Wenn Wege sich in der Mitte kreuzen
Erasmus-plus-Schüler gestalten Workshops in der Ellwanger LEA
ELLWANGEN - Während ihres Besuchs in Ellwangen haben rund 60 Schülerinnen und Schüler von Partnerschulen des Peutinger-Gymnasiums (PG) aus Griechenland, der Türkei, Italien und Schweden einen Tag in der LEA verbracht und mit PGSchülern und -Lehrern vier Workshops gestaltet. Wie das PG nehmen auch die Partnerschulen am Erasmus-plus-Projekt „Migration and Xenophobia“der Europäischen Union teil. Die Jugendlichen sind eine Woche in der Stadt (wir berichteten). LEA-Bewohner waren zum Mitmachen eingeladen. Die in einer gemeinsamen Präsentation vorgestellten Ergebnisse sind bemerkenswert.
Kennenlernen ohne Worte beim Tanztheater
Beim Tanztheater lernten sechs LEA-Bewohner, drei PG-Schülerinnen und eine junge Schwedin einander ohne Worte kennen. Von Sabrina Kristall und Melanie Stelzenmüller behutsam angeleitet, setzten sie Emotionen in Bewegung und improvisiertes Tanzen um. Am Ende verschmolzen die Gefühle in starken Moves zu einer fesselnden Geschichte von Annäherung, Abschied und junger Liebe über kulturelle Grenzen hinweg.
Gemeinsames Musizieren stand bei Musikschulleiter Moritz von Woellwarth und Markus Fingerle auf dem Programm. Willkommene Unterstützung kam von der Trommelgruppe der LEA, die sich mit Schlagzeuger Frederic Marquardt wöchentlich im Kreisberufsschulzentrum trifft. Rund 25 Hobbymusiker erarbeiteten vier großartige Stücke, geprägt von afrikanischem Flair, gepflegtem Rap und dem rhythmischen Klang der Trommeln. Das ging unter die Haut.
Viel Zulauf hatte auch der Workshop Holzbildhauerei mit Kunstlehrerin Silke Schwab-Krüger und Lauchheims ehemaligem Bürgermeister Werner Kowarsch, seines Zeichens begeisterter Holzbildhauer. Jeweils vier Personen schnitzten an einem Relief aus Lindenholz. Jeder begann an einer Ecke. Linien und Arabesken bewegen sich aufeinander zu und vereinigen sich in der Mitte. So sind einzigartige abstrahierte Landschaften entstanden.
Ein internationales Bildwörterbuch entsteht
Der vierte Workshop befasste sich mit der Erstellung eines internationalen Bildwörterbuchs. Mangels Internet konnten die Teilnehmer ihre Ergebnisse nicht präsentieren, schicken sie aber per Mail an die Runde. In kurzen Resümees wurde deutlich, wie schwierig die Verständigung über Sprachgrenzen hinweg ist. Selbst wenn Schriftbilder ähnlich sind, macht die Aussprache Probleme. Besonders schwierig auszusprechen, so ein junger Italiener, seien deutsche Umlaute.
Am Ende waren sich alle einig: „We had a lot of fun“, wir hatten jede Menge Spaß. Bevor die Gäste abreisen, steht ein Besuch auf dem Cannstatter Wasen auf dem Programm.