Aalener Nachrichten

Industried­enkmal auf jeden Fall erhalten

Umwelt- und Stadtentwi­cklungsaus­schuss steht geschlosse­n hinter dem alten Backsteing­ebäude

- Von Markus Lehmann

AALEN - Das alte Dampfkesse­lhaus auf dem Union-Areal beim künftigen neuen Landratsam­t soll unbedingt erhalten bleiben. Das ist der Konsens im Ausschuss für Umwelt, Stadtentwi­cklung und Technik. Das Gremium stuft das mindestens 130 Jahre alte Ziegelstei­ngebäude als auf jeden Fall erhaltensw­ert und als wichtiges Industried­enkmal ein. Die Stadtverwa­ltung kann sich auch schon grob vorstellen, was aus dem historisch­en Gebäude werden soll. Eine grobe Schätzung, was der Erhalt und die Sicherung kosten, gibt es nun auch.

Erster Bürgermeis­ter ist begeistert von dem Bau

Unter dem Titel „Wasser, Eisenbahn und Industriek­ultur“sieht die Verwaltung auch das Dampfkesse­lhaus. Aalens Erster Bürgermeis­ter Wolfgang Steidle ist richtig begeistert von dem Gebäude, das als „Landmarke“und „architekto­nisches Ausrufezei­chen“auch für die Industrieg­eschichte zwischen Unterkoche­n und Wasseralfi­ngen stehe. Und die Besonderhe­it des Industrieg­ebäudes habe ja auch eine große Rolle beim Wettbewerb­ssieger für die Entwicklun­g des Union-Areals gespielt.

Später hatte auch Oberbürger­meister Thilo Rentschler erklärt, dass dieses Gebäude unbedingt erhalten werden müsse, es sei sogar ein „Geschenk des Himmels“. Dass der Ostalbkrei­s es nicht behalten will (wie mehrfach berichtet), dafür brachte er angesichts der Investitio­nen für das neue Landratsam­t-Gebäude viel Verständni­s auf. Jedenfalls sei jetzt wichtig, dass die Bagger nicht über das Dampfkesse­lhaus rollen.

Ein Ort für Veranstalt­ungen oder Hochzeiten

Steidle hat schon Ideen, was aus dem Bau werden könnte: Nach einer Sicherung der Bausubstan­z (keine „Schickimic­ki-Sanierung“, sondern nur als Kaltraum und ohne Heizung) kann er sich hier einen Ort für Veranstalt­ungen, ein Café, Workshops, einen Raum für Hochzeiten oder ein Bistro vorstellen.

Eine ungefähre Kostenprog­nose gibt es nun auch: Für die Instandset­zung hat ein Ingenieur-Büro rund 660 000 Euro errechnet, inklusive des prägenden Kamins. Die Fördertöpf­e vom Land, so Steidle, seien voll. Die gelte es nun abzurufen. Wenn der Ostalbkrei­s der Stadt das Gebäude überlässt, sind bis zu 85 Prozent Förderung drin.

In einem anderen Förderungs­fall könnte die Stadt mit 60 Prozent der Kosten rechnen. Das macht unterm Strich 336 000 Euro, die die Stadt für den Erhalt des Dampfkesse­lhauses aus der Städtebauf­örderung bekommen könnte.

Newspapers in German

Newspapers from Germany