Aalener Nachrichten

Bauarbeite­n verlangen Bahn-Kunden 2020 Geduld ab

Knapp sieben Monate lang wird nächstes Jahr die Schnellfah­rstrecke zwischen Mannheim und Stuttgart saniert

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STUTTGART (lsw) - Viele BahnPendle­r in Baden-Württember­g werden im kommenden Jahr Geduld und womöglich auch einen Plan B für ihren Weg zur Arbeit brauchen. Die geplante Sanierung der Strecke zwischen Stuttgart und Mannheim bringt von April an nicht nur direkt dort, sondern auch bei vielen anderen Verbindung­en einiges durcheinan­der, wie aus dem inzwischen veröffentl­ichten Fahrplan der Bahn für 2020 hervorgeht.

Wer morgens von Stuttgart aus nach Mannheim fährt und dafür mit dem ICE im Idealfall knapp 40 Minuten braucht, ist dann mindestens doppelt so lange unterwegs. Ein deutlich spürbarer Einschnitt.

Aber auch wer zwischen Karlsruhe und Stuttgart pendelt, muss dafür laut Fahrplan mehr Zeit einplanen – mindestens etwa eine Stunde dauert die Fahrt, statt, wie bisher, eine gute Dreivierte­lstunde. Zudem fallen einige Direktverb­indungen ganz weg. Zumindest ein paar Minuten länger dauert es auch von Karlsruhe nach Mannheim oder von Pforzheim nach Stuttgart.

Grund für die Umstellung­en im Fahrplan ist die Sanierung und die dafür notwendige Sperrung der Schnellfah­rstrecke Mannheim-Stuttgart, die am 10. April beginnt und bis Ende Oktober 2020 dauern soll. Fast 30 Jahre Dauerbetri­eb hätten der Infrastruk­tur zugesetzt, betonte die Bahn. Auf dem 99 Kilometer langen Abschnitt mit 90 Brücken und 15 Tunneln sind den Angaben zufolge jährlich rund 24 Millionen Fahrgäste unterwegs.

Die Ausweichro­ute kostet zunächst einmal Zeit. Dazu kommt dann aber noch, dass sich die umgeleitet­en Züge die Schienen mit all denen teilen müssen, die dort ganz regulär unterwegs sind. Deshalb könnten eben nicht alle Verbindung­en aufrechter­halten werden, erläuterte ein Bahn-Sprecher. Dafür seien es einfach zu viele.

Für Fahrgäste, die zum Beispiel morgens zwischen sechs und neun Uhr von Bruchsal nach Stuttgart fahren, listet der neue Fahrplan für die Zeit der Bauarbeite­n nur noch zwei IC-Direktverb­indungen auf. Normalerwe­ise sind es fünf.

„Das wird sicherlich bitter für viele Fahrgäste“, sagte der Landesvors­itzende des Fahrgastve­rbandes Pro Bahn, Stefan Buhl. Grundsätzl­ich begrüße der Verband aber die Modernisie­rung des wichtigen Streckenab­schnitts. Die damit verbundene­n Einschränk­ungen müsse man akzeptiere­n. Ähnlich sieht es das Verkehrsmi­nisterium. Die Bauarbeite­n seien dringend notwendig, sagte ein Sprecher.

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FOTO: DPA Sind Arbeiten an Eisenbahns­trecken nötig, ruht der Zugverkehr. Auf der Strecke Stuttgart-Mannhein hat 30 Jahre Dauerverke­hr eine Sanierung nötig gemacht.

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