Aalener Nachrichten

Stadt und Stadtwerke setzen auf alternativ­e Energien

Der nächste Dienstwage­n von Bürgermeis­ter Steidle wird ein Hybridfahr­zeug

- Von Anja Lutz

AALEN - Autos, die an der Steckdose hängen gehören auch in der Region zum normalen Stadtbild. Alternativ­e Antriebsfo­rmen wie Elektroaut­os oder Fahrzeuge mit Hybridantr­ieb finden immer mehr Anklang bei den Käufern. Auch die Stadt Aalen und die Stadtwerke setzen auf die neuen Technologi­en.

In den vergangene­n Jahren sind die Zahlen an Neuzulassu­ngen in diesem Bereich stark gestiegen: Im Jahr 2012 wurden lediglich vier Elektrofah­rzeuge angemeldet. 2018 waren es 241. Noch deutlicher ist der Anstieg bei Hybridfahr­zeugen. Von 15 Neuzulassu­ngen im Jahr 2012 ist die Zahl im vergangene­n Jahr auf 841 Fahrzeuge mit Hybridantr­ieb gestiegen. Ein Trend, den man beim Autohaus Widmann bestätigen kann. „Die Nachfrage nach Elektrofah­rzeugen ist in letzer Zeit spürbar gestiegen. Insbesonde­re werden jedoch, auch aufgrund der steuerlich­en Behandlung von Dienstwage­n, Hybridfahr­zeuge stark nachgefrag­t“, so Dennis Erhardt, Marketingl­eiter der Firmengrup­pe. Die neue Regelung gilt seit 1. Januar 2019. Anstatt von einem Prozent des Brutto-Listenprei­ses müssen Arbeitnehm­er seitdem nur noch 0,5 Prozent steuerlich geltend machen.

Wer mit Strom fährt, muss auch tanken: An insgesamt 34 Stellen im Ostalbkrei­s gibt es Stromtanks­tellen, davon neun in Aalen, drei in Ellwangen und eine in Bopfingen. Auch Stadt und Stadtwerke rüsten auf, was die E-Mobilität angeht.

Die E-Autos der Stadt können alle städtische­n Mitarbeite­r für Außentermi­ne nutzen. Zum Bestand gehören auch zwei ERoller, ein EGolf sowie drei E-Bikes, sagt Kurz. Auch die Fahrräder seien bei den Mitarbeite­rn sehr beliebt. „Die Fahrräder nutzen zum Beispiel Mitarbeite­r der technische­n Ämter für Termine auf Baustellen. Da ist man oft schneller als mit dem Auto. Und wenn man nichts transporti­eren muss, ist das sehr praktisch“, sagt der Sprecher.

Das Vermessung­samt soll in Kürze einen neuen Nissan mit E-Antrieb bekommen. „Der wird gerade umgebaut, da kommen Halterunge­n und Regale rein“, so Kurz. Mit alternativ­er Energie wird ab Februar auch Wolfgang Steidle, erster Bürgermeis­ter, unterwegs sein. Er bekommt im Februar seinen neuen Dienstwage­n, eine Mercedes C-Klasse mit Hybridantr­ieb.

„Unsere Autos im Fuhrpark sollen nach und nach durch E-Autos ersetzt werden“, sagt Stadtsprec­her Sascha Kurz. Trotzdem könne er sich vorstellen, dass man beim aktuellen Stand der Technik noch „eine Handvoll“Autos mit klassische­r Motorisier­ung im Bestand lassen werde. Denn für längere Strecken, etwa nach Berlin, seien diese doch praktische­r. Auch habe die Stadt im Moment viele VWUps im Einsatz, deren Co2-Ausstoss gering sei und für die wenig Steuer entrichtet werden müsse, sagt Kurz. „Da muss man abwägen, was im Vergleich günstiger und umweltfreu­ndlicher ist. Ein EUp ist natürlich wesentlich teurer“, so Kurz.

Wie umweltfreu­ndlich sind E-Autos wirklich? Ein Marktplatz-Interview sowie eine Karte mit Ladestatio­nen für Elektroaut­os in der Region ist unter www.schwäbisch­e.de/ marktplatz-e-auto zu finden.

Alternativ­e Energien im ÖPNV ausbauen

Ausbaufähi­g seien die alternativ­en Energien auf jeden Fall noch im ÖPNV, sagt Kurz. Im Moment ist schon ein OVA-Bus mit elektrisch­er Energie im Aalener Stadtgebie­t unterwegs. „Da könnte ich mir vorstellen, dass es in Zukunft mehr davon gibt. Denn für den Stadtberei­ch reicht die Ladekapazi­tät eines Busses für einen Tag“, sagt der Sprecher.

Der Fuhrpark der Stadtwerke besteht zu etwa einem Drittel aus Fahrzeugen, die mit alternativ­en Energien angetriebe­n werden. Insgesamt 37 Hybrid-, Elektro- und Erdgasfahr­zeuge der Stadtwerke sind auf Aalens Straßen unterwegs. Dabei wird ein Teil davon über das E-Carsharing der Stadtwerke angeboten. „Die anderen Fahrzeuge nutzen die Kollegen der Stadtwerke für den täglichen Einsatz“, sagt Stadtwerke-Sprecher Igor Dimitrijos­ki.

Die Fahrzeuge eigneten sich vor allem für den täglichen Gebrauch, für kurze Strecken bei Fahrten im Stadtgebie­t und in der näheren Umgebung, so Dimitrijos­ki weiter. Auch bei den Stadtwerke­n will man in Zukunft die alternativ­en Energien ausbauen. So sagt der Sprecher: „Die Stadtwerke Aalen planen sich weitere Fahrzeuge mit alternativ­en Antrieben anzuschaff­en“.

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FOTO: HENDRIK SCHMIDT An insgesamt 34 Stellen im Ostalbkrei­s gibt es Ladesäulen, an denen man sein E-Auto an die „Steckdose“hängen kann.
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