Zustand der Landesstraßen ist „teils besorgniserregend“
Kreistag berät über Ausbauprogramm der Kreisstraßen – „Erhebliche Millionenbeträge“notwendig
AALEN (lem) Die Bundesstraßen im Kreis sind insgesamt gesehen in einem guten Zustand. Das sagte Landrat Klaus Pavel bei den Beratungen im Kreistag zum mittelfristigen Straßenausbauprogramm für die Kreisstraßen bis 2023. Um die Landesstraßen stehe es aber nicht so gut. Hier gibt es einen riesigen Nachholbedarf und einen Investitionsstau, besonders in den ländlichen Kreisgebieten. Die Vorlage geht noch weiter: Viele Landesstraßen seien „weiterhin in einem besorgniserregenden Zustand“und zahlreiche Abschnitte hätten sich weiter verschlechtert. Im laufenden Jahr wurden nur wenige Landesstraßen saniert.
Insgesamt 1113 Kilometer Bundes-, Landes- und Kreisstraßen gibt es im Ostalbkreis. Für 1058 Kilometer ist der Kreis (Betrieb und Unterhaltung) zuständig, 476 Kilometer davon sind Straßenbaulast des Kreises. „Erhebliche Millionenbeträge“investiere man, so Pavel, in den Erhalt und deren Betreuung, sprich beispielsweise auch in den Winterdienst auf dem Härtsfeld.
Pavel ist froh, über B-29-Ortsumfahrung Mögglingen
Pavel griff sich einige Vorhaben heraus. Beispielsweise den dreispurigen Ausbau zwischen Lauchheim und Aufhausen im Bereich der Röttinger Höhe. Das sei „eine lange Geschichte“und eigentlich müsste man bereits einen neuen Belag haben anstatt auf den Ausbau zu warten. Pavel rechnet noch in diesem Jahr mit der Baugenehmigung. Alles andere als zügig laufe auch die Ebnater Ortsumfahrung. „Sehr froh“sei er über die B-29-Ortsumfahrung Mögglingen, die im April dieses Jahres freigegeben werden konnte. Aber auch hier zeige sich angesichts der Beschwerden über mehr Lärm, dass Straßenbau eben „nicht so einfach“sei. Als nächster Schritt steht auf der B 29 nun die Umfahrung Böbingens (hier ist eine Art Tunnel im Gespräch) an.
Von 2019 bis 2023 werden die Investitionen in die Straßen, beziehungsweise in die Verkehrsinfrastruktur auf rund 44 Millionen Euro geschätzt, bei einem Zuschussbedarf durch den Landkreis in Höhe von gut 18 Millionen. Es seien, so Pavel, also jedes Jahr „erhebliche Millionen“, die der Kreis in den Bau, Erhalt und Unterhalt der Straßen stecke.
Momentan plant der Landkreis im Auftrag des Regierungspräsidiums eine Verbesserung des Abschnittes zwischen dem Kellerhaus und der Anschlussstelle Westhausen an die A 7. Ebenfalls im Auftrag des Präsidiums plant der Landkreis einen weiteren Anschluss an die Westumgehung bei Affalterried. Einer der dicksten Brocken im Ausbauprogramm ist die Beseitigung der Bahnübergänge Goldshöfe und Wagenrain (Gesamtkosten rund 18 Millionen Euro). Hier wäre der Kreis laut Kostenschätzung mit etwa drei Millionen Euro dabei, die Gemeinden Aalen, Rainau und Hüttlingen mit zusammen 1,5 Millionen.