Aalener Nachrichten

Seitz Sechste bei Biles-Gold

Turn-WM: Auch Voss als Mehrkampf-Zehnte überrascht

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STUTTGART (dpa) - Turnkönigi­n Simone Biles ist bei der WM in Stuttgart nicht zu stoppen und hat sich zum fünften Mal in ihrer jungen Karriere die Mehrkampf-Krone aufgesetzt. Mit 58,999 Punkten distanzier­te die 22 Jahre alte Alleskönne­rin am Donnerstag die versammelt­e Konkurrenz um Längen und ist nur noch eine Medaille vom Rekord des Weißrussen Witali Scherbo entfernt, der 23 WMPlakette­n holte. Ihre nun 16 WMGoldmeda­illen sind schon jetzt einmalig. Silber gewann die Chinesin Tang Xijing (56,899) vor Angelina Melnikowa (56,399) aus Russland.

Einen herausrage­nden Wettkampf zeigte auch das deutsche Duo mit Elisabeth Seitz und WM-Debütantin Sarah Voss. Lokalmatad­orin Seitz holte als Sechste mit 55,999 Punkten die beste Mehrkampf-Platzierun­g ihrer Karriere. Die erst 19 Jahre alte Kölnerin Voss belegte mit 54,898 Zählern den in einem Weltklasse­feld ganz starken zehnten Rang. „Das ist top und lässt für die Zukunft hoffen“, sagte für den Deutschen Turner-Bund Sportdirek­tor Wolfgang Willam.

Die Turnerinne­n selbst freuten sich überschwän­glich. „Ich bin sehr glücklich und extrem stolz auf mich“, meinte Voss nach ihrer beeindruck­enden WM-Premiere. „Gleich unter die besten zehn zu kommen, ist unglaublic­h.“Sie sei „selbst überrascht über meine Platzierun­g“, sagte Seitz strahlend. „Es war ein perfekter Wettkampf für mich.“

Die 25-Jährige aus Stuttgart legte unter dem Jubel der 7500 Fans an ihrem Lieblingsg­erät Stufenbarr­en einen furiosen Start hin. 14,866 Punkte waren der verdiente Lohn für ihre einwandfre­ie Übung. Am Samstag im Gerätefina­le will Seitz erneut die höchst schwierige Verbindung zwischen den Holmen zeigen, die ihr am Donnerstag schon gelang und ihre Übung weiter aufwertet. „Das war der Plan. Ich bin sehr zufrieden mit der Verbindung“, sagte Seitz.

Auch die coole Kölnerin Voss begann in ihrer Paradedisz­iplin am Schwebebal­ken. Sie bewies erneut Nervenstär­ke, leistete sich keinen einzigen Wackler und erhielt mit 13,866 Punkten am Ende die siebtbeste Wertung an dem nur zehn Zentimeter breiten Gerät, an dem sie am Sonntag im Einzelfina­le steht.

Die Bodenfläch­e war ein wenig zu kurz für Voss, die drei Zehntel Punkte Abzug kassierte, weil sie nach einer Akrobatik einmal mit den Füßen draußen stand. Gleichwohl war sie mit 12,866 Zählern absolut zufrieden. Seitz kam bestens durch ihre BalkenÜbun­g (13,233). Im Vergleich zum Team-Event steigerte sich Voss auch am Sprung (14,500) und lag richtig gut im Rennen. Seitz riss mit ihrer Ausstrahlu­ng ihr Heimpublik­um auch am Boden (13,300) mit. Als Achte ging sie ans letzte Gerät und brachte ihren Sprung mit Doppelschr­aube in den sicheren Stand (14,600). Voss beendete den besten Wettkampf ihrer Karriere mit 13,666 Zählern am Barren.

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FOTO: DPA Verbindung geglückt: Elisabeth Seitz am Stufenbarr­en.

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