Hoffnung und Herzenswunsch des Jean Todt
Der Präsident des Automobil-Weltverbandes FIA will „eines Tages“gemeinsam mit Michael Schumacher ein Formel-1-Rennen besuchen
PARIS (SID/dpa) - Michael Schumachers langjähriger Weggefährte Jean Todt hat die Hoffnung nicht aufgegeben, „eines Tages zusammen mit Michael einen Grand Prix zu besuchen“. Er sehe sich manchmal zusammen mit Schumacher Formel-1-Rennen im Fernsehen an, sagte der Präsident des Automobil-Weltverbandes FIA der italienischen Tageszeitung „La Repubblica“: „Wir sind mit Michael und seiner Familie in täglichem Kontakt.“
Über den Gesundheitszustand des Formel-1-Rekordweltmeisters, der seit seinem fatalen Skiunfall im Dezember 2013 nicht mehr in der Öffentlichkeit in Erscheinung getreten ist, gibt es laut Todt keine Neuigkeiten. „Michael kämpft Tag für Tag um eine Verbesserung, und wir müssen ihn in diesem Kampf unterstützen. Wir müssen auch seine Frau Corinna unterstützen, eine wunderbare Person, die sich um Michael und um die Kinder kümmert“, sagte der 73-jährige Franzose, der bei Schumachers fünf WM-Titeln mit Ferrari (von 2000 bis 2004) Teamchef der Scuderia war.
Todt lobte die Familie Schumacher, die die Privatsphäre ihres Ehemanns und Vaters vorbildlich schütze: „Wir alle respektieren Michaels Wunsch. Er sprach nie von sich, er zeigte nie Fotos seiner Kinder.“Es sei allein die Entscheidung der Familie, „was sie sagen will oder eben nicht sagen will“.
Ein Sonderlob hatte Todt für Michael Schumachers Sohn Mick parat, der in dieser Saison in der Formel 2 fährt. Der 20-Jährige sei „intelligent, wohlerzogen, und er stellt sich nicht in den Vordergrund“. Das sei allein das Verdienst seiner Eltern, „die ihn nie ins Rampenlicht geschoben haben. Sein Familienname ist natürlich ein gewisser Druck, aber mit einem Helm auf dem Kopf ist er ein Fahrer wie alle anderen auch“, sagte Todt.
Die hohe Meinung von Schumacher jr. hat Jean Todt nicht exklusiv: Mick Schumacher wird beim Deutschen Sportpresseball am 9. November in Frankfurt als „Sportler mit Herz“ausgezeichnet. Das teilten die Organisatoren am Donnerstag mit. „Für uns als Jury stellte sich nicht die Frage, ob jemand zu jung für eine Ehrung ist“, sagte Ball-Chef Jörg Müller.
Mick Schumacher berührt die Fans
„Wir blicken auf die Persönlichkeit. Wir blicken auf das Wirken, auf das Auftreten und darauf, wie jemand die Menschen berührt. Und Mick Schumacher berührt die Menschen.“
Vor allem seine Fahrt in einem Ferrari F2004 im Juli am Rande des Grand Prix auf dem Hockenheimring habe das gezeigt: Die Fans hatten dabei „Schumi, Schumi“skandiert – chauffierte der Filius doch den Wagen, mit dem Michael Schumacher seinen siebten und letzten WM-Titel in der Königsklasse geholt hatte.