Ein Fotografenleben
Der diesjährige Friedenspreisträger Sebastião Salgado wurde
Er wuchs auf einer Rinderfarm auf. Wegen seines Engagements gegen die Militärdiktatur emigrierte er mit seiner Frau Lelia 1969 nach Paris, das Paar hat zwei erwachsene Söhne. In den 70erJahren betreute Salgado als Ökonom Entwicklungshilfeprojekte in Afrika. 1973 gab er seinen Beruf auf, um ganz als Fotograf zu arbeiten. Auf seinen Schwarz-Weiß-Aufnahmen zeigte er unter anderem den Völkermord in Ruanda oder die unmenschlichen Arbeitsbedingungen in den Goldminen. „Andere Fotografen sind ein paar Tage in einem Krisengebiet oder nur ein paar Stunden. Salgado hat oft Monate zugebracht, um die Menschen dort kennenzulernen“, sagt Regisseur Wim Wenders, der den Fotografen 2014 in seinem Dokumentarfilm „Salz der Erde“porträtierte. Nach einer seelischen Krise kehrte die Familie Anfang der 90er-Jahre nach Brasilien zurück, wo sie das gemeinnützige Instituto Terra gründeten. 1998 wurde das Land in ein Naturschutzgebiet umgewandelt, seither wurden etwa 2,5 Millionen Bäume gepflanzt. Wenn er nicht in Brasilien ist, lebt Salgado mit seiner Frau, einer Architektin, in Paris. Er erhielt viele Auszeichnungen, darunter den World Press Photo Award. Er arbeitete mit Unicef, Amnesty International und Ärzte ohne Grenzen zusammen, für deren Kampagnen er Bilder zur Verfügung stellte. Zuletzt widmete sich Salgado verstärkt der Naturfotografie. (dpa)