsfall könnte die Stadt mit 60 Prozent der Kosten rechnen. Das macht unterm Strich 336 000 Euro, die die Stadt für den Erhalt des Dampfkesselhauses aus der Städtebauförderung bekommen könnte.