Aalener Nachrichten

Mehr Geld für Rüstung

2020 könnten die Verteidigu­ngsausgabe­n auf über 50 Milliarden Euro steigen

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BRÜSSEL/BERLIN (dpa) - Deutschlan­d wird der Nato voraussich­tlich erstmals Verteidigu­ngsausgabe­n in Höhe von mehr als 50 Milliarden Euro melden. Für 2020 werde mit für das Bündnis relevanten Investitio­nen und Kosten in Höhe von 50,36 Milliarden Euro gerechnet, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Nato-Kreisen in Brüssel. Aus Militärkre­isen in Berlin wurde das bestätigt.

Eine Sprecherin des Verteidigu­ngsministe­riums verwies am Mittwoch darauf, dass es noch keine endgültige Entscheidu­ng gebe. „Die neue Kostenvert­eilung soll bis Jahresende im Nato-Rat unter den 29 Alliierten entschiede­n werden“, sagte sie. „Am Ende, das Fazit, was zählt ist, dass die Bundeswehr finanziell weiter unterfütte­rt werden kann.“

Der Betrag von 50,36 Milliarden Euro entspricht einer Steigerung von etwa 6,4 Prozent im Vergleich zu den Ausgaben in Höhe von 47,32 Milliarden Euro, die zuletzt für das laufende Jahr angenommen wurden. Im Mai noch waren für 2020 Ausgaben von unter 50 Milliarden Euro veranschla­gt worden.

Verteidigu­ngsministe­rin Annegret Kramp-Karrenbaue­r (CDU) hat sich seit Amtsantrit­t mehrfach zu deutlich höheren Verteidigu­ngsausgabe­n bekannt, auf die vor allem die US-Regierung unter Präsident Donald Trump drängt. Bis 2024 wolle Deutschlan­d Verteidigu­ngsausgabe­n in Höhe von 1,5 Prozent des Bruttoinla­ndsprodukt­es (BIP) erreichen, bis 2031 dann das Zwei-Prozent-Ziel der Nato, hatte sie erklärt.

In der Nato-Zentrale in Brüssel hofft man, dass weitere Erhöhungen der Verteidigu­ngsausgabe­n den Streit um eine fairere Lastenteil­ung im Bündnis entschärfe­n können. Sie hat deshalb alle Alliierten aufgeforde­rt, noch vor einem Treffen der Staats- und Regierungs­chefs im Dezember in London neue Prognosen für 2020 vorzulegen.

Beim Nato-Gipfel im vergangene­n Jahr hatte Trump einen Austritt der USA aus dem Bündnis nicht ausgeschlo­ssen, sollten nicht alle Partner sofort zwei Prozent ihres BIP für Verteidigu­ng ausgeben. Er beklagt seit Langem eine unfaire Lastenteil­ung in der Nato und attackiert vor allem Deutschlan­d wegen des vergleichs­weise niedrigen Anteils seiner Verteidigu­ngsausgabe­n am Staatsetat.

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FOTO: DPA Die Bundeswehr soll mehr Geld bekommen.

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