Samariterstift bildet Altenpflegerinnen aus dem Kosovo aus
Zwei junge Frauen haben ihre Ausbildung beendet: OB Thilo Rentschler würdigt Engagement der Diakonie im Kampf gegen Jugendarbeitslosigkeit im Kosovo
AALEN (an) - Dieser Tage kommt die siebte angehende Altenpflegerin aus dem Kosovo zur Samariterstiftung in Aalen. Das Kosovo-Projekt wurde nach den Bürgerkriegswirren als Anwerbeinitiative gestartet. Mit involviert war neben dem Diakonischen Werk Württemberg unter Leitung von Johannes Flotow damals bereits OB Thilo Rentschler in seiner Funktion als Vorstandssprecher der diakonischen Einrichtung Mariaberg. „Ich freue mich, dass das Projekt nun richtig Früchte trägt und erstens die hohe Jugendarbeitslosigkeit im Kosovo zu bekämpfen hilft und zweitens einen Beitrag zum Beheben des Fachkräftemangels im Pflegebereich bei uns leistet“, sagte OB Rentschler.
Im Gespräch mit den beiden Absolventinnen Vjollca Potera und Florentina Sejdiu sowie Johannes Flotow und dem Leiter der Samariterstiftung in Aalen, Christoph Rohlik, erörterte er die Meilensteine auf dem Weg zur abgeschlossenen Berufsausbildung als Altenpflegerinnen. Dabei wurde klar, dass der bessere Weg der Hilfe für die Bevölkerung im Kosovo Ausbildung junger Kosovaren heißt. Durch die Ausbildung nach dem Absolvieren eines Sprachkurses gelingt Integration rasch, die Persönlichkeitsbildung der Anwärterinnen wächst rasch. „Wir denken bereits weiter an andere Länder wie Bosnien, Georgien, die Ukraine und die Türkei“, sagte Flotow. Rohlik bestätigte die Internationalität der Azubis: 30 Prozent stammten in Pflegeeinrichtungen aus rund 70 Ländern der Welt. Vjollca Potera und Florentina Sejdiu berichteten von ihren Erfahrungen. Bevor sie nach Deutschland kamen, stand ein Sprachkurs auf dem Programm. Gemeinsam mit der Samariterstiftung und der städtischen Wohnungsbau wurde die zweite Hürde, das Finden von Wohnraum, in Angriff genommen. Künftig werden pro Ausbildungsjahr durch die Initiative rund 60 junge Menschen aus dem Kosovo nach Deutschland kommen, um eine Ausbildung im Pflegebereich aufzunehmen. „Ich freue mich, dass sie künftig hier in Deutschland als voll ausgebildete Fachkräfte tätig sind“, sagte Rentschler.